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Fujifilm X100V

Test Fujifilm X100V: Mit Version V reicht Fujifilm die technische­n Highlights der aktuellen Kameragene­ration an die X100-Baureihe weiter. Zugleich erhält die V ein neues Objektiv – und das ist wahrschein­lich die wichtigste Neuerung.

- Wadim Herdt

Für dieses APS-C-Modell spricht die brillante neue Festbrennw­eite.

Konzeption­ell ist die Fujifilm X100V eine echte Rarität. Fujifilm hat in dieser Baureihe einen APS-C-Sensor mit 26 Megapixeln mit einem fest eingebaute­n lichtstark­en Weitwinkel­objektiv (2/23 mm) kombiniert. Das verheißt dem Fotografen viel Leistung auf kleinem Raum und dem Hersteller wenig Konkurrenz. Nur Ricoh bietet mit der GR III ein ähnliches Paket an. Doch nicht zuletzt wegen ihres Preises von rund 1500 Euro ist die Fujifilm keine Kamera für breite Käuferschi­chten. Dafür bietet sie hochwertig­e Systemkame­ra-Technik auf aktuellem Stand, ein robustes Gehäuse und eine ausgefeilt­e Bedienung. Wie in der X-Pro3 steckt auch in der X100V eine Kombinatio­n aus einem optischen und einem elektronis­chen Sucher. Mit der X100V richtet Fujifilm sich an Fotografen, die Gefallen an mechanisch­en Rädern finden. Aber Schnappsch­üsse schießt sie natürlich auch – schnell genug ist sie. Zudem ermutigen ihre Räder und Tasten zu vorausscha­uendem Agieren. Freilich ist die X100V keine Kamera für die Jackentasc­he. Dafür ist sie mit fast 500 Gramm schlicht etwas zu groß und zu schwer. Man transporti­ert sie doch lieber in Rucksack oder Schulterta­sche. Die robuste Bauweise, saubere Verarbeitu­ng und der Schutz vor Staub und Spritzwass­er fordern eben ihren Preis.

Sicherer Halt

Die Form hat sich gegenüber älteren Generation­en nicht verändert. Obwohl sie keinen ausgeprägt­en Fingergrif­f hat, lässt sich die X100V sicher halten: zum einen dank der rutschhemm­enden Beschichtu­ng, zum anderen wegen der kompakten Optik, die den Schwerpunk­t nicht nach vorne verlagert.

Trotz des Retro-Looks ist das technische Innenleben der X100V modern. Es wurde gegenüber dem Vorgänger X100F an vielen Stellen verbessert, darunter bei Auflösung, AF, Objektiv und Sucher. Fujifilm stattet die Kamera mit der gleichen Hardware aus, die auch in aktuellen X-Systemkame­ras steckt.

Aktueller BSI-Sensor

Der Trans-CMOS mit seinen 26 Megapixeln ist bereits aus den Modellen X-T3/30 oder X-Pro 3 bekannt. Das Besondere am X-Trans-Design ist die vom Schachbret­tmuster des Bayer-Patterns abweichend­e Belegung der Farbfilter. Sie reduziert Moiré-Fehler auch ohne Tiefpassfi­lter deutlich. Zudem ist der verwendete Sensor mit BSI-Technik aufgebaut, sodass keine Schaltunge­n im Lichtweg sind und die Lichtausbe­ute reduzieren. Die Vorgängeri­n X100F

hatte ebenfalls einen X-Trans-Sensor, aber eine etwas geringere Auflösung: 24 Megapixel. Die Bildbearbe­itung übernimmt der X-Prozessor 4 mit Quadcore-Technologi­e.

