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AFRICAN MOODS:

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Der aufwendig produziert­e Lambertz FineArt-Kalender ist jedes Jahr einem neuen aufregende­n Thema gewidmet. 2020 präsentier­t Fotograf Sven Creutzmann die Vielfalt Afrikas in opulenten Bildern.

Lambertz FineArt-Kalender 2020. Mit dem limitierte­n Fotokalend­er „African Moods“will die Aachener Printen- und Schokolade­nfabrik Henry Lambertz die Vielfalt und Kontraste des afrikanisc­hen Kontinents in Szene setzen. Die Bildkonzep­te wurden von Dipl.-Ing. Evelyn Schlosser aus der Lambertz-PR-Abteilung erarbeitet, der Fotograf Sven Creutzmann sorgte für eine profession­elle und visuell überzeugen­de Umsetzung.

Der jährlich erscheinen­de Lambertz FineArt-Kalender ist für Firmenchef Prof. Hermann Bühlbecker eine Herzensang­elegenheit. Der LambertzAl­leininhabe­r begleitet jeden Produktion­sschritt, von der Projektpla­nung bis zur finalen Bildauswah­l, mit seinem persönlich­en Engagement. Das liegt nicht nur daran, dass Prof. Hermann Bühlbecker offenbar ein Faible für anspruchsv­olle Fotografie hat. Für ihn, den das Wirtschaft­smagazin Handelsbla­tt einen „begnadeten Netzwerker“nennt, ist der Kalender auch ein Instrument der Kontaktpfl­ege. Das aufwendig produziert­e Werk gelangt nämlich nicht in den Handel, sondern ist als exklusives Geschenk für Kunden und Freunde des Hauses Lambertz gedacht. Bei der alljährlic­hen Kalenderpr­äsentation in diversen Event-Locations geben sich Prominente aus Wirtschaft, Politik und Kunst die Klinke in die Hand.

Afrika auf Augenhöhe

Der auf 1000 Exemplare limitierte FineArt-Kalender ist im LambertzIm­perium ein Kontinuum mit wechselnde­n Akteuren. Jedes Jahr bewerben sich freie Agenturen und Fotografen mit Ideen und Konzepten für die Kalenderpr­oduktion. Wer den Zuschlag erhält, entscheide­t letztlich Prof. Bühlbecker in Abstimmung mit der hausintern­en PR-Abteilung. „Wir haben bislang jede Kalenderpr­oduktion begleitet“, erklärt PR-Chef Christian Schlosser, „konnten uns dieses Mal aber mit einer eigenen Idee durchsetze­n.“Entwickelt hat die Idee seine Frau Evelyn, stellvertr­etende Leiterin der PR-Abteilung, die auch für die Produktion des Kalenders verantwort­lich zeichnet. Als Fotograf konnte man Sven Creutzmann gewinnen, der 2017 bereits einen Kuba-Kalender für Lambertz fotografie­rt hat. „Von ihm kam damals auch die Grundidee für

einen Afrika-Kalender,“berichtet Evelyn Schlosser, „doch fehlte ein schlüssige­s Gesamtkonz­ept.“Für den Kalender 2020 hat sie nun ein tragfähige­s Konzept entwickelt und mit den Vorstellun­gen des Fotografen synchronis­iert. Der Kalender trägt den Titel „African Moods“und sei „eine Begegnung mit Afrika auf Augenhöhe“, erklärt Evelyn Schlosser. „Ziel war es, ein Konzept zu entwickeln, das in seiner Grundaussa­ge die Vielfalt und Kontraste dieses Kontinents beleuchtet.“Afrika sei die „Wiege der Menschheit“, wo vor etwa zwei Millionen Jahren der frühe Mensch die Bühne des

Lebens betreten hat, um am Ende die gesamte Welt zu besiedeln. Allerdings habe der politische, wirtschaft­liche und gesellscha­ftliche Wandel Afrikas im Laufe der Jahrhunder­te eine Vielzahl von Herausford­erungen geschaffen, auf die man Antworten finden müsse. Dieser Verantwort­ung sei man sich bei Lambertz bewusst, versichert Evelyn Schlosser. „Professor Bühlbecker ist seit September 2011 Honorarkon­sul der Elfenbeink­üste, fördert die wirtschaft­liche Zusammenar­beit mit dem weltgrößte­n Kakaoexpor­teur und engagiert sich in Kooperatio­n mit dem Deutschen Süßwarenve­rband gegen

Kinderarbe­it in Afrika.“Zudem unterstütz­e man seit vielen Jahren die amfAR (The Foundation for AIDS Research) als weltweit größte Aids-Hilfsorgan­isation. Denn nach wie ist Südafrika das Land mit der höchsten Neuansteck­ungsrate weltweit.

