Architektur
Bauwerke üben eine bestimmte Wirkung auf uns aus: Sie ziehen uns an, stoßen uns ab oder wirken neutral. Dies gilt es zu analysieren und fotografisch zu interpretieren. Die damit verbundenen Empfindungen können durchaus ambivalent sein wie beim Foto des Hotelbunkers auf Mallorca: Ihren Urlaub möchten Sie dort vielleicht nicht verbringen, weil die Formensprache der Architektur die Uniformität des Massentourismus widerspiegelt. Die gleiche Fassade kann aus fotografischer Sicht aber faszinieren, weil die sich wiederho lenden Muster eine starke grafische Wirkung erzeugen. Wenn dann noch das vorhandene Licht ein Schatten muster zaubert, ist das Bildergebnis überzeugend.
Beim frontalen Fotografieren von Fassaden sollte die Kamera exakt gerade ausgerichtet werden, dabei helfen im Sucher eingeblendete Gitter linien oder eine auf den Blitzschuh gesteckte Wasserwaage. Ideal ist ein erhöhter Standpunkt. Wenn die Ka mera gekippt und später stürzende Linien begradigt werden müssen: Wählen Sie den Bildausschnitt reich lich, weil durch das Entzerren Bild information in den Randbereichen des Motivs verloren geht. Den end gültigen Bildausschnitt sollten Sie wiederum akribisch festlegen.
Häufig denkt man an Schwarzweiß, wenn es um die Betonung von Struk turen und Mustern geht. Farbige Beleuchtung kann bei Architektur motiven aber zusätzlich strukturierend wirken, wie das Foto des Helmsly Buildings in New York zeigt. Eine ver blüffende Wirkung ergibt sich, wenn es zur Überlagerung von Strukturen kommt wie beim Al Dana Tower in Doha (Katar): Auf der Fassade des Hochhauses bilden sich Muster von ziehenden Wolken ab.