Kunstwerk Film
Obwohl sie stark an Bedeutung verloren haben: Moderne Farbfilme sind hoch gezüchtete Informationsträger. Rechnet man Schutz-, Trenn- und Filterlayer mit, kommen bis zu 18 Schichten zusammen. Zählt man das vergleichsweise dicke Trägermaterial nicht mit, sind alle Schichten zusammen gerade einmal 25µm – also 1/40 Millimeter – dick, was nur durch aufwendige Gießtechniken möglich ist.
Die Zahl der lichtempfindlichen Schichten beträgt maximal neun: jeweils drei für die Farben Blau (oben), Rot (unten) und Grün (Mitte). Die einzelnen Schichten für eine Farbe unterscheiden sich in ihrer Korngröße und damit auch in ihrer Empfindlichkeit. Dabei ist die obere eine relativ grobkörnige Schicht, die die maximale Empfindlichkeit bestimmt und weniger Farbkuppler enthält. Die Maskenkuppler liegen immer in der unteren Schicht. Diese Schichteinteilung ermöglicht eine höhere Empfindlichkeit und lässt einen breiteren Belichtungsspielraum. Beim Entwickeln entsteht in allen Schichten ein schwarzes Silberbild, das in der Folgereaktion jeweils durch einen Farbstoff ersetzt wird. In der blauempfindlichen Schicht ist dieser Farbstoff gelb, in der grünempfindlichen Schicht purpur und in der rotempfindlichen Schicht blaugrün. Durch unterschiedliche Anteile dieser Grundfarben kann jeder beliebige Farbton gemischt werden. Schwarzweißfilme sind im Vergleich dazu relativ einfach aufgebaut: Auf dem Träger liegen lediglich eine bis zwei Emulsionsschichten sowie zwei Schutzschichten. Trotzdem sind Schwarzweißfilme mit niedrigen Empfindlichkeiten jedem Farbfilm in Feinkörnigkeit und Schärfe deutlich überlegen.