Nebelzauber
Geheimnisvoll verschleierte Motive. Nebel in der Landschaft wird – wenn er durchlässig ist – zum reizvollen Gestaltungsmittel für außergewöhnliche Bilder. Diese nicht alltägliche Zutat macht eine Aufnahme spannender. Für den Fotografen ist es eine echte H
Nebel an sich ist fotografisch kontra produktiv. Wenn er voll in Erschei nung tritt, sieht man nichts mehr. Inte ressant wird es erst dort, wo der Nebel sich lichtet und die Landschaft nur als leichter Schleier einhüllt oder wo er stellenweise kumuliert auftritt. Dann kann er hundertmal gesehenen Motiven einen eigenartigen neuen Zauber ver leihen. Der fotogene, also der nicht eintönige Nebel in einer Landschaft ändert sich ständig, bis er sich schließ lich auflöst. Der Fotograf sollte sich für die Nebelfotografie also Zeit nehmen und das Nebelmotiv ausdauernd beob achten, um die beste Konstellation zu erwischen. Entschleunigte Fotografie!
Maximilian Weinzierl
Der goldene Nebel kriecht aus dem Flussbett empor
Am Spätnachmittag bei tiefstehender Sonne im Gegenlicht: Der Nebel wabert aus dem Fluss heraus in die angrenzende Landschaft, und die Sonne dringt nur noch stellenweise durch die Wolkenlöcher. Es lohnt sich, bei diesem Spektakel dabeizubleiben. Die Ansichten ändern sich permanent, und es gibt irgendwann die optimale Konstellation. Diese gilt es festzuhalten. Von den 159 Fotos, die bei dieser Gelegenheit während zwei Stunden entstanden sind, wurde diese Version als die beste ausgewählt. Der Rest kann gelöscht werden.
Morgenrot und zarter Nebel auf dem See
Frühmorgens am See: Ein Hauch von Frühnebel schwebt über dem Wasser. So zart, dass der Graureiher im Vordergrund noch einigermaßen kontrastreich abgebildet werden kann, während der Hintergrund wegen der größer werdenden Nebeldichte in duftiger Unschärfe verschwindet – und zwar mit zunehmender Entfernung immer mehr, wie am Stehpaddler und den Bäumen erkennbar ist.