Olympus E-M1X
Mit der E-M1 Mk II hat die M1X den 20-Megapixel-Sensor im MicroFour-Thirds-Format gemeinsam. Ein Novum an einer Spiegellosen ist ihr integrierter Batteriehandgriff, mit dem die E-M1X als fast quadratischer Koloss erscheint. Sie bringt ohne Objektiv knapp 1kg auf die Waage. Mit knapp 3000 Euro ist sie auch teuer.
Der M1X-Sensor ist beweglich gelagert und gleicht Bewegungen entlang von fünf Achsen aus. Neben der High-ResStativ-Funktion, die mit bis zu 80MP aufnimmt, steht nun die High-ResShot-Funktion zur Verfügung, die freihand 50-MP-Aufnahmen ermöglicht. Die Stativlösung sorgt für sichtbar mehr Details, bei der Freihandfunktion konnten wir kein Plus gegenüber der Standardaufnahme feststellen.
Das AF-System der E-M1X basiert auf dem der M1 Mk II mit 121 Phasen-AFKreuzfeldern und 121 Kontrast-AFFeldern. Es gibt eine zuverlässige Gesichtsund Augenerkennung sowie eine neue Motiverkennung im Tracking-Modus. Der Autofokus arbeitet blitzschnell, leise und treffsicher: Die Zeiten von 0,1 bis 0,2 s bei 300/30 Lux sind spitze.
Auf dem dreh- und schwenkbaren 3-Zoll-Touchscreen mit 345 667 RGBPixeln kann der Fotograf per TouchFunktion auch den Fokuspunkt setzen. Noch zielsicherer lässt sich das mit dem Joystick erledigen. Beim Sucher kombiniert der Hersteller einmal mehr Altes mit Neuem: Die Auflösung von 766 666 RGB-Pixeln ist geblieben, aber mit einer Vergrößerung von 0,83-fach (Mark II: 0,74-fach) hat die E-M1X jetzt einen der größten Sucher am Markt.
Bildqualität RAW / JPEG
Mit dem 20,4-MP-MFT-Sensor und zwei TruePic-VIII-Bildprozessoren erreicht die E-M1X mit 1890 LP/BH (ISO 100) eine noch höhere Grenzauflösung als die E-M1 II. Im RAW-Format steigt die Auflösung bei ISO100 um 100 LP/BH. Bei ISO 1600 ist der Zuwachs größer – hängt aber auch von den LR-Einstellungen ab. Die JPEGBilder sind sehr knackig und haben sichtbar nachgeschärfte Kanten. Mit RAW erhält man weicher wirkende Bilder mit natürlicheren Kontrasten. Im Vergleich zu Kameras mit größeren Sensoren ist das Rauschen generell höher und wirkt bei ISO1600 unbehandelt störend. Schon mäßiges Entrauschen macht einige Strukturen kaputt, schlimmer wird es bei LR3: Hier werden nicht nur die Strukturen durch die Rauschfilter weich gezeichnet, es kommen auch noch Artefakte hinzu. FAZIT: Grundsätzlich ist RAW auch bei dieser Olympus eine Verbesserung: Man wird mit natürlicherer Abstimmung belohnt. Die E-M1X performt auf ähnlichem Niveau wie die E-M1 II. Beide kommen nicht an die Panasonic G9 heran und haben selbst im RAW bei höheren Empfindlichkeiten mehr zu kämpfen.