WLAN-Steuerung im Test
Das Smartphone als Fernbedienung
WLAN im Praxistest. WLAN-Module moderner Kameras bieten Fotografen nützliche Funktionen. Sie können Bilder kabellos mit Freunden teilen und ihre Kamera sogar aus der Ferne steuern. Doch läuft das Ganze stabil? Ist die Bedienung intuitiv? Was taugen die WLAN-Lösungen von Canon, Fujifilm, Nikon, Sony und Panasonic?
Die kabelloseVerbindung per WLAN soll bei der Bedienung von Kameras vieles einfacher machen. Der Fotograf kann zum Beispiel seine Fotos und Videos ganz ohne lästigen Kartenleser mit Freunden oder Kunden teilen. Auch die Möglichkeit der Fernsteuerung ist grundsätzlich eine gute Idee. Wer zum Beispiel gerne die Vögel in seinem Garten fotografiert, kann die Kamera auf einem Stativ neben dem Vogelhäuschen platzieren und sich bequem in einiger Entfernung mit seinem Smartphone oder Tablet positionieren, um die Tiere nicht zu verscheuchen. Auf dem Display des Mobilgeräts hat er den Bildausschnitt stets im Blick, da die Fernsteuerung das Live-Bild von der Kamera überträgt. Auch bei Selbstporträts und Gruppenbildern kann die Fernsteuerung eine große Hilfe sein. Das klingt alles nach einer perfekten Arbeitserleichterung, doch ist es das wirklich? Wer die Anfänge der WLANFunktionen in Digitalkameras verfolgt hat, wird sich sicherlich daran erinnern, dass dabei selten alles rund lief. Der Aufbau der WLAN-Verbindung war oft kompliziert und wenig intuitiv. Wenn die Verbindung dann endlich stand, ließ häufig die Stabilität des Signals zu wünschen übrig, und auch lange Ladeund Übertragungszeiten verpassten der Freude am gewonnenen Komfort einen Dämpfer.
Wir wollten wissen, ob die Hersteller die anfänglichen Probleme behoben haben und wie gut die WLAN-Module der Kameras mit den aktuellen Apps der Hersteller zusammenarbeiten. Dabei erlebten wir im Praxistest durchaus Überraschungen – sowohl positive als auch negative. Um vorab ein kurzes Fazit zu ziehen, können wir festhalten, dass vor allem die WLAN-Lösungen der Hersteller Canon und Nikon inzwischen gut funktionieren. Sony hat sich zwar dahingehend verbessert, dass nun kein separater Play-MemoriesAccount mehr nötig ist, sondern eine App ohne separate Registrierung zur Verfügung steht; die Bedienung bleibt dennoch recht umständlich. Bei Fujifilm gibt es nach wie vor Verbindungsprobleme, auch der Funktionsumfang ist vergleichsweise gering. Hier scheint die WLAN-Funktion bei der Entwicklung keine allzu große Rolle zu spielen. Panasonic überzeugt zwar einerseits mit einem sehr großen Funktionsumfang bei der Fernsteuerung, allerdings lässt die Stabilität der Verbindung zeitweilig zu wünschen übrig. Inzwischen setzen die Hersteller zusätzlich auf Bluetooth. Bluetooth sorgt für eine kontinuierliche Verbindung zwischen Kamera und mobilem Gerät. Zudem unterstützt es den Anwender beim beschleunigten Verbindungsaufbau, wenn er zwischendurch ein WLAN-Signal für die Übertragung von größeren Datenmengen benötigt. Eine solche dauerhafte Verbindung wirkt sich allerdings auch auf die Akkulaufzeit der Geräte aus. Wir zeigen Ihnen, wie gut die WLAN- und BluetoothLösungen miteinander harmonieren.
Thomas Probst