Wertiger Studioblitz zum fairen Preis
Mit der CertoSerie richtet der Hersteller Hensel seinen Blick auf Amateure, semiprofessionelle Anwender und Berufseinsteiger. Dabei wird vor allem das Preisleistungs verhältnis in den Vordergrund gestellt. Der Kompaktblitz Certo 200 ist für rund 450 Euro erhältlich. Den etwas leis tungsstärkeren Certo 400 gibt es für circa 535 Euro. Da Hensel bislang eher Profiblitzgeräte für rund 1000 Euro und aufwärts im Sortiment führte, fallen die Preise für die Certo Serie tatsächlich vergleichsweise niedrig aus. Umso spannender ist die Frage, was die neuen Budget modelle zu bieten haben. Für den Praxistest haben wir uns den Certo 400 etwas genauer angesehen. Das Gehäuse des Blitzkopfs besteht aus Kunststoff. Dadurch wirkt es zwar nicht allzu robust, führt aber unter anderem dazu, dass der Certo 400 mit einem Gewicht von rund 1,8 Kilogramm zu den leichteren HenselGeräten zählt. Hensels Integra500 PlusBlitzkopf wiegt zum Beispiel 2,87 Kilogramm. Darüber hinaus ist der Certo 400 mit den Maßen 280 x 135 x 170 mm recht kompakt und lässt sich gut verstauen. Die Blitzröhre ist fest in die Schutzglocke eingebaut. Das erhöht einerseits die Sicherheit, da man dadurch nicht so einfach an die Blitzröhre herankommt. Andererseits muss bei einem Defekt auch die gesamte Schutzglocke mit ausgetauscht werden. Eine neue Schutzglocke samt Blitzröhre kostet rund 100 Euro. Um die Blitzröhre herum befindet sich das Metallbajonett für Hensels eigene Lichtformer. Dabei wird oben auf dem Gehäuse ein Hebel zur Seite gedrückt und der Lichtformer in das Bajonett geklemmt. Das funktioniert sehr einfach und auch etwas schneller als beim Bowens Anschluss, bei dem der Lichtformer zuerst eingesetzt und dann zur Seite gedreht werden muss. Zum Funktionsumfang: Der Certo 400 erreicht eine maxi male Lichtleistung von 400 Wattsekunden (Ws), die sich über zwei separate „Up“ und „Down“Schalter bis auf 12Ws herunterregeln lässt. Dabei haben wir uns zuerst über einen ungeplant ausgelösten Blitz gewundert. Die Aufklärung gibt es in der sehr ausführlichen Gebrauchsanleitung. In dem Moment, in dem die Leistung heruntergeregelt wird, blitzt das Gerät die überschüssige Energie ab. Bei voller Leistung ist der Blitz nach dem Auslösen nach circa einer Sekunde wieder einsatzbereit. Das ist angenehm schnell und er möglicht ein zügiges Arbeiten. Die kürzeste Leuchtzeit mit 1/2500 s hat den Vorteil, dass wir sogar noch mit einer offe nen Blende f/1,4 arbeiten konnten, ohne dass die Aufnahme überstrahlt. Ein weiterer Pluspunkt des Certo 400 Kompakt blitzes ist seine sehr konstante Helligkeit bei Serienbild aufnahmen. Selbst bei voller Leistung fiel die Helligkeit bei schnellen Blitzfolgen nicht sichtbar ab. Darüber hinaus ist das Blitzgerät mit einem dimmbaren Einstelldauerlicht mit 150 Watt ausgestattet. Dadurch kann der Fotograf schon vor der Aufnahme beurteilen, wie der Schattenwurf ausfallen wird. Da es sich beim Leuchtmittel 150W GX6,35 um eine Halogenlampe mit einer Farbtem peratur von warmweißen ca. 3200 Kelvin handelt, ist das Einstelllicht allerdings nicht für Filmer geeignet. Auch der deutlich hörbare, aktive Lüfter spricht gegen einen Einsatz für Filmaufnahmen. Für wen ist der Blitz geeignet? Die von Hensel anvisierte Zielgruppe wird mit dem Certo 400 auf jeden Fall gut bedient. Das StarterBasicKit mit gleich zwei Certo400 Kompaktblitzen sowie mit einer großen, stabilen Tasche, zwei Stativen, zwei Normalreflektoren, zwei weißen Schirmen und einem Funksender gibt es bereits für rund 1300 Euro. Das ist ein fairer Preis für ein Blitzset, das in vielen Studiosituationen absolut ausreichen wird.