Nikon Z7/Z6
Sowohl die Nikon Z 6 als auch die Z 7 setzen auf schnelle Expeed6-Bildprozessoren und moderne BSISensoren im Vollformat: Die Z 7 arbeitet mit 45,7 Megapixeln, während die Z 6 24 Megapixel bietet. Ein Novum für Nikon ist der kameraseitige Bildstabilisator. Er kann Verwacklungen entweder in Eigenregie oder im Zusammenspiel mit der optischen Stabilisierung des Objektivs ausgleichen.
Das AF-System der Nikons setzt auf eine Hybridlösung aus Phasen- und Kontrastmessung. Insgesamt stehen der Z 7 493 Phasenmessfelder zur Verfügung. Das sind 220 mehr als beim Schwestermodell Z 6. Die Zahl der Kontrastfelder ist nicht bekannt. Die Kameras entscheiden jeweils in Abhängigkeit von den aktuellen AF-Einstellungen und Aufnahmebedingungen, welche Messmethode die passende ist. Wichtig ist auch die Sensorabdeckung: Nikon gibt sie mit 90% an. Für die Auslöseverzögerung inklusive AF-Zeit ermittelte das Testlabor 0,2/0,2 s bei 300/30 Lux für die Z 7. Damit empfiehlt sich dieses Modell als sehr reaktionsschnelle Vollformatkamera. Mit ihren AF-Zeiten von 0,3/0,3 s bei 300/30 Lux zählt aber auch die Z 6 zu den schnellen Modellen.
Den Sucher und den Monitor teilen sich die beiden Spiegellosen. Vor allem der Sucher mit seinen 1230000 RGBPixeln und der 0,8-fachen Vergrößerung gehört zu den besten auf dem Markt. Der Touch-Monitor ist konsequent in das Bedienungskonzept integriert. Schön, dass auch das monochrome Statusdisplay auf der Oberseite der „kleineren“Z erhalten geblieben ist.
Bildqualität RAW / JPEG
Sowohl Z 6 als auch Z 7 bieten bezogen auf die Sensorauflösung eine gute Bildqualität in der JPEG-Einstellung. Sie zeigen aber auch intensives Nachschärfen, starke Kontrastanhebung und kräftige Über- und Unterschwinger bei den Kanten. Im RAW-Format fällt die Auflösung der Z7 bei ISO64 um beinahe 200LP/BH ab – als Folge einer starken Nachschärfung im JPEGModus. Bei ISO1600 gewinnt die Z7 etwas Auflösung hinzu. Auch bei der Dead-Leaves-Messung kommt RAW bei ISO 64 nicht an die Werte von JPEG heran, bei ISO1600 werden sie dagegen sowohl bei hohen als auch bei
niedrigen Kontrasten klar übertroffen. Trotz niedrigerer Werte sehen RAWs bei ISO 64 besser aus: Die Feinzeichnung verbessert sich, die Kontraste sind natürlicher und die Kanten weicher; das gilt auch für ISO 1600. In der LR1-Einstellung ist das Rauschen bei ISO 1600 deutlich stärker und auch störend. Das Entrauschen funktioniert sowohl moderat (LR2) als auch stärker angewandt (LR3) gut. Im letzten Fall bleiben trotz der auftretenden Verluste immer noch mehr Details als bei den JPEGs mit ISO 1600 erhalten.
Bei der Z 6 nimmt im RAW-Modus die Auflösung bei ISO 100 zunächst unbedeutend zu und wächst bei ISO 1600 stärker – um rund 100-150 LP/BH. Die Dead-Leaves-Werte sinken bei viel Licht und hochkontrastigen Strukturen ein wenig. Bei schlechtem Licht steigen sie dann wieder an, sofern man nicht zu stark entrauscht: In der LR3Einstellung fallen sie unter das JPEGNiveau.
Das maßvolle Entrauschen – zum Beispiel bei LR2 – funktioniert auf jeden Fall mit der Z 6 besser.
FAZIT: Wie ihre Schwester Z 7 ist die Nikon Z 6 eine moderne Kamera mit guter Ausstattung und Leistung im mittleren Segment. Sie profitiert von RAW vor allem durch ihre ausgewogenere Kontrastabstimmung und etwas mehr Auflösung bei ISO 1600. Die LR2-Einstellung mit behutsamem Entrauschen ist die beste Option für beide.