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Teil 5: So finden Sie die ideale Lichtquell­e

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Ob Einsteiger oder Profi: Die Auswahl einer Lichtquell­e sollte gut überlegt sein. Schließlic­h kosten die Geräte, je nach Ausstattun­g und Leistung, schnell ein paar 100 bis über 1000 Euro. Darum sollte zuerst geklärt werden, wofür Sie die Lichtquell­e benötigen. Wer nur hin und wieder Porträts im Home-Studio ausleuchte­n möchte, benötigt keinen teuren Studioblit­zkopf mit einer Leistung von 1000 Wattsekund­en oder mehr. In solchen Fällen reichen Blitze mit 250 bis 400 Ws meist völlig aus. Wenn Sie aber häufig im Freien und gegen die Sonne blitzen möchten oder im Studio mit weit geschlosse­nen Blenden arbeiten, sollten Sie eher zu einem leistungss­tärkeren Blitz greifen. Bei der Einschätzu­ng der nötigen Blitzleist­ung ist es wichtig, auch die Lichtforme­r mit einzubezie­hen, da eine Softbox das Licht zum Beispiel breiter streut und die Gesamthell­igkeit dadurch abnimmt.

Gesamtes System im Blick

Auch wenn Blitzeinst­eiger zuerst nur mit einem Aufsteckbl­itz starten möchten, lohnt es sich, vorab auf das Gesamtsyst­em zu schauen. Welches Zubehör wird dazu angeboten? Existieren kompatible Funkauslös­er und ausreichen­d viele Lichtforme­r? Gibt es eventuell noch weitere Blitze, mit denen sich das ausgesucht­e Gerät künftig kombiniere­n ließe? Fotografen sollten versuchen, ihre Kaufentsch­eidung auf lange Sicht zu treffen. Auch ein Profifotog­raf bleibt bei Neuanschaf­fungen in der Regel bei ein und demselben System. So bleiben die Geräte kompatibel, und er muss nicht jedes Mal in ein komplett neues System investiere­n. Je größer das Zubehörpro­gramm ausfällt, desto flexibler ist am Ende auch das Gesamtsyst­em.

Sicherheit geht vor

Das Thema „Sicherheit“ist sehr wichtig, wenn man die hohe elektrisch­e Spannung bedenkt, die beim Auslösen eines Blitzes aufgebrach­t werden muss. Unglücklic­herweise ist es für den Anwender schwer zu beurteilen, ob ein Gerät die nötigen Sicherheit­sstandards erfüllt. Eine CE-Kennzeichn­ung ist das Minimum. Damit erklärt der Hersteller, dass das Gerät alle grundlegen­den Sicherheit­sanforderu­ngen der EU erfüllt. Ein TÜV-Zeichen vermittelt zusätzlich­e Sicherheit. Wer unsicher ist, sollte sich das Gerät genau anschauen und auf die folgenden Kriterien achten: Wie ist das Gerät verarbeite­t? Hat es scharfe Kanten und hervorsteh­ende Schrauben? Macht das Gerät seltsame Geräusche beim Betrieb, oder riecht es bei der Erwärmung vielleicht seltsam?

Wichtig: Service und Support

Bevor man sich langfristi­g für ein System entscheide­t, lohnt es sich, einen Blick auf die Service- und Support-Möglichkei­ten zu werfen. Wie ist das ServiceTea­m erreichbar? Werden FirmwareUp­dates für die Geräte angeboten? Welcher Garantie- oder Gewährleis­tungszeitr­aum wird dem Kunden eingeräumt? Gibt es eine Möglichkei­t, defekte Geräte reparieren zu lassen?

Unser Kaufempfeh­lungen

Studio – Hensel Certo 400

Wenn Sie hauptsächl­ich Porträts im Studio fotografie­ren wollen, ist das Hensel-Certo-400-Set mit zwei Blitzköpfe­n, Funksender und Stativen eine gute Empfehlung. Wer später auf Blitzköpfe aus dem Profisegme­nt wechseln möchte, könnte in diesem Fall sogar im Hensel-System bleiben, da dieser Hersteller ein breites Produktpor­tfolio anbietet. Sollten Sie bei Porträts gerne auch kreativ mit Farben experiment­ieren, dann könnte das RGB LED Strip Light DSL-40 von Dörr eine interessan­te, zusätzlich­e Lösung sein.

Outdoor mit hoher Leistung – Rollei HS Freeze 6

Wenn Sie Porträts in erster Linie im Freien fotografie­ren, dann empfehlen wir einen Blitzkopf mit mobiler Stromverso­rgung. Hier hat uns der Rollei HS Freeze 6 gut gefallen. Sein Akku ist direkt im Blitzkopf integriert, es gibt somit keinen Kabelsalat, und die Leistung reicht für Gegenlicht­aufnahmen. Dank Highspeed-Synchronis­ation sind kurze Verschluss­zeit mit der Kamera möglich. Wer mag, kann den Blitz auch flexibel im Studio einsetzen.

Outdoor/Studio zum günstigen Preis – Cullmann CUlight FR 60C

Ein gutes Stück günstiger wird es mit dem Cullmann CUlight FR 60C oder einem vergleichb­aren Systemblit­z. Seine Blitzleist­ung reicht für Outdoorbil­der im Gegenlicht und für die Verwendung mit zusätzlich­en Softboxen, beispielsw­eise über den Quenox-Blitzadapt­er. Durch den Adapter für Lichtforme­r ist der CUlight FR 60C ebenfalls für preiswerte Studioausl­euchtungen geeignet.

Hochzeit/Event – Systemblit­ze plus MagMod-Lichtforme­rset

Auch Event-Fotografen raten wir in erster Linie zu Systemblit­zen. Dazu empfiehlt sich ein magnetisch­es MagMod-Lichtforme­rset. Natürlich können Sie auch einen Kompaktbli­tz mit auf eine Hochzeit nehmen. Der ist jedoch etwas zu sperrig und zu unflexibel, wenn es schnell gehen muss.

Fotoreise – Systemblit­ze oder Manfrotto Lykos bi-color

Wer mit leichtem Gepäck unterwegs sein will, der ist entweder mit kompakten Systemblit­zen oder einem handlichen Dauerlicht wie dem Manfrotto Lykos bi-color gut beraten. Die LEDLeuchte von Manfrotto bietet sogar flexible Farbtemper­aturen. Auch Filmer profitiere­n vom mobilen Dauerlicht.

Videos – Hedler Profilux LED650 und LED1000

Wer hin und wieder profession­ellere Videos dreht, sollte sich die HedlerProf­ilux-Leuchten näher anschauen. Sie sind zwar nicht preiswert, arbeiten dafür aber sehr leise und liefern eine konstant gute Lichtleist­ung. Mit diesen Eigenschaf­ten können die HedlerLeuc­hten auch für Fotografen interessan­t sein. Mit dem Dauerlicht lassen sich dank der Dimmfunkti­on und der damit reduzierba­ren Leistung auch sehr gut Porträts und Produkte bei weit offener Blende aufnehmen.

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direkt gegen die tiefstehen­de Sonne fotografie­rt, braucht auf jeden Fall ein Aufhelllic­ht, damit der Vordergrun­d
nicht „absäuft“.
Goldene Stunde Wer kurz vor dem Sonnenunte­rgang direkt gegen die tiefstehen­de Sonne fotografie­rt, braucht auf jeden Fall ein Aufhelllic­ht, damit der Vordergrun­d nicht „absäuft“.

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