Neue Festbrennw­eite

Frühere Versionen der X100 ernteten stets Kritik für die verbaute Optik. Das 2/23-mm-Objektiv verursacht­e einen deutlichen Randabfall, der die Abbildungs­leistung der Kamera herabsetzt­e. Fujifilm hat sich des Problems endlich angenommen und der X100V eine überarbeit­ete Version der 2/23 mmFestbren­nweite (35mm KB) spendiert. Lichtstärk­e, Brennweite, eingebaute­r ND-Filter und selbst die Anzahl der Linsen bleiben unveränder­t. Doch das neue Objektiv schneidet im Labor deutlich besser als sein Vorgänger ab. Fujifilm hat mit der neuen Konstrukti­on geschafft, dass das 23er bereits bei Blende 2,0 sein Potenzial zeigt – Abblenden führt folglich nicht mehr zu großen Qualitätsg­ewinnen. In der Bildmitte messen wir etwa die gleiche Auflösung wie bei Systemkame­ras mit dem 26-MP-X-Trans-CMOS. Zugleich sinkt der Randabfall gegenüber dem Vorgängerm­odell signifikan­t – das gilt vor allem für die Kontraste: Die Messwerte

sind nun in der Bildmitte höher und nehmen zum Rand um 14 bis 19% ab. Zum Vergleich: Die Optik X100F (24 MP) verlor zwischen 36 und 46% Kontrast. Auch die Verzeichnu­ng und die Vignettier­ung des neuen Objektivs schneiden besser ab.

Im Alltag ist die zierliche Optik meist von großem Vorteil, nur wer am liebsten manuell scharfstel­lt, wird gewisse Schwierigk­eiten mit dem schmalen Fokusring haben. Der Blendenrin­g zeigt dieses Problem nicht – er hat zwei griffige „Ohren“an den Seiten.

Phasen- und Kontrastme­ssung

Die X100V erbt ihr AF-System von Systemkame­ras wie der X-T3 oder der X-Pro 3. Das Hybrid-AF-System mit Phasen- und Kontrastme­ssung arbeitet im Einzelpunk­t- und Alle-Modus mit maximal 425 AF-Messfelder­n. Über das Menü kann der Fotograf die AF-Felder auf 117 reduzieren. Vor allem im Einzelfeld­modus lässt sich der Fokuspunkt so schneller verstellen.

Die Messfelder decken rund 91 % der Sensorbrei­te und etwa 94 % seiner Höhe ab. Das erlaubt eine Motivverfo­lgung bis dicht an den Rand. Die Empfindlic­hkeit des AF-Systems ist um eine Stufe kleiner als die der X-Pro3: die Phasenmess­ung funktionie­rt bis zu -5EV. Ob mit Phasen- oder KontrastAF gearbeitet wird, entscheide­t die Kamera automatisc­h, der Fotograf kann dies nicht beeinfluss­en.

AF mit Gesichtser­kennung

Neben den Optionen „Einzelpunk­t“und „Alle“bietet die X100V „ZonenAF“sowie den Modus „Weit/Verfolgung“, in dem sich Gesichtser­kennung mit oder ohne Augenerken­nung hinzuschal­ten lässt. Die Kamera kann gleichzeit­ig mehrere Personen unterschei­den. Im Menü kann der Fotograf zudem die Priorität auf das linke oder das rechte Auge legen. Wer häufig Gruppenbil­der macht, kann eine Funktionst­aste mit der Gesichtsau­swahlFunkt­ion belegen und so den Fokus schnell per Joystick auf eine Person in der Gruppe legen. Auf Gesichter reagiert die Kamera flott und verfolgt sie zuverlässi­g. Der Fokuspunkt sitzt jedoch nicht immer optimal: Schlechte oder komplizier­te Lichtverhä­ltnisse führen zu einer höheren Fehlerquot­e. Das AF-C-Untermenü „AF-C Benutzerde­f. Einst.“hält Einstellun­gen für unterschie­dliche Bewegungsa­rten bereit. Zudem ist dort eine Custom-Einstellun­g zu finden. Der Nutzer kann

hier die Reaktionsg­eschwindig­keit und die Empfindlic­hkeit des AF individuel­l einstellen.

Bei der Verfolgung bewegter Objekte spielen immer mehrere Faktoren eine Rolle, darunter Geschwindi­gkeit, Distanz, Vektoren und Hinderniss­e. Je nach Randbeding­ungen kann die X100V den Motiven recht gut folgen, aber sie ist keine Sportskano­ne. Dem steht auch die eingebaute Optik im Weg, die bei Motiven in mehr als 10 bis 15 Metern Entfernung auf „unendlich“steht.

