Fotobücher von CeWe
Drei Cewe-Fotobücher im Test: Wir vergleichen den Digitaldruck mit einer Ausbelichtung auf Fotopapier und einer Premiumlösung mit Veredlung zum doppelten Preis des Digitaldrucks. Was bringen die teureren Lösungen, sind sie den Aufpreis wert?
Digitaldruck, Ausbelichtung auf Fotopapier oder Premiumlösung?
Cewe hat sehr früh auf Fotobücher gesetzt und ist unbestritten der Marktführer. Vom kleinen „Pixi“-Format bis hoch zum XXL-Panoramabuch gibt es gleich acht unterschiedliche Grundformate, die man dann noch in teils bis zu sechs Druck- und Papierqualitäten und zudem mit zwei verschiedenen Bindungsvarianten bestellen kann. Die Vielfalt ist also schon fast unübersichtlich, wobei es Cewe dennoch sowohl über die Webseite als auch über die nötige Fotobuch-Software schafft, den Kunden zum passenden Produkt zu führen. Denn wenn man verschiedenste Nutzergruppen ansprechen möchte, dann muss die angebotene Gestaltungssoftware vor allem eines sein: einfach. Und das klappt, denn auch jemand der noch nie ein Fotobuch gestaltet hat, kommt mit dem Fotoservice-Programm von Cewe sehr leicht zurecht. Die Software erklärt auf Wunsch die Grundfunktionen und gibt bei komplizierteren Vorgängen Tipps. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt: Wer nur einmal ein Buch gestalten will, kann dies auch online im Browser machen, und wer die meisten Fotos mit dem Smartphone aufgenommen hat, findet sogar die entsprechenden Apps für iOS und Android. Leichter und angenehmer funktioniert die Gestaltung mit der passenden CeweSoftware, die zwei Möglichkeiten bietet, ein Fotobuch zu erstellen: Entweder man zieht jedes Bild einzeln in die leere Fotobuchvorlage und entwirft ein eigenes Layout, oder man lässt sich ein Layout von der Software erstellen. Diese warnt zuverlässig, wenn die Qualität eines Bilds zu schlecht ist und blockiert die Vergrößerung, sodass man diese Fotos zum Beispiel nicht als Seitenhintergrund verwenden kann.
Guter Überblick
Am einfachsten ist die Gestaltung, wenn man schon einen Bildordner angelegt hat mit allem, was man im Buch zeigen will. Meist sind die Fotos dann chronologisch sortiert, was aber nicht immer passend ist. In diesem Fall kann man von Hand umsortieren und auch später noch Bilder hinzufügen, denn man kann auf alle Dateien im Computer zugreifen. Der Haken: Wenn man Fotos verschiebt oder von Hand einfügt, lassen sich die Abstände zum Rand und zwischen den Fotos nicht mehr exakt festlegen. Man kann sich zwar am Raster im Hintergrund orientieren, aber das genaue Verschieben ohne Konfiguration des Editors ist zumindest recht anstrengend. Abhilfe schaffen die Grundeinstellungen: Hier aktiviert man die Ausrichtung an den Hilfslinien und definiert zudem ein feineres Raster. Doch allzu groß ist die Zeitersparnis durch die Vorlage nun nicht mehr. Generell ist es sehr einfach, einen Text hinzuzufügen, und besonders schick ist die Option, die Schrift auf dem Cover veredeln zu lassen. Man hat die Wahl zwischen einer Goldoder Silberveredelung und einem erhabenen Effektlack – wobei der Aufpreis durchaus happig ist. Im Buch sorgen Landkarten mit Fotopins für eine abwechslungsreichere Darstellung. Sehr gut gefällt uns der Bildeditor, der die Bilder mit gut funktionierenden Automatismen aufhellt, Rauschen entfernt oder den Horizont gerade richtet. Auf Wunsch kann man in gewissem Umfang auch manuell eingreifen. An eine ausgefeilte Bildbearbeitung reicht die Software aber zwangsläufig nicht heran. Zudem macht die Grundeinstellung klar, dass man eher nicht die Fotospezialisten anspricht: Für alle Bilder ist die automatische Bildoptimierung aktiviert.
Bildbewertung
Alle drei von uns bestellten Bücher machen einen sehr guten Eindruck, wobei die Goldveredelung unserer teuersten Variante ein echter Hingucker ist. Schade, dass Cewe diese Veredelung nur auf den Hardcover-Büchern anbietet. Denn rein vom Buch her gefällt uns die Softcover-Variante eigentlich sehr gut, auch wenn dieses Buch nicht flach auf dem Tisch liegen bleibt – es sei denn, man knickt es deutlich, was dann den Umschlag schnell unansehnlich macht. Mit schlappen 24 Euro ist unsere Bestellung des Softcovers als Digitaldruck auf mattem Papier dann auch das günstigste Buch. Das Druckraster erkennt man vor allem in dunklen Bildpartien, wobei man aber schon
sehr genau hinsehen muss. Allerdings ist der Schärfeeindruck beim gedruckten Fotobuch doch etwas schwächer als bei den beiden ausbelichteten Varianten, und leichte Abstriche bei der Brillanz muss man auch hinnehmen. Insofern wählt man doch lieber das Fotopapier, wobei wir uns auch hier für die zwei matten Papiere entschieden haben und diese mit einem HardcoverEinband und einer Lay-Flat-Bindung bestellt haben. Damit liegen die Bücher flach auf dem Tisch, und ein über beide Seiten gezogenes Bild beziehungsweise ein eigener Hintergrund sieht ohne den Anschnitt klasse aus. Die teuerste Version mit Premium-Matt-Fotopapier kostet knapp 53 Euro – zu diesem Preis trägt die Goldveredelung mit über fünf Euro bei. Ein wenig erstaunt waren wir darüber, hier leichte Abweichungen bei der Farbtreue zu entdecken. Wie im gedruckten Buch tendieren Hauttöne etwas zu sehr ins Rötliche, ohne aber dabei komplett unnatürlich zu wirken. Ansonsten sind die Farbunterschiede sehr gering und völlig im Rahmen. Die Unterschiede zwischen den beiden matten Fotopapieren sind besonders in dunklen Bildbereichen sichtbar – oder in schwarz gehaltenen Hintergründen. Das Premiumpapier zeigt keinerlei Reflexionen und wirkt sehr elegant. Dafür kommt das „normal“-matte Papier mit etwas weniger rötlichen Hauttönen leicht besser weg. Doch das ist in dieser Nuancierung auch schon Geschmackssache, denn letztlich muss das Buch gefallen. Angesichts der geringen Differenz zwischen den beiden Fotopapieren und der zugleich deutlichen Preisdifferenz fällt es uns leicht, einen klaren Kauftipp für das Fotobuch mit mattem Fotopapier zu geben, das mit 36 Euro preislich genau in der Mitte des Testfelds liegt.