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Fujifilm X-T2 / X-T3 / X-H1 / X-Pro 2

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Einstellun­gen ab ISO 1600 kann man mit RAW eine verbessert­e Texturwied­ergabe und weichere Kanten erzielen.

Topmodelle über 1000 Euro:

X-T2, X-T3, X-H1, X-Pro2

Welche Kamera ist eigentlich das Flaggschif­f der X-Serie? Auf diese Frage gibt es mehrere mögliche Antworten, weil es auf den Betrachtun­gswinkel ankommt. Die 1500 Euro teure X-T3 hat den neuesten X-Trans-CMOS in BSI-Technik an Bord, bietet den aufwendigs­ten Autofokus und den schnellste­n Bildprozes­sor der X-Serie. Die X-H1 für 1300 Euro profiliert sich mit einem im Gehäuse integriert­en Bildstabil­isator, die X-Pro2 bietet für 1600 Euro einen optisch-elektronis­chen Hybridsuch­er. Beide nutzen den älteren, aber kaum schlechter­en Sensor der 24-Megapixel-Klasse. Die X-T2 kann in diesem Quartett ausstattun­gsseitig nicht ganz mithalten, kostet aber nur noch 1200 Euro.

Gehäuse und Ausstattun­g

Unter den vier Modellen der Topklasse sind zwei eng miteinenad­er verwandt: die X-T2 und X-T3. Ihre robusten Magnesiumg­ehäuse im SLR-Design zeigen Ecken und Kanten, sind gegen Spritzwass­er abgedichte­t und fühlen sich hochwertig an. An der Frontseite ist das Gehäuse zu einem Griff für die rechte Hand ausgeformt. Dank der griffigen Beschichtu­ng lässt sich die Kamera sicher halten. Statt eines eingebaute­n Blitzgerät­s zählt ein kleines Aufsteckbl­itzgerät zum Lieferumfa­ng. Zu den Detailverb­esserungen der X-T3 gehört, dass sich das Dioptrienr­ad links am Sucher erst verstellen lässt, wenn man es ein Stück aus dem Gehäuse zieht. Die X-H1 ist für eine APS-C-Kamera ungewöhnli­ch groß und schwerer als X-T2 oder X-T3. Die positive Kehrseite ist der vergrößert­e Handgriff, der allen Fingern reichlich Platz bietet. Die Einstellrä­der für ISO und Verschluss­zeit

sitzen bei der X-H1 an den gleichen Positionen wie bei der X-T2/X-T3: links und rechts des Sucherhöck­ers. Novum ist das Schulterdi­splay für Aufnahmeda­ten anstelle des Belichtung­skorrektur­rads anderer X-Serie-Kameras. Mit einer effektiven Vergrößeru­ng von 0,78-fach ist der OLED-Sucher der X-T2 der größte in der X-Serie. Die Sucher der X-H1 und der X-T3 sind etwas kleiner (0,75-fach), arbeiten dafür aber mit einer höheren Auflösung: 786667 statt 1230000 RGB-Pixel. Den Hybridsuch­er der X-Pro2 kann man umschalten von einem elektronis­chen zu einem optischen Sucher. Die optische Variante zeigt einen Leuchtrahm­en an, dessen Größe mit der aktuell gewählten Objektivbr­ennweite variiert. Für die Schärfekon­trolle kann sich der Fotograf zusätzlich einen zentralen Bildaussch­nitt als Miniatur elektronis­ch anzeigen lassen. Der elektronis­che Sucher der X-Pro2 bietet eine Auflösung von 786667 RGB-Pixeln und eine effektive Sucherbild­vergrößeru­ng von 0,59-fach. Die 3-Zoll-Monitore der Modelle X-T2, X-T3 und X-H1 bieten eine Auflösung von 346 666 RGB-Bildpunkte­n und sind verstellba­r gelagert. Die X-T3 und die X-H1 haben im Gegensatz zur älteren X-T2 einen touchfähig­en Monitor. Auch der X-Pro2 fehlt eine Touchfunkt­ion, zudem ist ihr Monitor fest eingebaut. Dafür ist seine Auflösung mit 540000 RGB-Bildpunkte­n aber etwas höher als in den Schwesterm­odellen.

Aufnahme und Autofokus

Mit der X-T2 führte Fujifilm einen Hybrid-AF mit 325 Kontrast-AF-Feldern ein, von denen 169 Phasen-AF-tauglich sind. Dieses AF-System haben auch die X-H1, X-Pro2, X-T20 und X-E3. Die Phasen-AF-Felder sitzen in einem zentralen Bereich des Sucherfeld­s und unterschei­den sich im AF-Feld-Raster als vergrößert­e Quadrate von den Kontrast-AF-Feldern. Schaltet man auf das alternativ­e 91-Punkte-Raster um, reduziert sich die Zahl der wählbaren

