Bildwinkel
Landschaften wecken Vorstellungen von Weite und Größe. So ist es nicht verwunderlich, dass Weitwinkelobjektive in der Landschaftsfotografie eine wichtige Rolle spielen. Entscheidend dabei ist aber nicht die Brennweite als unveränderliche Objektiveigenschaft, sondern der Bildwinkel, der sich durch die Kombination von Sensorgröße und Brennweite ergibt: Je kleiner bzw. größer der Sensor bei einer gegebenen Brennweite, desto kleiner bzw. größer der Bildwinkel. Ein 14-mm-Objektiv hat an einer Kleinbildkamera einen Bildwinkel von 114 Grad. An einer APS-C-Kamera verkleinert sich der Bildwinkel auf rund 90 Grad, was einem 21-mm-Objektiv an einer Kleinbildkamera entspricht (Cropfaktor 1,5). Anschaulich wird das z.B. im NikonObjektivsimulator (t1p.de/o6f2). Es kann aber auch gute Gründe dafür geben, bei Landschaftsaufnahmen ein Teleobjektiv zu verwenden. Bei der unten abgebildeten Aufnahme des Shiprock-Felsens in New Mexico wurde sogar mit einer extremen Telebrennweite gearbeitet, um die Herbstbäume vorne zum Felsen im Hintergrund in Beziehung zu setzen. Der Abstand zu den Herbstbäumen musste dafür entsprechend groß gewählt werden. Weitwinkelobjektive betonen oder übersteigern den Vordergrund, was nicht immer wünschenswert ist. Auch befindet sich oft mehr Himmel im Bild, als man eigentlich möchte. Vermeiden lässt sich dies durch das Panoramaformat mit einem Seitenverhältnis ab 2:1. Panoramen entstehen entweder durch Bildausschnitte aus einer vorhandenen Aufnahme oder durch das „Stitching“mehrerer, sich überlappender Teilbilder, die durch horizontales Verschwenken der Kamera entstanden sind.