Künstliche Strukturen
Von künstlichen Strukturen und Mustern sind wir überall umgeben, man muss nur den Blick dafür entwi ckeln. Es gibt unregelmäßige Struktu ren wie eine Ansammlung von Seifen blasen und regelmäßige wie bei einer gelochten Metalltischplatte. Zudem unterscheidet man zwischen Struktur und Textur. Das heißt: Ein Stoff kann ein bestimmtes Muster haben, z. B. Nadelstreifen oder Karos. Dieses Mus ter lässt sich fast aus jedem Blick winkel und mit beliebiger Beleuchtung wiedergeben. Aber handelt es sich bei dem Stoff um Seide, Leinen oder grobes Wollgewebe? Um Texturen zu visualisieren, benötigt man Streiflicht und eventuell eine Nahaufnahme der Gewebestruktur.
Allein das Vorhandensein einer Struk tur macht noch kein gelungenes Bild; dessen Wirkung hängt von der Ge staltung ab. Man kann eine Struktur z. B. exakt frontal abbilden, ähnlich wie bei einer Hausfassade. In diesem Fall wird selbst bei geringer Abblen dung alles scharf wiedergegeben, was aber nicht unbedingt die auf regendste aller Optionen ist. Positio niert man die Kamera dagegen schräg zum Motiv, hat man die Möglichkeit, mit selektiver Schärfe zu experimen tieren. Durch das Wechselspiel von Schärfe und Unschärfe werden die Strukturen gebrochen und verfrem det. Dabei ergeben sich oft neue, übergeordnete Strukturen.
Letztlich trägt natürlich auch die Be leuchtung zur Bildwirkung bei. Im TabletopStudio kann der Fotograf die Lichtregie komplett in die eigene Hand nehmen, im Freien wechselt man die Aufnahmeposition, oder man dreht das Objekt – wenn möglich – ins passende Licht.