Schärfentiefe
Bei den meisten Landschaftsmotiven ist Schärfe vom Vorder- bis zum Hintergrund erwünscht oder unverzichtbar. Dabei gilt das Prinzip: Je kleiner die Blendenöffnung desto größer die Schärfentiefe – wenn Sensorgröße, Brennweite und Abbildungsmaßstab gleich bleiben. Leider lässt sich dieses Spiel nur bis zu einer bestimmten Grenze betreiben, die durch die „förderliche Blende“definiert ist. Dieser Wert, der in allen COLORFOTO-Kameratests angeben ist, variiert mit der Pixelpackungsdichte des Sensors. Das heißt: Je mehr Pixel auf der Sensorfläche versammelt sind, desto weniger kann man abblenden, ohne dass die Allgemeinschärfe aufgrund von Beugungsunschärfen leidet.
Die oft zitierte „Hyperfokale Distanz“beschreibt eine Entfernungseinstellung am Objektiv, die ein klar definiertes Maß an Schärfentiefe zwischen nah und „unendlich“ermöglicht. Die Arbeitsblende und die Brennweite sind dafür die entscheidenden Variablen. Onlinerechner sowie SmartphoneApps unter dem Stichwort „Hyperfokale Distanz“bieten Fotografen Einstellhilfen.
Findet sich ein erhöhter, vom Vordergrund relativ weit entfernter Standpunkt, lässt sich eine Landschaft auch ohne starkes Abblenden von vorne bis hinten scharf abbilden. Je näher man aber dem Vordergrund mit der Frontlinse des Objektivs kommt, desto größer wird das Problem mangelnder Schärfentiefe. Eine mögliche Lösung heißt Fokus-Stacking: Mehrere Aufnahmen mit manueller Fokussierung bei unterschiedlichen Entfernungseinstellungen werden in einer Software (z.B. Focus Projects 3 prof.) zu einem durchgängig scharfen Bild kombiniert.