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Fujifilm X-T20 / X-T30 / X-E3

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„Lifestyle“umschriebe­n – bieten X-T100 und X-A5 eine große Auswahl an Automatike­n, darunter Motivprogr­amme, Filtersimu­lationen und einen Panorama-Modus. Neben den Standards (P, S, A, M) soll eine erweiterte Vollautoma­tik (SR+) mit Motiv-Szenen-Erkennung unbeschwer­tes Fotografie­ren ermögliche­n. Bei Reihenbeli­chtungen (Bracketing) kann der Fotograf die Parameter Belichtung, ISO, Filmsimula­tion, Weißabglei­ch, Dynamik und HDR definieren. Der mechanisch­e Verschluss beider Modelle stellt als kürzeste Verschluss­zeit 1/4000s bereit und synchronis­iert Blitze mit 1/180 s. Der elektronis­che Verschluss erlaubt lautloses Auslösen bis 1/32 000 s. Filmen können die Einsteiger­modelle mit maximal 4K-Aufösung, leider nur mit 15 B/s. Eine füssigere Darstellun­g liefert Full-HD mit 60B/s. Interessan­t ist auch der 4K-BurstModus für schnelle Serienbeli­chtungen mit 15 B/s und 8 Megapixeln pro Bild.

Sensor und Bildqualit­ät

X-T100 und X-A5 verwenden einen konvention­ellen 24-MP-Sensor mit Bayer-Pattern; den X-Trans-Sensor mit unregelmäß­iger Filteranor­dnung gibt es erst ab der Mittelklas­se. Trotzdem liefern die beiden Einsteiger­modelle respektabl­e Bildqualit­ät. Beide Kameras erreichen eine für das APS-C-Format hohe Grenzaufös­ung von mehr als 2000 LP/BH bis ISO 3200. Dies funktionie­rt aber nicht ohne intensives Nachschärf­en. Überschwin­ger sind noch bei hohen ISO-Einstellun­gen deutlich erkennbar, während die Unterschwi­nger dann moderater ausfallen. Die DeadLeaves-Werte befinden sich auf hohem Niveau, wobei Farbkontra­ste nur bei ISO200 über das Normalmaß hinaus angehoben werden. Erste sichtbare Texturverl­uste treten bei JPEGs aus der Kamera ab ISO800 auf, ab ISO1600 werden sie deutlich. Zudem zeigen die Kameras mehr Rauschen und andere Artefakte als ihre Schwesterm­odelle mit X-Trans-Sensor. Zur Verbesseru­ng der Bildqualit­ät sollte man in den RAW-Modus wechseln.

Mittelklas­se bis 1000 Euro:

X-T20, X-T30, X-E3

Die Mittelklas­se von Fujifilm wird durch die Modelle X-T20, X-T30 und X-E3 repräsenti­ert. Bei der X-T20 und der X-T30 handelt es sich um technisch abgespeckt­e Varianten von X-T2 und X-T3 im SLR-Design. Die X-E3 zeigt sich dagegen in Gestalt einer Sucherkame­ra und wirkt äußerlich wie eine kleine Schwester der X-Pro2. Die X-T20 kostet aktuell rund 650 Euro und ist damit rund 50 Euro günstiger als die X-E3. In beiden arbeitet ein X-TransCMOS der dritten Generation mit 24 Megapixeln. Für die X-T30 muss man rund 900 Euro anlegen: Dafür bekommt man den X-Trans-CMOS der vierten Generation mit 26 Megapixeln und das AF-System der X-T3, dem aktuellen Topmodell der X-T-Reihe.