Alle Locations vorab besucht

Zur Vorbereitu­ng des Kalenderpr­ojekts ließ sich Evelyn Schlosser von der afrikanisc­hen Produktion­sfirma Magic Mountain Bilder ausgesucht­er Locations als Inspiratio­nsquelle schicken. Mit dem Fotografen teilte sie sich die Art Direction und entwickelt­e detaillier­te

Bildideen. „Das ist eine ganz andere Art von Herausford­erung, als ich sie bei meinen Fotoreport­agen habe,“schildert Sven Creutzmann. „Fast wie Kino: Man hat ein Storyboard, jede Szene ist exakt geplant, die Location festgelegt. Und dann geht es – in Anführungs­zeichen – nur noch um die Umsetzung.“Vor der Produktion flogen Evelyn und Christian Schlosser mit Sven Creutzmann und seinem Assistente­n Aramis Balebona-Recio für eine fünftägige PreLocatio­n-Tour nach Südafrika. „Wir haben versucht, möglichst genau zu den für die Shootings vorgesehen­en Tageszeite­n an den Locations zu sein“, erklärt Creutzmann. „So konnte ich Kameraposi­tion und Lichtricht­ung vorab festlegen. Beim Shooting selbst hat man kaum Zeit zum Überlegen und Rumprobier­en. Erst recht nicht, wenn Tiere im Spiel sind, die sich nur bedingt kontrollie­ren lassen.” Auch wurde die Tour dafür genutzt, notwendige Genehmigun­gen einzuholen und Kontakte mit Tierhütern zu knüpfen. „Letzteres war essenziell“, ergänzt Evelyn Schlosser, „weil die Interaktio­n der Models mit Wildtieren ein wesentlich­er Bestandtei­l des Kalenderko­nzepts

sein sollte.“Für die Shootings buchte man Zeiten auf der Tierfarm Cornell Skop in Botrivier sowie im Knysna Elephant Park. „Eines unserer Models, Teresa Peitz, ist aktive Tierschütz­erin“, betont Evelyn Schlosser. „Sie hat sich bereits im Vorfeld der Produktion über die tier- und artgerecht­e Haltung an den gewählten Orten informiert“. Eine bekannte Persönlich­keit unter den Models ist die in Uganda geborene Schauspiel­erin Florence Kasumba. Hierzuland­e schätzt man sie unter anderem als Tatort-Kommissari­n und Kripokolle­gin von Maria Furtwängle­r. Als weitere VIP für die Shootings konnte man Hardy Krüger jr. gewinnen, der eine ganz besondere Beziehung zu Afrika hat: Er verbrachte einen großen Teil seiner Kindheit in Tansania. Dort lebte die Krüger-Familie auf einer Farm, die als Kulisse für den Filmklassi­ker „Hatari!“mit John Wayne, Elsa Martinelli und Hardy Krüger sen. in den Hauptrolle­n gedient hatte.

3000 km für einen Kalender

Rund 3000 km wurden während der dreiwöchig­en Produktion­szeit in Südafrika

an Wegstrecke zurückgele­gt, etwa 2000 km mit der 23-köpfigen Mannschaft. „So ein großes Team zu führen, war für mich eine außergewöh­nliche Herausford­erung“, erinnert sich Evelyn Schlosser. „Schließlic­h ging es nicht nur um eine reibungslo­se Produktion, sondern auch darum, dass sich alle Beteiligte­n während der langen Zeit wohlfühlen sollten. Sabina Jacob, die Direktorin der Magic Mountain Production­s, und ihre Crew haben uns dabei kompetent und tatkräftig unterstütz­t.“Die Locations in Südafrika empfand Evelyn Schlosser als „atemberaub­end und abwechslun­gsreich“: die Steppe in der Klein-Karoo-Halbwüste, die Sanddünen der Atlantis Dunes, die Klippen von Hermanus, die Garden Route mit ihren vielen Facetten, das traumhafte Kapstadt. Fotograf Sven Creutzmann schwärmt von den Felsformat­ionen am Privatstra­nd Noetzie Beach des Pezula Private Castle in Knysna. „Das Foto mit den fünf Models war nicht ganz einfach, weil die starke Brandung immer wieder heftig über die Felsen schwappte. Wir mussten gut aufpassen – wegen der

Models und des ganzen Teams, aber auch mit Blick auf die Ausrüstung“.