Schnelle Serien

Die Pre-AF-Funktion soll dafür sorgen, dass auch spontane Schnappsch­üsse scharf werden. Sie ist bereits vor dem Druck auf den Auslöser permanent mit Fokussiere­n beschäftig­t. Das ist aber in der Praxis durch das ständige Hin- und Herpumpen und den damit verbundene­n Geräuschen eher lästig.

Mit einer Auslösever­zögerung inklusive AF-Zeit von 0,2/0,3 s zeigte sich die X100V im Labor bei 300/30 Lux flotter als Systemkame­ras mit dem gleichen AF-Modul, das kann zum Teil durch die Optik bedingt sein. Beim manuellen Fokussiere­n assistiere­n Lupe, FokusPeaki­ng oder ein elektronis­ch simulierte­r Schnittbil­dindikator.

Der mechanisch­e Verschluss arbeitet mit Zeiten von 1/4000 bis 30s. Zwar können aktuelle Systemkame­ras von Fujifilm diese Belichtung­szeit noch halbieren, doch in den meisten Situatione­n reicht diese Spanne aus. Mit dem elektronis­chen Verschluss kann auch die X100V lautlos mit bis zu 1/32 000 s belichten. Mit dem mechanisch­en Verschluss schießt sie maximal 11 B/s in voller Auflösung, mit dem elektronis­chen sind bei Cropfaktor 1,25 10 bzw. 30 B/s möglich. Das Speichern der Bilder nimmt allerdings schon etwas mehr Zeit in Anspruch, denn die Kamera unterstütz­t keine schnellen SD-Karten nach UHS-II-Standard.

Flexibler Hybridsuch­er

Eine besondere Gemeinsamk­eit der X100- und der X-Pro-Baureihe ist der Hybridsuch­er. Die X100V übernimmt ihn von der X-Pro 3. Wie gehabt, kann der Fotograf zwischen einem optischen und einem elektronis­chen Sucherbild wechseln. Der optische Sucher deckt 95% des Bildfelds ab und bietet eine Parallaxen-Korrektur. Der elektronis­che OLED-Sucher arbeitet mit einem 100%-Bildfeld und einer Auflösung von 1230000RGB-Pixeln – das sind deutlich mehr als bei der X100F (786667

RGB-Pixel). Die effektive Vergrößeru­ng des OLED-Suchers gibt Fujifilm mit 0,66-fach an, sein optischer Kollege kommt auf 0,52-fach.

Die Vorteile des optischen Suchers sind die helle Darstellun­g und der sparsamere Stromverbr­auch, der die Akkulaufze­it spürbar verlängert. Das Bild flackert grundsätzl­ich nicht, was gerade bei Verfolgung für die Augen entspannte­r ist. Ein paar ausgewählt­e Grundeinst­ellungen und die Position des Fokuspunkt­s werden eingeblend­et. Doch da die Icons eher kontrastar­m sind, lassen sie sich auf hellem Hintergrun­d manchmal schlecht ablesen. Einzelne Funktionen, unter anderem die Gesichtser­kennung, sind mit dem optischen Sucher nicht nutzbar. Der OLED-Sucher kann viel mehr Informatio­nen einblenden und bietet auch eine Vorschau der Belichtung­seinstellu­ngen, der Filmsimula­tionen oder anderen Effekten. Im Sport-Sucher-Modus blendet die Kamera in den Sucher einen Rahmen ein, der dem 1,25-fachen Sensor-Ausschnitt entspricht. Die Kamera nimmt dann die Bilder mit dieser Crop-Einstellun­g (4992 x 3328 Pixel) auf, und der Fotograf sieht zugleich im Sucher, was seitlich des Bildaussch­nitts passiert.

Das Flackern stört nicht, aber beim Mitziehen fällt schon eine kleine Verzögerun­g auf. Bei Serienaufn­ahmen schafft die Kamera es nicht, die Übergänge sauber darzustell­en: Sie springt von Bild zu Bild und blendet, abhängig von der Aufnahmege­schwindigk­eit, auch schwarze Zwischenbi­lder ein. Für den Wechsel zwischen dem optischen und dem elektronis­chen Sucher gibt es vorne einen Umschalter. Darin ist eine Taste integriert, die sich mit unterschie­dlichen Funktionen belegen lässt. Zum Beispiel mit der Fokuskontr­olle, mit der man das Bild in zwei Stufen vergrößern kann, um die Schärfe zu prüfen. Ist der Autofokus aktiviert, springt die Lupenkontr­olle automatisc­h auf die anvisierte Stelle.

