Fazit: Unterschiede, Vorteile und Einschränkungen
Nikon Z7: Die sofortige und genaue Bildkontrolle im elek tronischen Sucher während der Aufnahme ist wohl der größte Unterschied zur Spiegelreflexkamera – vor allem beim Filmen in hellem Sonnenschein. Sehr gut gefiel mir, dass sich der Fokusring der ZObjektive für die Belichtungs korrektur programmieren lässt. Ein Dreh macht das Bild heller oder dunkler, und man braucht kaum noch Belich tungsreihen anzufertigen. Dass die NikonZKameras eine 5-Achsen-Stabilisierung vornehmen, ist praktisch, wenn man mit Objektiven ohne Verwacklungsreduzierung (VR) arbeitet. Nachteil gegenüber der gewohnten Spiegelreflex kamera: Das Sucherbild baut sich erst nach dem Einschal ten auf und ist erst nach einer merklichen Verzögerung sichtbar. Ferner sind die Einstelltasten am Gehäuse nicht beleuchtbar, was bei Nachtaufnahmen ungünstig ist. Der FTZ-Adapter für die Z-Serie adaptiert problemlos F-Ob jektive und hat ein Stativgewinde. Das entlastet das Gewinde der Kamera bei Verwendung eines schweren FMountOb jektivs ohne eigenes Gewinde. Beim Objektivwechsel ist der Sensor aber ungeschützt und damit staubanfälliger als bei einer SLR. Außerdem gibt es für spiegellose Nikons erst wenige OriginalZObjektive. Mir fehlt vor allem ein licht starkes Tele. Jedesmal den FTZ-Adapter an ein F-Objektiv anzubauen, kann bei häufigen Objektivwechseln nervig werden. Die teure Lösung wäre, für jedes F-Mount-Objektiv einen FTZ- Adapter anzuschaffen, um sich das Umbauen zu ersparen. In Fokussiergeschwindigkeit und exaktheit konnte ich an der Nikon Z7 keine Unterschiede zwischen OriginalZObjektiv und adaptiertem FObjektiv feststellen. Schön ist, dass beide Kameras den gleichen Akku nutzen und ich nur ein Ladegerät mitnehmen musste.
Nikon D850: Mein subjektiver Eindruck ist, dass ich mit der Spiegelreflexkamera unmittelbarer am Geschehen bin. Das Sucherbild erlaubt einen intensiveren Kontakt mit dem Motiv, besonders bei schnellen Vorgängen. Zudem ist das Sucherbild immer sichtbar – selbst wenn die Kamera aus geschaltet ist – und muss sich nicht erst nach dem Ein schalten aufbauen. Das größere und schwerere Gehäuse liegt sehr gut in der Hand, ist gut ausbalanciert und bietet die gewohnte professionelle Haptik. Durch die Vorschal tung von Spiegel und Lamellen ist der Kamerasensor beim Objektivwechsel besser gegen Staub geschützt. Die Ein stelltasten sind dauerhaft beleuchtbar. Die D850 arbeitet mit der gesamten NikkorFObjektivpalette, die Objektive lassen sich direkt montierten. Allerdings ist beim Filmen bei Tageslicht die Kontrolle auf dem Monitor ohne zusätzliches Zubehör wie Lichtschachtsucher etc. extrem schwierig. In diesem Punkt war die Spiegellose Nikon Z7 mit ihrem digi talen Sucher unschlagbar überlegen.