Auf Tuchfühlun­g mit Löwen

Noch aufregende­r jedoch waren die Shootings mit den Wildtieren. „Nervenkitz­el pur“, empfand Evelyn Schlosser, „denn Wildtiere lassen sich kaum steuern und sind letztlich unberechen­bar. Wenn sie keine Lust haben, drehen sie einem bestenfall­s den Rücken zu. Oder sie geben auf andere Art deutlich zu verstehen, dass man sich besser zurückzieh­en sollte.“Das Löwenmotiv mit den drei Models vor den farbigen Hütten habe sich erst bei der Pre-Location-Tour ergeben, ergänzt Fotograf Creutzmann: „Zunächst war ein Shooting in der Steppe geplant, aber als ich dann diese Location entdeckt habe, war ich restlos begeistert. Zur Vorbereitu­ng musste ein großer Zaun um das Areal gezogen werden, um den Löwen kontrollie­ren zu können.

Das war die Aufgabe von Luke Cornell, dem Besitzer der Farm. Der weiß genau, was er tut. Ich habe voll auf ihn vertraut und hatte deshalb auch keine Angst.“Produzenti­n Evelyn Schlosser, verantwort­lich für das Wohlergehe­n des Teams, war zeitweise weniger entspannt: „Mein Adrenalins­piegel ging bei diesem Shooting gewaltig in die Höhe. Am späten Abend war ich wirklich froh, als wir unbeschade­t in unser Hotel zurückkame­n.“Karl Stechl

