Serie Objektive
Krasse Makroansichten und -einsichten. Mit dem langen, dünnen Laowa 24 mm F14 Probe Lens – einer Weitwinkel-Makro-Konstruktion – kann der Fotograf in ungeahnte Makrowelten vordringen und Perspektiven zeigen, die normalen Makroobjektiven verwehrt sind.
Ein Makro-Objektiv am Stangenstativ gewährt ungewöhnliche Einsichten
Das Endoskop-ähnliche stabförmige Objektiv ist ein Weitwinkelmakro für Vollformatkameras. Es bietet eine feste Brennweite von 24 mm und einen Abbildungsmaßstab bis zu 2:1. An der Frontlinse ist ein LED-Ringlicht eingebaut, das via USB-Kabel mit Strom versorgt wird (B). Bis kurz vorm Kabelanschluss ist das Objektiv wasserdicht, sodass man es auch in Flüssigkeiten eintauchen kann. Das 475 Gramm schwere Objektiv besteht vollständig aus Metall, ist ganze 408 Millimeter lang, hat einen Tubusdurchmesser von 20 Millimetern und wird in einem stabilen Metallkoffer geliefert. Verfügbare Anschlüsse (A): Nikon FX, Canon EF, Sony FE und Pentax K. UVP: 1799 Euro. Zwischen Kamera und Objektiv gibt es jedoch keine elektronische Verbindung zum Datenaustausch, Blende und Fokus werden manuell eingestellt (C). Die Anfangsblende ist 14, man benötigt also viel Licht, am besten direkten Sonnenschein oder ein leistungsstarkes Blitzgerät und hohe ISO-Werte. Die kleinste Blendenöffnung (für die größte Schärfentiefe) ist 40. Das Objektiv fokussiert bis ca. zwei Zentimeter ab Frontlinse. Inside Paprika: Die Schärfentiefe ist selbst bei Abblenden auf die kleinste Blendenöffnung äußerst gering. Der Schärfepunkt sollte auf einem markanten Detail liegen. Das Blitzlicht gelangt über zwei seitliche Schlitze in die Paprika. Ein Making-of-Kurzvideo steht auf: youtu.be/N_M_7FBUzio Stabschrecke (unten links): Besonders interessante Perspektiven ergeben sich beim Filmen mit dem Weitwinkel-Makro. Hier eine lange Kamerafahrt zwischen den Beinen einer Thailändischen Stabschrecke hindurch. Das Bild wurde aus dem Video auskopiert. Die Kamera mit dem Objektiv saß auf einem motorisierten Slider. Das dünne Stabobjektiv kann in Regionen vordringen, die mit einem gewöhnlichen Makroobjektiv unerreichbar sind. Kurzvideo: youtu.be/L9nIqzKw2P0 Die Bedienung des Makroobjektivs erfordert eine gewisse Einarbeitungszeit und viel Geduld. Wenn es dann aber klappt, hat es ein wahrlich großes Potenzial für neue spektakuläre Ansichten und Einsichten in die Welt der kleinen und kleinsten Dinge.