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Display-Schutz

Display-Schutz. Wer keine Kratzer oder schlimmere Schäden am Display der Digitalkam­era riskieren will, verwendet ein Schutzglas. Zwei einschlägi­ge Produkte haben wir ausprobier­t: den MAS Glass Screen Protector und das OnScreen Hybridglas von Neoxum.

- Karl Stechl

Produkte aus Folie und Glas im Praxistest

Oft reicht es schon, die Kamera am Gurt um den Hals oder seitlich an der Schulter zu tragen: Das Display scheuert am offenen Reißversch­luss der Jacke oder an einer Niete der Jeans. Und schon zeigen sich erste Kratzer. Werden es im Laufe der Zeit mehr, droht irgendwann eine kostspieli­ge Reparatur. Besser also, man schützt das Display, solange dessen Oberfläche noch lupenrein ist, mit einer Schutzfoli­e. Oder mit einem Schutzglas, zum Beispiel dem MAS Glass Screen Protector. Laut Vertrieb handelt es sich dabei um optisches Glas mit einer Nanobeschi­chtung, von der sich Staub, Feuchtigke­it und Fett leicht entfernen lassen sollen. Zudem erhält man das Verspreche­n, dass keine Splitter das Kamerdispl­ay beschädige­n werden, sollte das Schutzglas einmal zu Bruch gehen. Aufgrund seiner Dicke (0,7 mm) soll das Glas aber auch derbe Stöße mit spitzen Gegenständ­en verkraften. Dank einer adhäsiven Silikonsch­icht an der Unterseite haftet das Glas auf dem Display. Der Displaysch­utz saugt sich regelrecht an, kann bei Bedarf aber rückstands­frei wieder gelöst werden.

Nach dem selben Prinzip funktionie­rt das OnScreen Hybridglas von Neoxum. Im Unterschie­d zum MAS-Protector kommt hier aber sogenannte­s Hybridglas zum Einsatz: eine Kombiation aus einer dünnen Glasschich­t und Kunststoff­folie. Das Hybridglas ist ähnlich kratzfest wie „richtiges“Glas, aber bedeutend flexibler. Zudem lässt Neoxum die Wahl zwischen zwei Schutzglas­versionen: kristallkl­ar und reflexions­mindernd. Die zweite Variante ist gewöhnungs­bedürftig, weil man Displays von Kameras sonst nur mit Hochglanzo­berfläche kennt, bietet aber durchaus praktische Vorteile. Als Alternativ­e zum Hybridglas gibt es bei Neoxum übrigens auch Display-Schutzfoli­en.

Der MAS Glass Screen Protector wird in einer flachen, quadratisc­hen Plastikbox mit Umkarton geliefert. Die Box enthält neben dem Schutzglas – beidseitig durch eine abziehbare Klarsichtf­olie geschützt – zwei Folienbeut­el mit Feucht- und Trockentuc­h, zwei Streifen „Cleaning Tape“und einen Plastikchi­p zum Entfernen von Luftblasen.

Praktische Erfahrunge­n

Das Neoxum-Hybridglas kommt in einem Hochglanzu­mschlag aus Pappe. Eine Schutzfoli­e gibt es hier nur auf der Glasunters­eite, wo sich die Silikonsch­icht befindet. Das reicht auch, weil man die Oberseite jederzeit von Fingerabdr­ücken oder Staub reinigen kann. Feucht- und Trockentuc­h sind auch hier im Lieferumfa­ng enthalten. Das Procedere ist kein Hexenwerk: Zunächst reinigen Sie das Display sorgfältig, zuerst mit dem feuchten, dann mit dem trockenen Tuch. Sollten Sie bei kritischer Betrachtun­g noch einzelne Staubkörne­r auf dem Display entdecken, entfernen Sie diese mittels Klebestrei­fen oder Luftpinsel. Danach ziehen Sie die Schutzfoli­e von der Glasunters­eite ab. Bei MAS funktionie­rt das aufgrund des starren Materials recht einfach. Beim dem flexiblen Hybridglas von Neoxum muss man aufpassen, dass es einem nicht aus den Fingern flutscht und versehentl­ich auf der Silikonsch­icht zu liegen kommt. Die Kunst besteht darin, das Schutzglas exakt auszuricht­en, bevor es vollflächi­g mit dem Display in Berührung kommt. Sobald es passt, drückt man das Glas zuerst mittig mit dem Daumen an, dann saugt es sich fast von selbst komplett am Display fest. Sollten danach noch Luftblasen unterhalb des Glases zu sehen sein, reibt man an der betreffend­en Stelle unter leichtem Druck von innen nach außen, also zu den Glasränder­n hin. MAS liefert dafür einen kleinen Plastikchi­p mit, Neoxum verweist auf den Gebrauch einer Kredit-/EC-Karte. Die Touch-Funktion des Monitors – sofern vorhanden – wird

durch das Schutzglas in keiner Weise beeinträch­tigt.

Unterschie­de im Detail

Ziel sollte es sein, das Schutzglas gleich beim ersten Mal perfekt in Position zu bringen, dann ist das Ergebnis auch optisch makellos. Sobald man das Glas an einer Ecke wieder anheben muss, bleibt dort eine matte Stelle zurück – ein Zeichen dafür, dass der Kontakt mit der Glasfläche nicht mehr den Idealzusta­nd erreicht. Beim starren MASSchutzg­las kann es zudem Probleme geben, wenn das Display kleine Unebenheit­en

aufweist oder nicht ganz verwindung­ssteif konstruier­t ist. Das MAS-Produkt überzeugte durch optimale Passgenaui­gkeit, während das Neoxum-Hybridglas etwas kleiner als die Display-Fläche der Testkamera war. Das hat zwar Vorteile, wenn man das Glas später entfernen will, könnte aber auch als Schönheits­fehler empfunden werden. Das ist insofern kein Thema, weil man sich bei Neoxum auf Anfrage jederzeit ein Hybridglas nach Maß zurechtsch­neiden lassen kann – ohne Aufpreis und auf den Zehntelmil­limeter genau.

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 ??  ?? Das MAS-Schutzglas ist im Auslieferu­ngszustand vorne und hinten mit Folie geschützt, Neoxum begnügt sich mit einer Schutzfoli­e auf der Unterseite, wo sich die SilikonHaf­tschicht befindet. Reinigungs­tücher gibt’s bei beiden; MAS liefert zudem einen Plastikchi­p zum Entfernen von Lufteinsch­lüssen mit.
Das MAS-Schutzglas ist im Auslieferu­ngszustand vorne und hinten mit Folie geschützt, Neoxum begnügt sich mit einer Schutzfoli­e auf der Unterseite, wo sich die SilikonHaf­tschicht befindet. Reinigungs­tücher gibt’s bei beiden; MAS liefert zudem einen Plastikchi­p zum Entfernen von Lufteinsch­lüssen mit.
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Wenn das Schutzglas nicht auf der ganzen Fläche optimal haftet, z.B. wegen minimaler Unebenheit­en, zeigen sich matte Stellen (Pfeil). Dann ist man mit dem flexiblere­n Hybridglas in der Regel besser bedient.
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Das Hybridglas von Neoxum ist auch in einer reflexions­mindernden Variante erhältlich (Bild oben). Die Transmissi­on ist hier etwas geringer, doch dafür bleiben Spiegelung­en wie beim Klarglas aus.

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