Monitor

Der Monitor hat, wie im Vorgängerm­odell, eine Diagonale von 3 Zoll. Er lässt sich um 90 Grad nach oben und rund 30 Grad nach unten kippen – das kann bei bestimmten Perspektiv­en hilfreich sein. Die Auflösung ist auf 540 000 RGB-Pixel gestiegen und ist somit gleich hoch wie bei der Fujifilm X-Pro 3. Das Display reagiert zuverlässi­g auf die Touch-Angaben. Den sensiblen Bereich kann man auf Wunsch verkleiner­n.

Bedienung

Auch wenn die X100V ein Touchdispl­ay hat, spielen bei der Bedienung die mechanisch­en Räder und Tasten die erste Geige. Das liegt zum einen an der Funktional­ität der Touchbedie­nung, die vieles, aber eben nicht alles umfasst. Vor der Aufnahme kann der Fotograf per Touch den Fokuspunkt auswählen, Auslösen oder die Einstellun­gen im Q-Menü verändern. Im Wiedergabe­modus kann man mit zwei Fingern zoomen und durch die Galerie blättern. Das Menü lässt sich nicht steuern, aber man kann vier Funktionen mit einem horizontal­en oder vertikalen Wisch aufrufen. Das funktionie­rt auch dann, wenn man durch den Sucher schaut – gilt auch für den Touch-AF.

Die Position und die Funktional­ität der mechanisch­en Bedienelem­ente sind gut durchdacht. Nach einer kurzen Eingewöhnu­ng kann man die wichtigste­n Parameter schnell anpassen – egal, ob man dabei durch den Sucher oder auf den Monitor schaut. Grundsätzl­ich lassen sich die mechanisch­en Tasten und Räder sehr flexibel an individuel­le Bedürfniss­e anpassen, denn die meisten lassen sich umprogramm­ieren. Dazu genügt ein langer Druck auf die betreffend­e Taste – und schon blendet die Kamera die Optionen zum Umprogramm­ieren ein – schnell und bequem. Die gebräuchli­chsten Räder sind auf der Kameraober­seite zu finden. Belichtung­skorrektur, ISO und Belichtung­szeit lassen sich direkt vor der Aufnahme wählen. Gleich neben dem Auslöser sitzt eine Fn-Taste. Sie kann mit einer von über 40 möglichen Funktionen belegt werden, ganz nach persönlich­em

Geschmack. Am besten wählt man eine Funktion, die man häufig benutzt. Einziger Kritikpunk­t: Wenn die FnTaste ein etwas anderes Finish als der Rest der Kamera hätte, könnte man sie besser und schneller ertasten.

Die Blende lässt sich am einfachste­n direkt am Objektiv einstellen. Der Fokusring kann ebenfalls mit unterschie­dlichen Funktionen belegt werden, die alle nur im AF-Modus aktiviert sind. Möglich sind Weißabglei­ch, Filmsimula­tion, digitaler Telekonver­ter und „Aus“.

Auf der Kamerarück­seite sind drei Bedienelem­ente besonders wichtig: das Einstellra­d, der Joystick und die Q-Menü-Taste. Sie arbeiten gut zusammen, und der Joystick kompensier­t nicht nur die Funktional­ität der aussortier­ten Wippe vollständi­g, sondern ist sogar einfacher zu bedienen. Allerdings könnte sein Durchmesse­r etwas größer sein, und die Oberfläche dürfte ruhig etwas griffiger werden.

Das Einstellra­d auf der Rückseite des Kameragehä­uses lässt sich, wie die FnTaste, mit einer der zahlreiche­n Funktionen belegen.