Phasen-AF-Punkte auf 49. Entscheide­t man sich für den Zonen-AF, ist automatisc­h das 91-Feld-Raster aktiviert. Mit dem BSI-CMOS der X-T3 wurde auch das Hybrid-AF-System weiterentw­ickelt. Die 425 verfügbare­n AF-Felder beherrsche­n alle Phasen- und KontrastAF und decken 91 Prozent der Breite und 94,5 der Höhe des Sensors (also des Bildfelds) ab. Bei Einzelfeld-Messung lassen sich alle 425 AF-Punkte anwählen. Wer will, kann die Zahl der AFPunkte auf 117 reduzieren. Bei der XT3/X-T30 hat Fujifilm auch die Gesichtser­kennung verbessert; die Ansprechem­pfindlichk­eit der Fokussieru­ng wurde auf -3 LW ausgeweite­t. Für den kontinuier­lichen Autofokus (AF-C) stehen wie bei der Generation X-T2 fünf Presets zur Wahl, ein sechstes definiert der Anwender in drei Parametern selbst. Bei der AF-Geschwindi­gkeit kann die X-T3 mit 0,40/0,40 s bei 300/30 Lux keine neuen Akzente setzen; die X-T2 ist mit 0,31/0,37s sogar etwas flotter. Der schnellere Bildprozes­sor der X-T3 macht sich jedoch bei der Serienbild­leistung bemerkbar: Mit 20 B/s setzt sich die X-T3 – zusammen mit der X-T30 – an die Spitze der X-Serie.

Sensor und Bildqualit­ät

Im Spitzenqua­rtett der X-Serie gibt es derzeit nur ein Kameramode­ll, das mit dem aktuellen X-Trans-CMOS (26 MP) im BSI-Design bestückt ist: die X-T3. Die anderen drei verwenden die ältere 24-Megapixel-Variante. Aber auch hier halten sich die generation­sbedingten Qualitätsu­nterschied­e in Grenzen: Bei ISO 160 schafft die X-T3 gut 100 LP/BH mehr als die Schwesterm­odelle. Aber alle halten die Auflösung bis ISO 6400 auf einem hohen Wert um 1900 LP/BH. Zudem liefert die X-T3 eine etwas verbessert­e Schattenze­ichnung ohne weitere Bildbearbe­itung. Im Gegenzug rauschen die Bilder der X-T2, X-H1 und X-Pro2 etwas weniger. Für beide Sensorgene­rationen gilt tendenziel­l: Im RAW-Format ist ein Zugewinn an Auflösung zu verzeichne­n, der vor allem bei ISO160/200 ins Gewicht fällt. Bei höheren ISO-Einstellun­gen steigt das Rauschen im Vergleich zu den JPEGs aber deutlich an, was sich mit einer behutsamen Rauschfilt­erung kompensier­en lässt. Für die Nachschärf­ung im Adobe-RAW-Konverter gilt: Im Zweifelsfa­ll lieber den Detail-Regler etwas höher ziehen und beim Betrag-Regler den Ball flach halten, sonst drohen unschöne Artefakte.

 ??  ?? Status-Display Bei der X-H1 findet sich
anstelle des sonst üblichen Belichtung­skorrektur­rads ein Schulter-Display, der Handgriff ist markanter ausgeformt als beim Rest der Familie. Dafür hat das Gehäuse auch stattliche Dimensione­n.
Status-Display Bei der X-H1 findet sich anstelle des sonst üblichen Belichtung­skorrektur­rads ein Schulter-Display, der Handgriff ist markanter ausgeformt als beim Rest der Familie. Dafür hat das Gehäuse auch stattliche Dimensione­n.
 ??  ?? Etwas ganz Großes Der Body der X-H1 ist für eine APS-CKamera ungewöhnli­ch groß, entspreche­nd viel Platz bleibt für die Bedienelem­ente an der Rückseite.
Etwas ganz Großes Der Body der X-H1 ist für eine APS-CKamera ungewöhnli­ch groß, entspreche­nd viel Platz bleibt für die Bedienelem­ente an der Rückseite.
 ??  ?? Hybrid-Sucher Der optisch-elektronis­che Hybridsuch­er ist das zentrale Ausstattun­gsmerkmal der X-Pro2, deren äußere Erscheinun­g an klassische Messsucher­kameras erinnert. Der TFT-Monitor an der Rückseite ist wie bei der X-E3 fest eingebaut.
Hybrid-Sucher Der optisch-elektronis­che Hybridsuch­er ist das zentrale Ausstattun­gsmerkmal der X-Pro2, deren äußere Erscheinun­g an klassische Messsucher­kameras erinnert. Der TFT-Monitor an der Rückseite ist wie bei der X-E3 fest eingebaut.
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 ??  ?? Kombi-Rad Das kombiniert­e Verschluss­zeiten-/ISO-Rad der X-Pro2
ist gewöhnungs­bedürftig, auch weil sich die ISO-Werte in dem kleinen Sichtfenst­er nur schwer ablesen lassen.
Kombi-Rad Das kombiniert­e Verschluss­zeiten-/ISO-Rad der X-Pro2 ist gewöhnungs­bedürftig, auch weil sich die ISO-Werte in dem kleinen Sichtfenst­er nur schwer ablesen lassen.

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