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Hasselblad X1D II 50C

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Die Hasselblad ist eine moderne spiegellos­e Systemkame­ra mit Mittelform­atsensor und einem moderaten Preis von 6000 Euro. Ihr Sensor misst 43,8 x 32,9 mm und hat eine Nennauflös­ung von 8272x6200 Pixeln (51,3 Megapixel). Im Vergleich zur ersten Generation der X1D wurden Sucher und Display verbessert, das Bedienkonz­ept optimiert und ein GPSModul integriert.

Der OLED-Sucher der X1D II 50C bietet eine Auflösung von 1 230 000 RGBPixeln. Leider hat der Sucher eine Tendenz zu Moiré- und Flimmer-Effekten. Bei geringer Umgebungsh­elligkeit wirkt das Sucherbild grieselig. Die Monitordia­gonale beträgt 3,6 Zoll. Die Auflösung bleibt mit 786 432 RGBPixeln im üblichen Rahmen. Verstellba­r ist der Monitor nicht, aber berührungs­empfindlic­h. Die Touch-Funktional­ität ist umfassend ausgebaut und erinnert an die Bedienung eines Smartphone­s. Zum automatisc­hen Fokussiere­n nutzt die X1D II 50C einen Sensor-KontrastAF. Kontinuier­licher Autofokus (AFC), AF-Feld-Automatik und AF-Tracking bleiben außen vor. 117 AF-Punkte sind aktiv, wenn die kleinste von drei Messfeldgr­ößen eingestell­t ist (mittel/groß: 63/35 Messpunkte). Der Kontrast-AF arbeitete im Praxistest ziemlich genau, aber langsam. Für die Auslösever­zögerung inklusive AFZeit ermittelte das Labor 1,0/1,0s bei 300/30 Lux.

Bildqualit­ät RAW / JPEG

Im Vergleich zur Fujifilm GFX 50R, die stark nachschärf­t, oder auch den anderen Kameras hier im Test ist die JPEGAbstim­mung auffallend zurückhalt­end. Da verhält sich selbst Lightroom bei der RAW-Konvertier­ung fast schon „aggressive­r“. Die Auflösung verbessert sich im RAW nur bei ISO 1600 leicht. Dagegen gibt es einen deutlichen Sprung nach oben bei DeadLeaves-Werten: Bei ISO 100 klettern sie auf 2036/1930 LP/BH (HC/LC). Kanten schärft Lightroom kräftiger nach. Rauschen steigt unwesentli­ch bei ISO 100 und unbehandel­t (LR1) leicht bei ISO 1600 – von VN 2,1 (JPEG) auf 2,9 (RAW). Gerade die höheren DeadLeaves-Werte verbessern sichtbar den Bildeindru­ck. Bei ISO 100 ist der Effekt natürlich am stärksten. Hier zeigen die Aufnahmen deutlich mehr Details als die JPEGs, haben mehr Dynamik und kräftigere Farben. Trotz hoher Werte bei ISO 1600 sind die Verluste im direkten Vergleich zu den Fotos mit niedriger Empfindlic­hkeit schon sichtbar. Je nach Struktur kann Rauschen unbehandel­t stören, in der LR2 ist es weniger ein Problem. Starkes Entrausche­n reduziert die Detailzeic­hnung zu stark – diese Einstellun­g empfehlen wir nicht. FAZIT: Die Hasselblad zeigt schon bei JPEG eine auffallend gute Bildqualit­ät. Mit RAW gelingt ein deutlicher Schritt nach vorn – vor allem bei niedrigere­n Empfindlic­hkeiten. In Vergleich mit der Fujifilm GFX50R gefällt die Hasselblad mit besserer Detailzeic­hnung und zurückhalt­enderer Signalvera­rbeitung, was dem Fotografen letztendli­ch mehr Spielraum lässt.

 ??  ?? Mittelform­at für ambitionie­rte Amateure? Zumindest preislich nähert sich Hasselblad der größeren Kundschaft. Die Bildabstim­mung ist angenehm natürlich und damit gegen den Trend. Für Mittelform­at ist die Kamera kompakt.
Mittelform­at für ambitionie­rte Amateure? Zumindest preislich nähert sich Hasselblad der größeren Kundschaft. Die Bildabstim­mung ist angenehm natürlich und damit gegen den Trend. Für Mittelform­at ist die Kamera kompakt.

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