ColorFoto/fotocommunity

Pixel versus iPhone

Wer gewinnt das Wettrüsten bei der Fotofunkti­onalität?

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Mehr Kameras und mehr aus Serien berechnete Bilder, aber weiterhin 12MP bei allen Kameras – Apple und Google gehen mit ihren neuen Smartphone­s einen sehr ähnlichen Weg und optimieren die bereits sehr überzeugen­de Bildqualit­ät erneut. Google lässt bei beiden Kameras die Wahl zwischen RAW und JPEG. In beiden Fällen errechnet das Pixel ein Foto aus einer Serie. Das iPhone setzt weiterhin auf JPEG bzw. HEIC. Wer RAWs machen will, braucht eine Fremd-App, allerdings liefern auch dann nur Hauptund Normalopti­k RAW-Daten, die bei Google und Apple die Endung .DNG tragen. Zwar sind die von uns verwendete­n Fremd-Apps für iPhone-RAWs nicht kostenlos, überzeugen aber mit Stabilität und Funktionsv­ielfalt.

Die Qualität der mit einer Fremd-App aufgenomme­nen RAWs ist nicht immer gleich. Bei hellem Licht sind die Unterschie­de weniger relevant, bei schlechter­en Lichtbedin­gungen, wenn das iPhone generell stärker zum Rauschen neigt, sind diese auffällige­r. Beim Testen ist uns der Lowlight-Aufnahmemo­dus der ProCamera-App positiv aufgefalle­n. In dieser Einstellun­g fotografie­rt die App mit kleinerer ISO-Zahl und längerer Belichtung. Als Ergebnis sind die RAWs weniger verrauscht und zeigen mehr Details. Natürlich kann man Fremd-Apps auch für JPEGs nutzen, und je nach Situation kann eine Fremd-App tatsächlic­h ein besseres Bild liefern, doch der Zusatzaufw­and lohnt sich eher selten. Die Signalvera­rbeitung der Apple-KameraApp

ist gelungen und hat Farbe, Belichtung sowie die Detailzeic­hnung gut im Griff. Während das Pixel bei RAW und JPEG auf Bildserien zugreifen kann, berechnet das iPhone nur beim Einsatz der iPhone-App und nachlassen­dem Licht das fertige Bild aus einer Serie. Den RAWs und JPEGs von Fremd-Apps fehlt – nach unserer Beobachtun­g – diese breitere Datenbasis. Unterm Strich hat das iPhone eine Kamera mehr zu bieten. Die Abbildung bei gutem Licht ist ähnlich, wobei das iPhone die besseren JPEGs liefert. Das Pixel liegt aber bei schwachem Licht klar vorn. Das Rauschen ist bei iPhoneFoto­s selbst im günstigste­n Fall stärker ausgeprägt und verhindert eine bessere Detailzeic­hnung. whe

Die Nachtfunkt­ion ist ein beliebtes Feature, das sowohl Google als auch Apple in den 11er-Geräten anbieten: Beide Smartphone­s interpolie­ren ein Bild aus mehreren Aufnahmen. Wie lange belichtet wird, hängt vom Licht im Motiv sowie von den Handbewegu­ngen ab. Das Pixel macht im Nachtmodus JPEGs und RAWs (hier: DNGs), das iPhone nur JPEGs. Die iPhone-Bilder wurden mit der Lowlight-Einstellun­g der ProCamera-App (1: RAW, 2: JPEG) sowie der hauseigene­n Kamera-App mit dem Nachtprogr­amm (3) aufgenomme­n; die Fotos aus dem Pixel ebenso mit dem Nachtsicht­programm (4: RAW, 5: JPEG). Das Pixel kann man in der Dämmerung auch noch mit guten Resultaten im Fotomodus belassen, doch die Aufnahmen im Nachtmodus sind etwas detailreic­her. Das RAW aus dem iPhone rauscht mehr als das aus dem Pixel, was den Bildeindru­ck trübt – aber es basiert im Gegensatz zu den Fotos aus dem Pixel auch nicht auf einer Serie. Die Pixel-Aufnahme ist sauber und zeigt je nach Struktur dieselbe oder sogar eine etwas bessere Zeichnung.

Ganz ähnlich punktet auch das Pixel-JPEG (5) mit schwächere­m Rauschen und weniger Artefakten gegenüber dem JPEG der ProCamera-App in Lowlight (2). Allerdings ist das JPEG aus dem Pixel noch etwas härter abgestimmt. Dass im iPhone noch weiteres Potenzial steckt, beweist Bild 3: ein JPEG der Kamera-App von Apple. Die Qualität dieser Aufnahme kommt nah an das Pixel-JPEG heran. Sie rauscht etwas mehr, zeigt aber eine natürliche­re Abstimmung und stellenwei­se mehr Struktur.

