Huawei Mate 30/30 Pro

Huawei hat die neue Generation der MateSerie vorgestellt – die ersten Android-10Modelle von Huawei, auf denen wegen der US-Sanktionen die Google Play Services nicht vorinstalliert sind. So fehlen der Play Store und Google Apps wie Chrome, Maps, Fotos und andere. Es gibt zwar verschiedene Wege, die Services trotzdem zu laden, aber dazu muss man entweder den Bootlader entsperren oder Entwicklern von dritter Seite Berechtigung auf Systemebene verschaffen – ein Sicherheitsrisiko. Momentan ist nicht klar, wann welche Geräte wo in Europa verfügbar sein werden. Aber da für die 256-GB-Version auch ein Preis in Euro genannt wird (1100 Euro), erwarten wir eine Auslieferung in Europa. Der Handelsstreit wird zwar auf die Verkaufszahlen drücken, aber auf Dauer das Duopol Google/Apple bei Smartphone-Betriebssystemen brechen. Besonders, wenn die Hardware, wie beim neuen Mate, zur Spitzenklasse gehört.

Starkes Doppel

Bei der Kameratechnik übernimmt das Mate 30 Pro einiges vom P30 Pro, doch Huawei geht vor allem bei Videos noch einen Schritt weiter und stattet das Mate 30 Pro mit vier Kameras auf der Rückseite aus, darunter zwei 40-Megapixel-Module. Die Hauptkamera nutzt wie beim P30 Pro einen 1/1,7-Zoll-Sensor mit ca. 1,01 µm großen Pixeln. Der Sensor setzt auf die neue Farbfilterlösung mit Rot, Gelb und Blau und auf die 2 x 2-Cluster-Anordnung (Quad-Binning), bei der immer vier Pixel gleicher Farbe zu einem Quadrat angeordnet sind. Die Hauptkamera ist deshalb standardmäßig auf 10 MP eingestellt und liest immer vier gleichfarbige Pixel gemeinsam aus, um die Empfindlichkeit zu erhöhen. Bei gutem Licht ist ein Wechsel auf 40 MP sinnvoll, um die Detailzeichnung im Bild zu optimieren. Die Optik hat Blende 1,6 und 27 mm (KB-Äquiv.). Den Sensor erbt das Mate 30 Pro vom P30 Pro, neu ist aber der Cine-Sensor mit Superweitwinkel-Optik, der das konventionelle Superweitwinkel des P30 Pro ersetzt. Die Cine-Kamera hat (wie die Hauptkamera) 40 Megapixel und liefert außer Videos offenbar auch Ultraweitwinkelaufnahmen. Der Sensor hat 1/1,54 Zoll, die Empfindlichkeit reicht bis ISO 51 200. Ihr Objektiv hat 1,8 und 18 mm (KB-Äquiv.). Sie filmt in 4K und macht Zeitlupen mit bis zu 7680 B/s, Letztere mit auf HD-Niveau reduzierter Auflösung. Die Cine-Kamera ist zugleich die Superweitwinkelkamera, was ein 10-MP-Bild nahelegt, wenn Huawei auch hier Quad-Binning einsetzt. Das Telemodul mit 2,4/80 mm (KB-Äquiv.) fotografiert mit 8 Megapixeln – wie auch die Teleeinheit des Mate 20 Pro. Damit bleibt dem Huawei P30 Pro die 125-mm-Kamera als Alleinstellungsmerkmal. Und schließlich kommt eine 3D-ToF-Kamera zur Erfassung von Tiefeninformationen hinzu, die zum Beispiel zur Berechnung von Hintergrundunschärfe verwendet werden. Eine weitere 3D-ToF-Kamera sitzt vorne neben dem Selfie-Modul (32 MP). Die zwei 40-MP-Kameras und das Tele stellen mit einem Phasen-AF scharf. Einen optischen Bildstabilisator bieten die Tele- und die 27-mmHauptkamera. Die Fotoausstattung des Mate 30 beschränkt sich auf drei Kameras: Sie umfasst neben einem

40-MP-Modul mit 1,8/27 mm und dem 8-Megapixel-Tele mit 2,4/80 mm noch ein Ultraweitwinkel mit 16 Megapixeln und 2,2/17 mm. Eine ToFKamera gibt es bei diesem Modell nicht. Damit ähneln die Kameradaten denen des Mate20 Pro aus dem letzten Jahr. Wegen der Blende 1,8 nehmen wir an, dass auch der 40-MP-Sensor aus dem Mate 20 Pro und nicht aus dem P30 Pro mit Blende 1,6 stammt.

5G-ready

Die Rechenpower liefert bei beiden neuen Modellen der aktuelle Kirin-990-SmartphoneProzessor. Diesen gibt es auch als Variante mit integriertem 5G-Modem. Sie dürfte rund 100 Euro teurer sein als die 4G-Standardvariante. Das Mate 30 Pro hat ein 6,53 Zoll großes OLED-Display mit 2400 x 1176 Pixeln, dessen Ränder stark gebogen sind; das OLEDPanel des Mate 30 ist 6,62 Zoll groß und arbeitet mit 2340 x 1080 Pixeln. Am Body des Mate 30 Pro findet man keine Lautstärketasten mehr – die Lautstärke wird mit einem virtuellen Schalter geregelt. Der interne Speicher des Mate 30 bietet maximal 128 GB, das 30 Pro hat einen 256-GBSpeicher. Beide lassen sich mit einer NanoMemory-Speicherkarte erweitern. Der Akku liefert 4200 mAh beim Mate 30 und 4500 mAh beim Mate 30 Pro. Beide Modell haben eine Schnellladefunktion mit 40W und lassen sich mit 27W auch drahtlos laden.