Licht & Kontrast
Das Licht macht den Unterschied: Dieser Satz gilt zwar für viele Fotomotive, hat bei Landschaftsaufnahmen aber ein besonderes Gewicht. Als Naturfotograf benötigt man eine besondere Sensibilität für das Aufnahmelicht und die Wetterbedingungen, die außergewöhnliche Lichtsituationen hervorbringen. Ein Beispiel dafür ist Siegfried Laydas Foto vom Weststrand auf Sylt: Sturm, Wolken, Brandung und die Sonne in Gegenlichtposition inszenierten ein Lichtdrama, das nur wenige Sekunden anhielt.
Das schönste Licht bringt aber nichts, wenn die Tonwerte im Bild nicht stimmen, wenn Schatten zulaufen oder Lichter ausfressen. Als Faustregel gilt: Knapp belichten, damit helle Partien im Motiv noch Zeichnung behalten; die Schatten lassen sich bei der RAW-Verarbeitung mit dem Tiefenregler aufhellen. Wenn nötig, dunkelt man die Lichter mit dem gleichnamigen Regler weiter ab. Wirkt das Bild nach diesem Kontrastausgleich zu flau, hilft der Klarheit-Regler in Photoshop. Er verstärkt den Kontrast in den Mitteltönen, ohne dass es in Lichtern und Schatten zu erneuten Tonwertverlusten kommt. Eine weitere Option zur Bändigung hoher Motivkontraste ist die HDRTechnik: Sie basiert auf einer Belichtungsreihe, die das gesamte Tonwertspektrum des Motivs einfängt, und einer Software, mit der die Einzelbilder zu einem HDR-Bild verrechnet werden. Landschaftsmotive wirken damit aber oft unnatürlich. Deshalb sollte man vorrangig die Möglichkeiten der RAW-Verarbeitung für einen effektiven Kontrastausgleich nutzen.