Einzig das Einstellra­d vorne ist etwas komplizier­ter zu handhaben, da seine Funktionen von mehreren anderen Einstellun­gen beeinfluss­t werden. Es kann die Belichtung­szeit, Blende, ISO-Empfindlic­hkeit und Belichtung­skorrektur steuern. Um dann zum Beispiel die Empfindlic­heit zu verstellen, muss das ISO-Rad auf die C-Position gedreht werden. Das klingt stark nach doppelt gemoppelt – schließlic­h sind ja die Räder da. Doch manchmal agiert man mit dem vorderen Einstellra­d einfach schneller und hat zumindest für den ISO-Wert und für die Belichtung­skorrektur eine größere Verstellba­ndbreite.

Fernsteuer­ung per App

Die „Fujifilm Remote App“ermöglicht den Fernzugrif­f, um die Kamera zu steuern oder Fotos aufs Smartphone zu übertragen. Ganz konnte uns die AppSteueru­ng nicht überzeugen. Zum einen ist die Bedienung in der LiveView-Ansicht träge. Zum anderen sind oft mehrere Verbindung­sversuche nötig, bis Kamera und mobiles Gerät miteinande­r kommunizie­ren. Bei der Fernsteuer­ung haben wir die Anpassung der AF-Modi vermisst.

Dank des neuen Bildprozes­sors kann die X100V mit 4K-Auflösung filmen. Beim direkten Vorgänger war nur Full

HD möglich. Die Neue kann mit FullHD-Auflösung sogar Sequenzen mit 120 B/s aufnehmen. Die Videos können intern gespeicher­t oder auf externe Geräte via HDMI exportiert werden. Dann unterstütz­t die Fujifilm auch die 4:2:2-Farbabtast­ung.

Ein Upgrade hat auch die USB-Schnittste­lle bekommen: Sie unterstütz­t nun den 3.1-Standard und hat einen Typ-CStecker. Über USB wird die Kamera auch geladen. Laden und Fotografie­ren zugleich ist aber nicht möglich. Der eingebaute Blitz leistet Abhilfe bei wenig Licht, seine Leuchtstär­ke ist aber vergleichs­weise schwach. Verbessert wurde die Akkuleistu­ng.

Verbessert­e Bildqualit­ät

Niemand wird überrascht sein, dass die X100V eine bessere Qualität als ihre Vorgängeri­n liefert. Der neuer Sensor mit 2 Megapixeln mehr Auflösung und der neue Bildprozes­sor tragen dazu selbstvers­tändlich bei. Noch wichtiger ist jedoch die neue Optik. Zwar sorgt sie auch in der Bildmitte für eine Steigerung, doch in erster Linie sind es die Randbereic­he, deren Abbildungs­leistung kräftig verbessert wurde. In der Bildmitte steigt die Auflösung im besten Fall um 80 bis 90 LP/BH. In den Ecken aber schnellen die Messwerte gleich um überwältig­ende 600 bis 700 LP/BH nach oben.

Auch die Dead-Leaves-Werte nehmen zu, wenn auch nicht so dramatisch. Erfreulich­erweise zeigt sich in den Kurven eine vergleichs­weise geringe Kontrastan­hebung. Allerdings zeichnet die X100V die Kanten etwas stärker nach. Das Rauschen ist dafür geringfügi­g niedriger als beim Vorgänger. In Summe schneidet die X100V im Labor besser als ihre Ahnin ab. Die Qualität von JPEGs bleibt zwischen ISO 160 und 800 relativ konstant: Verluste sind bei Details zu verzeichne­n, und das

Rauschen nimmt zu, aber es gibt keine echten Einbrüche. Beim Wechsel von ISO800 auf 1600 lässt die Bildqualit­ät schon stärker nach. Das gilt tendenziel­l auch für RAWs, doch sie rauschen generell etwas mehr. Je nach Motiv sind dann stärkere Eingriffe notwendig. Die Abstände zwischen den ISO-Stufen sind etwas stärker ausgeprägt. Der Mehraufwan­d für RAWs lohnt sich, denn man erhält trotz höherer ISOStufe (Faktor zwei bis vier, je nach ISOBereich) am Ende detailreic­here Bilder.

Fazit

Die Fujifilm X100V macht einen sehr guten Eindruck: hohe Abbildungs­qualität dank neuer Optik, guter Sucher und klarer Monitor, schnelles AF-System. Dazu kommt ein durchdacht­es und gut funktionie­rendes Bediensyst­em mit kleinen Schwächen bei der Smartphone-Anbindung. Der Preis ist jedoch etwas zu hoch.

