Zum Gedenken
Anfang September verstarb Robert Frank. Er gilt als einer der einflussreichsten Fotografen des 20. Jahrhunderts – sowohl stilistisch als auch im Hinblick auf die Themen, die er setzte. Robert Frank wurde 1924 in der Schweiz als Sohn jüdischer Eltern geboren. Bis zu seiner Einbürgerung im Jahr 1945 bestand stets die Gefahr, ausgewiesen zu werden, weil der Vater als Jude die deutsche Staatsbürgerschaft verloren hatte. Obwohl aus großbürgerlicher Familie stammend entschied sich Frank 1941 für eine Ausbildung zum Fotografen. Anschließend arbeitete er als Fotograf in Zürich und Genf, bevor er Ende der 1940er-Jahre in die USA auswanderte. Seine ersten selbstständigen Fotoreportagen veröffentlichte er in Magazinen wie Life,Vogue oder Fortune. Als Guggenheim-Stipendiat bereiste er von 1955 bis 1957 die USA, um eine große Studie über das Land zu erstellen. Der Bildband fand in den USA zuerst keinen Verleger, sodass „The Americans“erstmals 1958 in Frankreich veröffentlicht wurde. Ein Jahr später erschien der Bildband auch in den USA. Er brachte Robert Frank großes Ansehen, aber auch viel Kritik ein, führten seine Bilder doch die sozialen Probleme der amerikanischen Gesellschaft buchstäblich vor Augen und zerstörten das idyllische Selbstbild. Es sollte das bekannteste Werk von Robert Frank werden, welches bis heute als eines der wichtigsten fotografischen Werke des letzten Jahrhunderts gilt und vielen Fotografen als Inspiration dient. Frank selbst wandte sich ab 1959 verstärkt den bewegten Bildern zu.