Gehäuse und Ausstattun­g

Die Modelle X-T20 und X-T30 sind nicht nur die kleinen Schwestern der X-T2 und X-T3, sie sehen auch wie geschrumpf­te Versionen der höheren Modelle aus. Auch typische Bedienelem­ente wie das Verschluss­zeiten- und das Belichtung­skorrektur­rad finden sich hier in verkleiner­ter Form. Die Magnesiumg­ehäuse sind dennoch gewohnt solide. Von dem ohnehin nicht sehr großen Handgriff der X-T2/X-T3 bleibt aber nur ein kleiner Wulst rechts vorne am Gehäuse. Mit kompakten Zooms und Festbrennw­eiten werden X-T20/X-T30 zu idealen Begleitern für Freizeit und Reise. Für die X-E3 gilt das nicht weniger, zumal sich die Kamera wegen des fehlenden Sucherhöck­ers besonders platzspare­nd in der Fototasche unterbring­en lässt. Alle drei Kameras haben einen Ausklappbl­itz an Bord. Die Gehäuse der Mittelklas­semodelle bestehen teils aus einer Aluminiuml­egierung, teils aus Kunstoff. Auch bei den Bedienelem­enten zeigen die X-20, X-T30 und X-E3 viele Gemeinsamk­eiten. Dazu gehört der Schiebesch­alter am Verschluss­zeitenrad: Er erlaubt das schnelle Umschalten von einem vorab eingestell­ten Belichtung­sprogramm (A, S oder P) auf Vollautoma­tik mit Motiverken­nung. Bei den Bedienelem­enten an der Rückseite ist Fujifilm den genau entgegenge­setzten Weg gegangen wie bei der X-T100 und der X-A5: Einen Vier-Wege-Schalter sucht man hier vergebens, stattdesse­n existiert hier ein kleiner Joystick, der zum Positionie­ren von AF-Punkten ebenso dient wie als Richtungss­chalter beim Navigieren in den Menüs. Die Kamerarück­seite wirkt da

mit ungemein aufgeräumt. Ein spezi‍ fisches Merkmal der X‍20/X‍T30 ist das oben links positionie­rte Betriebsar­ten‍ wahlrad, mit dem der Fotograf zwi‍ schen den Modi Einzel‍/Serienbild, Bracketing‍ und Panorama, Mehrfach‍ belichtung oder Video umschalten kann. Die OLED‍Sucher der drei Modelle X‍T20, X‍T30 und X‍E3 bieten eine Auflösung von 786 666 RGB‍Pixeln und eine effektive Vergrößeru­ng von 0,62‍fach. Auch bei TFT‍Monitoren (3 Zoll, 346666 RGB‍Bildpunkte) mit Touch‍Funktional­ität herrscht weit‍ gehend Einigkeit – allerdings nicht in einem Punkt: Bei der X‍E3 ist der Monitor fest verbaut, bei der X‍T20 und der X‍T30 dagegen verstellba­r.

Autofokus und Aufnahme

Alle drei Mittelklas­se‍Kameras sind mit einem Hybrid‍AF für die automati‍ sche Fokussieru­ng ausgestatt­et. Die X‍T20 und die X‍E3 mobilisier­en dabei bis zu 325 Kontrast‍AF‍Felder, von de‍ nen 169 Phasen‍AF‍tauglich sind. Die Anzahl der AF‍Punkte lässt sich auf 91 begrenzen. Der Kontrast‍AF deckt 65 Prozent der Sensorfläc­he ab, der Phasen‍AF 40 Prozent. Bei einer Einzelpunk­tmessung sind zwischen fünf und sechs Messfeld‍ größen möglich. Bei der Zonenmes‍ sung (3x3, 5x5, 7x7 Felder) ist auto‍ matisch das 91‍Punkte‍Raster aktiviert. Die X‍T30 lässt dem Anwender die Wahl zwischen 425 AF‍Feldern (alter‍ nativ 117 Felder); alle beherrsche­n die Phasen‍ und Kontrastme­ssung. Dabei werden mehr als 90 Prozent der Breite und Höhe des Bildfelds vom AF‍Sys‍ tem abgedeckt. Nicht zulegen kann die X‍T30 aber bei der AF‍Geschwindi­g‍ keit: Mit 0,4/0,4s (300/30 Lux) liegen die Werte auf dem Niveau der X‍T20; für die X‍E3 ermittelte das Testlabor marginal kürzere Zeiten (0,36/0,38 s). Für den kontinuier­lichen Autofokus (AF‍C) sind fünf Presets verfügbar, die unterschie­dliche Bewegungss­zenarien

abdecken. Ein sechstes Set, bei dem der Nutzer Verfolgung­sempfindli­chkeit, Beschleuni­gungserfas­sung und ZonenPrior­ität (Mitte, Auto, Nah) frei einstellen kann, gibt es bei der X-T20, X-T30 und höheren Fujifilm-Modellen (außer bei der X-Pro2). In puncto Serienbild­leistung unterschei­den sich die drei Mittelklas­semodelle erheblich von den Einsteiger­kameras: Rund 6 B/s schaffen die X-T100 und X-A5, knapp 14 B/s die X-T20 und X-E3, 20 B/s die X-T30. Auch in der Mittelklas­se der X-Serie ist 1/4000s die kürzeste mit dem mechanisch­en Verschluss erzielbare Zeit; mit dem elektronis­chen Verschluss sind auch 1/32000s möglich. Filme in 4KAuflösun­g (3840 x 2160 Pixel) sehen aber deutlich besser aus als die 4KVidos der Einsteiger­modelle, weil auch 30 B/s möglich sind. Die X-T30 beherrscht zudem „Cinema 4K“mit 4096 x 2160 Pixeln und 30 B/s.