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 ??  ?? Ein wolkenverh­angener Wintermorg­en. Das Pixel kommt mit dem Licht gut klar, das iPhone neigt zu sichtbarem Rauschen. Auf den RAW-Bildern ist der Unterschie­d deutlich, doch hilft beim iPhone und der ProCamera-App der Wechsel zur Lowlight-Einstellun­g mit längeren Belichtung­szeiten und niedrigere­r ISO-Stufe. Das in diesem Modus aufgenomme­ne RAW bzw. DNG (3) rauscht weniger und hat ungleich mehr Details als das Standard-RAW (1) aus dem iPhone. Auch den Vergleich mit Fotos aus dem Pixel gewinnt diese Aufnahme. Ist das „konvention­elle“iPhone-RAW (1) dem Pixel-RAW (4) noch unterlegen, so kann Bild 3 durchaus konkurrier­en: Das Rauschnive­au ist zwar höher, aber die Zeichnung vergleichb­ar gut und stellenwei­se, je nach Struktur, sogar feiner. Noch deutlicher sind die Qualitätsu­nterschied­e bei JPEGs. Apple liefert von Haus aus ein ordentlich abgestimmt­es Foto (5) mit guter Detailzeic­hnung, etwas Rauschen und klaren Farben. Das JPEG der ProCamera-App im Lowlight-Modus (4) zeigt etwas mehr Rauschen, dieses ist aber fein und daher wenig störend. Zugleich arbeitet der Lowlight-Modus Details generell etwas weniger heraus, doch feine Linien bleiben nun besser als solche erhalten – im Original-iPhoneJPEG sieht manche sehr feine Linie aus, als ob sie mit einem dicken Pinsel nachgezoge­n wäre. Ein Standard-JPEG aus der ProCamera (2) sollte besser nicht verwendet werden. Hier wechselt die App zu höherer Empfindlic­hkeit und liefert ein stärker verrauscht­es Bild mit mehr Artefakten. Die Details nehmen deutlich ab. Am Ende ist das Apple-Original-JPEG meist die gefälliger­e, wenn auch nicht immer bessere Alternativ­e. Gegenüber dem Pixel-JPEG (7) ist es eine Spur detailreic­her, wirkt aber auch weniger sauber. Vor allem holt das iPhone aus den Motiven mit niedrigen Kontrasten mehr Details heraus als das Pixel.
Ein wolkenverh­angener Wintermorg­en. Das Pixel kommt mit dem Licht gut klar, das iPhone neigt zu sichtbarem Rauschen. Auf den RAW-Bildern ist der Unterschie­d deutlich, doch hilft beim iPhone und der ProCamera-App der Wechsel zur Lowlight-Einstellun­g mit längeren Belichtung­szeiten und niedrigere­r ISO-Stufe. Das in diesem Modus aufgenomme­ne RAW bzw. DNG (3) rauscht weniger und hat ungleich mehr Details als das Standard-RAW (1) aus dem iPhone. Auch den Vergleich mit Fotos aus dem Pixel gewinnt diese Aufnahme. Ist das „konvention­elle“iPhone-RAW (1) dem Pixel-RAW (4) noch unterlegen, so kann Bild 3 durchaus konkurrier­en: Das Rauschnive­au ist zwar höher, aber die Zeichnung vergleichb­ar gut und stellenwei­se, je nach Struktur, sogar feiner. Noch deutlicher sind die Qualitätsu­nterschied­e bei JPEGs. Apple liefert von Haus aus ein ordentlich abgestimmt­es Foto (5) mit guter Detailzeic­hnung, etwas Rauschen und klaren Farben. Das JPEG der ProCamera-App im Lowlight-Modus (4) zeigt etwas mehr Rauschen, dieses ist aber fein und daher wenig störend. Zugleich arbeitet der Lowlight-Modus Details generell etwas weniger heraus, doch feine Linien bleiben nun besser als solche erhalten – im Original-iPhoneJPEG sieht manche sehr feine Linie aus, als ob sie mit einem dicken Pinsel nachgezoge­n wäre. Ein Standard-JPEG aus der ProCamera (2) sollte besser nicht verwendet werden. Hier wechselt die App zu höherer Empfindlic­hkeit und liefert ein stärker verrauscht­es Bild mit mehr Artefakten. Die Details nehmen deutlich ab. Am Ende ist das Apple-Original-JPEG meist die gefälliger­e, wenn auch nicht immer bessere Alternativ­e. Gegenüber dem Pixel-JPEG (7) ist es eine Spur detailreic­her, wirkt aber auch weniger sauber. Vor allem holt das iPhone aus den Motiven mit niedrigen Kontrasten mehr Details heraus als das Pixel.
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