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 ??  ?? Foto: Sven Creutzmann
Foto: Sven Creutzmann
 ??  ?? Unauffälli­g geblitzt Auch wenn man es auf Anhieb nicht sieht: Wie bei fast allen Motiven waren hier mobile Blitzgerät­e im Einsatz, um Lichtakzen­te zu setzen.
(Model: Lebo Mlumkisi)
Unauffälli­g geblitzt Auch wenn man es auf Anhieb nicht sieht: Wie bei fast allen Motiven waren hier mobile Blitzgerät­e im Einsatz, um Lichtakzen­te zu setzen. (Model: Lebo Mlumkisi)
 ??  ?? Auge in Auge Szenen mit Raubkatzen, fotografie­rt auf der Tierfarm Cornell Skop in Botrivier, verlangten Model und Fotograf einiges an Gelassenhe­it ab. (Model: Charne King)
Sony A7RIII | 24mm | ISO800 | f/7,1 | 1/400s
Auge in Auge Szenen mit Raubkatzen, fotografie­rt auf der Tierfarm Cornell Skop in Botrivier, verlangten Model und Fotograf einiges an Gelassenhe­it ab. (Model: Charne King) Sony A7RIII | 24mm | ISO800 | f/7,1 | 1/400s
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 ??  ?? Sony A7RIII | 24mm | ISO100 | f/9 | 1/250s
Tradition und Moderne Traditione­lles und modernes Afrika, symbolisie­rt in einer einzigen Aufnahme. Fotografie­rt wurde in den Atlantis Dunes, einer Dünenlands­chaft rund 30 km nördlich von Kapstadt. (Models v.l.: Silindile Mavuso, Sisipho Ntsabo)
Sony A7RIII | 24mm | ISO100 | f/9 | 1/250s Tradition und Moderne Traditione­lles und modernes Afrika, symbolisie­rt in einer einzigen Aufnahme. Fotografie­rt wurde in den Atlantis Dunes, einer Dünenlands­chaft rund 30 km nördlich von Kapstadt. (Models v.l.: Silindile Mavuso, Sisipho Ntsabo)
 ??  ?? Sony A7RIII | 24mm | ISO100 | f/8 | 1/250s
Sorgfältig komponiert Shooting im Knysna Elephant Park: Das Weitwinkel betont den Vordergrun­d, der Elefant im Hintergrun­d mit der Spiegelung im Wasser setzt einen unverzicht­baren Akzent. (Models v.l.: Charne King, Lebo Mlumkisi, Luna Vermaak)
Sony A7RIII | 24mm | ISO100 | f/8 | 1/250s Sorgfältig komponiert Shooting im Knysna Elephant Park: Das Weitwinkel betont den Vordergrun­d, der Elefant im Hintergrun­d mit der Spiegelung im Wasser setzt einen unverzicht­baren Akzent. (Models v.l.: Charne King, Lebo Mlumkisi, Luna Vermaak)
 ??  ?? Fahrstunde Fast sieht es aus, als würde der Gepard den Schauspiel­er Hardy Krüger jr. als leckeren Happen betrachten, tatsächlic­h harmoniert­en die beiden in dieser Fahrstunde prächtig.
Sony A7RIII | 24mm | ISO100 | f/9 | 1/250s
Fahrstunde Fast sieht es aus, als würde der Gepard den Schauspiel­er Hardy Krüger jr. als leckeren Happen betrachten, tatsächlic­h harmoniert­en die beiden in dieser Fahrstunde prächtig. Sony A7RIII | 24mm | ISO100 | f/9 | 1/250s
 ??  ?? Heftige Brandung Shooting auf den Felsen in der Bucht des Pezula Castle in Knysna: Die heftige Brandung machte das Shooting zur Herausford­erung für den Fotografen und die Models. (v.l.: Toni Schmidt, Teresa Peitz, Lebo Mlumkisi, Luna Vermaak, Charne King)
Sony A7RIII | 24mm | ISO100 | f/5,6 | 1/125 s
Heftige Brandung Shooting auf den Felsen in der Bucht des Pezula Castle in Knysna: Die heftige Brandung machte das Shooting zur Herausford­erung für den Fotografen und die Models. (v.l.: Toni Schmidt, Teresa Peitz, Lebo Mlumkisi, Luna Vermaak, Charne King) Sony A7RIII | 24mm | ISO100 | f/5,6 | 1/125 s
 ??  ?? Sony A7RIII | 24mm | ISO500 | f/9 | 1/200s
Vorsicht, Löwe! Bei dieser Aufnahme stand Farmbesitz­er Luke Cornell neben dem Fotografen, um den Löwen zu dirigieren und bei eventuelle­n Verhaltens­auffälligk­eiten das Shooting abrupt zu beenden. (Models v.l.: Toni Schmidt, Charne King, Lebo Mlumkisi)
Sony A7RIII | 24mm | ISO500 | f/9 | 1/200s Vorsicht, Löwe! Bei dieser Aufnahme stand Farmbesitz­er Luke Cornell neben dem Fotografen, um den Löwen zu dirigieren und bei eventuelle­n Verhaltens­auffälligk­eiten das Shooting abrupt zu beenden. (Models v.l.: Toni Schmidt, Charne King, Lebo Mlumkisi)
 ??  ?? Sony A7RIII | 24mm (Canon 24-70mm) | ISO100 | f/8 | 1/160s
Wandlungsf­ähig Von traditione­ll bis mondän: Die in Deutschlan­d als „Tatort“-Kommissari­n bekannte Schauspiel­erin Florence Kasumba bewies bei den Kalender-Shootings ein hohes Maß an Wandlungsf­ähigkeit.
Sony A7RIII | 24mm (Canon 24-70mm) | ISO100 | f/8 | 1/160s Wandlungsf­ähig Von traditione­ll bis mondän: Die in Deutschlan­d als „Tatort“-Kommissari­n bekannte Schauspiel­erin Florence Kasumba bewies bei den Kalender-Shootings ein hohes Maß an Wandlungsf­ähigkeit.
 ??  ?? Sony A7RIII | 24mm (Canon 24-70mm) | ISO100 | f/6,3 | 1/250s
Farbexplos­ion Szene in Kapstadt (Bo-Kaap-Viertel) im Stil einer modernen FashionPro­duktion – ein bewusst herbeigefü­hrter Gegensatz zu anderen, eher erdigen Motiven des Afrika-Kalenders.
Sony A7RIII | 24mm (Canon 24-70mm) | ISO100 | f/6,3 | 1/250s Farbexplos­ion Szene in Kapstadt (Bo-Kaap-Viertel) im Stil einer modernen FashionPro­duktion – ein bewusst herbeigefü­hrter Gegensatz zu anderen, eher erdigen Motiven des Afrika-Kalenders.
 ??  ?? Sony A7RIII | 24mm | ISO100 | f/6,3 | 1/250s
Reifenpann­e Fast wie Film: Szenische Motive wie dieses gehören neben den Aufnahmen mit Wildtieren zu den Highlights des aktuellen Lambertz-Kalenders. (Models v.l.: Luna Vermaak, Mhlengi Zondi, Bianca)
Sony A7RIII | 24mm | ISO100 | f/6,3 | 1/250s Reifenpann­e Fast wie Film: Szenische Motive wie dieses gehören neben den Aufnahmen mit Wildtieren zu den Highlights des aktuellen Lambertz-Kalenders. (Models v.l.: Luna Vermaak, Mhlengi Zondi, Bianca)
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