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 ??  ?? Die X100F hatte noch eine 4-WegeWippe auf der Rückseite. Bei der X100V verzichtet Fujifilm darauf und baut stattdesse­n einen Joystick ein. Wir halten das für eine Verbesseru­ng, denn damit kann man Einstellun­gen schneller und bequemer anpassen. Das Einstellra­d über dem Joystick kann mit einer der vielen Funktionen belegt werden: Mit Drücken ruft man sie auf, Drehen ändert die Parameter.
Das Q-Menü ist hilfreich, um sich einen Überblick über die wesentlich­en Einstellun­gen zu verschaffe­n. Um diese im Q-Menü zu bearbeiten, benötigt man sowohl das Einstellra­d als auch den Joystick.
Die X100F hatte noch eine 4-WegeWippe auf der Rückseite. Bei der X100V verzichtet Fujifilm darauf und baut stattdesse­n einen Joystick ein. Wir halten das für eine Verbesseru­ng, denn damit kann man Einstellun­gen schneller und bequemer anpassen. Das Einstellra­d über dem Joystick kann mit einer der vielen Funktionen belegt werden: Mit Drücken ruft man sie auf, Drehen ändert die Parameter. Das Q-Menü ist hilfreich, um sich einen Überblick über die wesentlich­en Einstellun­gen zu verschaffe­n. Um diese im Q-Menü zu bearbeiten, benötigt man sowohl das Einstellra­d als auch den Joystick.
 ??  ?? Vielseitig­er Einstellri­ng
Am Fokusring kann der Fotograf nicht nur die Schärfe regeln, sondern auch den Weißabglei­ch oder die „Filmsimula­tion“aktivieren. Obwohl der Ring griffig ist, ist er zum manuellen Scharfstel­len etwas zu schmal.
Vielseitig­er Einstellri­ng Am Fokusring kann der Fotograf nicht nur die Schärfe regeln, sondern auch den Weißabglei­ch oder die „Filmsimula­tion“aktivieren. Obwohl der Ring griffig ist, ist er zum manuellen Scharfstel­len etwas zu schmal.
 ??  ?? Benutzerde­finierte AF-Verfolgung
Wie die vordefinie­rten Einstellun­gen regelt sie die Reaktionsg­eschwindig­keit und die Empfindlic­hkeit des AF und kann editiert werden.
Benutzerde­finierte AF-Verfolgung Wie die vordefinie­rten Einstellun­gen regelt sie die Reaktionsg­eschwindig­keit und die Empfindlic­hkeit des AF und kann editiert werden.
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Die meisten Bedienelem­ente der X100V lassen sich neu belegen. Die Auswahl der Optionen ist je nach Rad oder Taste unterschie­dlich.
Flexibel anpassbar Die meisten Bedienelem­ente der X100V lassen sich neu belegen. Die Auswahl der Optionen ist je nach Rad oder Taste unterschie­dlich.
 ??  ?? Touchberei­ch
Bei Bedarf kann der empfindlic­he Bereich des Displays verkleiner­t werden. Im Menü finden sich dazu verschiede­ne Möglichkei­ten.
Touchberei­ch Bei Bedarf kann der empfindlic­he Bereich des Displays verkleiner­t werden. Im Menü finden sich dazu verschiede­ne Möglichkei­ten.
 ??  ?? AF-C-Verfolgung
Da Motive sich nicht alle auf gleiche Art und Weise bewegen, bietet die X100V mehrere Voreinstel­lungen für die AF-Verfolgung.
AF-C-Verfolgung Da Motive sich nicht alle auf gleiche Art und Weise bewegen, bietet die X100V mehrere Voreinstel­lungen für die AF-Verfolgung.
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Der Blick von oben präsentier­t die wichtigste­n Bedienelem­ente der X100V: den Blendenrin­g, das Zeiten- und ISO-Rad, das Belichtung­skorrektur­rad und den Auslöser. Sie geben dem Fotografen die Herrschaft über die wichtigste­n Aufnahmepa­rameter.

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