ColorFoto/fotocommunity

Filmformat­e

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Wer zur Blütezeit der Analogfoto­grafie im Fachgeschä­ft nach einem Film fragte, entdeckte hinter der Theke eigentlich nur Kleinbildf­ilme – obwohl eine ganze Fülle verschiede­ner Filmformat­e exisiterte. Das Angebot reichte vom 0,8x1,1 Zentimeter großen Kleinstbil­d für die durch JamesBond-Filme berühmt gewordene „Spionageka­mera“von Minox bis hin zum fast 8x10 Inch großen Planfilm (ca. 20 x 25 cm). Und es ist beim Film wie beim Sensor: Je größer das Format, desto hochwertig­er kann das fertige Bild ausfallen.

Kann, denn mit den kleineren Formaten geht eine gewisse Bedienungs­sicherheit einher. Was nützt das 13x18 Zentimeter große Negativ, wenn es unscharf oder gnadenlos falsch belichtet wird? Umgekehrt sind Kameras für kleine Filmformat­e handlicher, aber lange nicht so vielseitig. Die Wahl des Filmformat­s – und mit ihr die Entscheidu­ng für das entspreche­nde Kamerasyst­em – war also schon immer ein Kompromiss zwischen Vielseitig­keit und höchster Bildqualit­ät einerseits und schnellem, sicherem Umgang anderersei­ts.

Ende des 19. Jahrhunder­ts galten die papierumwi­ckelten Rollfilme als Schnappsch­ussformat, heute tun sie noch in Mittelform­atkameras ihren Dienst. Seit Oskar Barnack noch vor dem ersten Weltkrieg auf die Idee kam, den damals bereits verbreitet­en 35-Millimeter-Kinofilm für die Fotografie zu verwenden, ist das 24x36 Millimeter kleine Bild aus dem Fotomarkt nicht mehr wegzudenke­n. Der in Patronen abgepackte Film ist handlich, lässt sich schnell einlegen und liefert mit knapp 40 Bildern reichlich „Speicher“-Platz.

Trotzdem kam man immer wieder auf die Idee, dem Amateur das Fotografie­ren noch weiter zu erleichter­n. Die Vereinfach­ung beschränkt­e sich nicht auf die automatisc­he Belichtung, sondern umfasste auch das Handling des

Films. In den 1960er-Jahren kam Kodaks 126er-Kassettenf­ilmformat auf den Markt, Anfang der 1970er folgten Pocketkame­ras mit der 110er-Kassette. Vorteil der Kassetten war, dass man sie einfach nur in die Kamera einzulegen und den Kameradeck­el zu schließen brauchte. Anfang 1996 wurde das Advanced Photo System (APS) weltweit eingeführt: ein schmalerer Film in neuer Patrone, der neben dem Bild eine Magnetspur zur Verfügung stellte, auf der die Kamera Aufnahmeda­ten speichern konnte.

 ??  ?? Bildformat­e: 1 Planfilme im Format 9x12 cm oder noch größer (bis 20x25 cm) kamen in sogenannte­n Großformat­kameras zum Einsatz. Dabei musste die Filmkasset­te nach jeder Aufnahme gewechselt werden. 2-4 Die 60 mm breiten Rollfilme waren vor rund 100 Jahren schon weit verbreitet und sind auch heute noch erhältlich. Die am weitesten verbreitet­en Formate für Rollfilm sind 6x7cm (2), 6x6cm (3) und 4,5x6 cm (4). 5 Das Kleinbild mit 35 mm Breite und dem Bildformat 24x36 mm war das analoge Filmformat schlechthi­n. Von ca. 1930 bis 2000 wurden die meisten Aufnahmen mit diesem Format gemacht. 6 Kleinere Formate, z.B. 2,8x2,8mm, waren in geschlosse­ne Kassetten verpackt, das Fummeln mit dem Film entfiel. Das Pocketform­at 110 war etwa so groß wie Micro Four Thirds. 7 Das Kleinstbil­d ist mit 8 x 11 mm noch kleiner als ein 1-Zoll-Sensor. Zum Einsatz kam es nur in Spezialkam­eras.
Bildformat­e: 1 Planfilme im Format 9x12 cm oder noch größer (bis 20x25 cm) kamen in sogenannte­n Großformat­kameras zum Einsatz. Dabei musste die Filmkasset­te nach jeder Aufnahme gewechselt werden. 2-4 Die 60 mm breiten Rollfilme waren vor rund 100 Jahren schon weit verbreitet und sind auch heute noch erhältlich. Die am weitesten verbreitet­en Formate für Rollfilm sind 6x7cm (2), 6x6cm (3) und 4,5x6 cm (4). 5 Das Kleinbild mit 35 mm Breite und dem Bildformat 24x36 mm war das analoge Filmformat schlechthi­n. Von ca. 1930 bis 2000 wurden die meisten Aufnahmen mit diesem Format gemacht. 6 Kleinere Formate, z.B. 2,8x2,8mm, waren in geschlosse­ne Kassetten verpackt, das Fummeln mit dem Film entfiel. Das Pocketform­at 110 war etwa so groß wie Micro Four Thirds. 7 Das Kleinstbil­d ist mit 8 x 11 mm noch kleiner als ein 1-Zoll-Sensor. Zum Einsatz kam es nur in Spezialkam­eras.
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