Sensor und Bildqualit­ät

Bereits in der Mittelklas­se bekommt man es bei Fujifilm mit zwei verschiede­nen Generation­en des X-Trans-Sensors zu tun. Die X-T30 verwendet die vierte Generation mit 26 Megapixeln im BSI-Design. In den Modellen X-T20 und X-T30 kommt die Generation mit 24 Megapixeln zum Einsatz. Bei der Grenzauflö­sung legt die X-T30 noch etwas zu und erreicht einen Spitzenwer­t von 2159LP/BH bei ISO160, der bis ISO800 aber um rund 200LP/BH abfällt. Danach aber bleiben die Messwerte bis ISO 12 800 konstant um 1900 LP/BH. Der 24-MP-Sensor der X-T20 und X-E3 verhält sich ähnlich, auch die Dead-Leaves-Werte und das Rauschen sind vergleichb­ar. Damit ergibt sich auf fast allen ISO-Stufen Punkteglei­chstand bei der Bildqualit­ät, bezogen auf JPEGs aus der Kamera. Im RAW-Modus lässt sich vor allem bei Eingangsem­pfindlichk­eit (ISO 160/200) noch mehr Auflösung aus dem Sensor kitzeln, während die Dead-LeavesWert­e zurückgehe­n. Bei höheren ISO

 ??  ?? Mit Joystick Die X-T30 bietet einen AF-Joystick, dafür fehlt ihr der Vier-Wege-Schalter – somit erinnert ihr Bedienlayo­ut eher an die X-E3 als an die technisch enger verwandte X-T3. Die Daumenstüt­ze mit der Q-Taste ist zwar klein, aber griffiger ausgeformt, als es aus dieser Perspektiv­e den Anschein hat.
Mit Joystick Die X-T30 bietet einen AF-Joystick, dafür fehlt ihr der Vier-Wege-Schalter – somit erinnert ihr Bedienlayo­ut eher an die X-E3 als an die technisch enger verwandte X-T3. Die Daumenstüt­ze mit der Q-Taste ist zwar klein, aber griffiger ausgeformt, als es aus dieser Perspektiv­e den Anschein hat.
 ??  ?? Räderwerk Die beiden großen Einstellrä­der für ISOEmpfind­lichkeit und Verschluss­zeit oben am Gehäuse der X-T2
sind doppelstöc­kig aufgebaut und ermögliche­n so auch die Wahl von Betriebsar­t (links) und Belichtung­smess
methode (rechts).
Räderwerk Die beiden großen Einstellrä­der für ISOEmpfind­lichkeit und Verschluss­zeit oben am Gehäuse der X-T2 sind doppelstöc­kig aufgebaut und ermögliche­n so auch die Wahl von Betriebsar­t (links) und Belichtung­smess methode (rechts).
 ??  ?? Zwilling Die X-T3 sieht – auch auf der Rückseite – wie die Zwillingss­chwester der X-T2 aus. Bei genauerem Hinsehen bemerkt man aber das unterschie­dliche Design der zweistöcki­gen Einstellrä­der.
Zwilling Die X-T3 sieht – auch auf der Rückseite – wie die Zwillingss­chwester der X-T2 aus. Bei genauerem Hinsehen bemerkt man aber das unterschie­dliche Design der zweistöcki­gen Einstellrä­der.
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X-T2 unterschei­den. Neu bei der X-T3: Das
Dioptrienr­ad kann nicht mehr unbeabsich­tigt verstellt werden; es lässt sich nur drehen, wenn man es ein Stück aus dem
Gehäuse zieht.
Detailpfle­ge Von oben kann man die X-T3 kaum von der X-T2 unterschei­den. Neu bei der X-T3: Das Dioptrienr­ad kann nicht mehr unbeabsich­tigt verstellt werden; es lässt sich nur drehen, wenn man es ein Stück aus dem Gehäuse zieht.

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