Canon EOS 5D Mark IV
Die Canon EOS 5D Mark IV für 2700 Euro kombiniert das AFSystem der 1D X Mark II mit einem schnellen 30-Megapixel-Sensor und dem „Dual Pixel RAW“-Format. Jedes Pixel auf dem Sensor besteht aus zwei Subpixeln. So kann die Kamera ein RAW aus zwei Aufnahmen aus leicht unterschiedlichen Blickwinkeln erzeugen. Der Fokuspunkt lässt sich nachträglich am Rechner verschieben, und man kann Objekte in der Vorder- und Hintergrundebene moderat verlagern. Auch sonst ist die Ausstattung üppig: Die 5D Mark IV kommt mit dem Digic-6+-Bildprozessor auf flotte 7 B/s. Im Labor schoss sie 19 RAWs in Folge und fotografierte Serien mit JPEGs, bis die Karte voll war. Das hochauflösende Display bietet eine präzise TouchFunktion, der Autofokus arbeitet sehr akkurat. Der optische SLR-Sucher der Mark IV bietet eine Bildfeldabdeckung von 100 %, eine effektive Vergrößerung von 0,71x und mit einblendbaren Gitterlinien. 4K-Videoauflösung, WLAN sowie integriertes GPS runden das Paket ab. Das Gehäuse der EOS 5D Mark IV hat sich nur marginal verändert, sodass man sich beim Umstieg von der 5D Mark III nicht groß umstellen muss: Der spritzwassergeschützte, robuste Body aus Magnesiumlegierung zeigt die bekannten Formen und hat die gewohnte Anordnung der Bedienelemente.
Bildqualität RAW / JPEG
Die 5D Mark IV zeichnet sich durch eine hohe Auflösung über den gesamten ISO -Bereich aus: Der Zugewinn im RAW-Format beträgt bei ISO1600 rund 300 LP/BH. Beim Rauschverhalten überzeugt die Kamera bereits bei den JPEGs in der Einstellung „Feindetail“(VN mit 0,7 bis 1,1 bei ISO 1600), hier bringt RAW kaum noch eine Steigerung. Canon hat eigenen Angaben zufolge einen speziellen Algorithmus zur Rauschunterdrückung bei Low Light entwickelt. Die DL-cross-Kurven für hohe und niedrige Kontraste liegen bei kleinen Frequenzen näher beieinander als bei der 1D X Mark II, weichen bei höheren Frequenzen aber deutlich voneinander ab – die Differenz beträgt ca. 300 LP/BH. Overshoot und Undershoot im Kantenprofil zeigen sich zurückhaltender als bei der 1D X.
FAZIT: Die Canon EOS 5D Mark IV kann dank ihrer hohen Bildqualität auch bei steigenden Empfindlichkeiten überzeugen. Das niedrige Rauschen und die gute Detailzeichnung sorgen bereits im Bildstil „Feindetail“für eine ausgewogene Darstellung. Der Zugewinn bei RAW ist moderat, aber sichtbar. Im Bereich der niedrigeren Empfindlichkeiten schneidet die Canon EOS 5D Mark IV dank ihres höher auflösenden Sensors sogar besser ab als das Profimodell 1D X Mark II. Das „Dual Pixel RAW“-Format ermöglicht eine nachträgliche Schärfe- und Bokeh-Verlagerung, wenn auch in engen Grenzen.