Testergebnisse
Die Auflösungskurven (blau) der X-T4 verlaufen bei ISO 160 und 400 auf hohem Niveau über 2100 LP/BH und fast deckungsgleich. Die zugespitzten Kantenprofile der Über- und Unterschwinger (violett) lassen erkennen, dass der Bildprozessor intensiv nachschärft. Wer vorwiegend JPEGs direkt aus der Kamera nutzt, sollte in Betracht ziehen, eventuell den Schärfeparameter bei den Voreinstellungen um ein bis zwei Stufen zurückzunehmen. Erst ab ISO 3200 verflachen die Kantenprofile sichtbar, die Auflösung beträgt dann etwa 180 LP/BH weniger als bei ISO 160/400. Die Kontrastanhebung der X-T4 fällt ähnlich moderat aus wie die der X-T3 – die roten Kurven übersteigen die Ideallinie 1,0 nur wenig. Die DL-Kurven für hohe und niedrige Kontraste verlaufen auf allen ISO-Stufen schön parallel, fallen allerdings auch relativ schnell ab. Die Neigung zu Artefakten ist bei ISO160 und 400 gering; auch die Kurven für hochund niedrigkontrastige Strukturen (grün) verlaufen hier noch weitgehend parallel. Mit jeder ISO-Stufe entfernt sich dann die LC-Kurve immer weiter von der HC-Kurve. Das heißt: Bei niedrigkontrastigen Strukturen nehmen die Artefakte überproportional zu.
Nikons neues Bajonett der spiegel losen ZKameras ist größer und hat zugleich weniger Abstand zum Sensor als das FBajonett der Nikon SLRKameras. Das bringt Vorteile mit sich, z.B. können für das ZSystem äußerst lichtstarke Ob jektive konstruiert werden. Nikons erste lichstarke Festbrennweite für das ZSys tem ist bezüglich der Brennweite ein Normalobjektiv: das Nikon Nikkor Z 0,95/58 mm S Noct. Das Objektiv ist eine Wucht, von der überzeugenden Abbildungs leistung her sowieso (von ColorFoto emp fohlen, siehe Labortest in Ausgabe 4/2020), aber auch vom Gewicht (2 Kilogramm) – und vom Preis (9000 Euro). Geliefert wird das Objektiv zusammen mit der an schraubbaren MetallGegenlichtblende in einem überdimensionalen wasserdichten Kunststoffkoffer mit maßgeschneideter Schaumstoffauskleidung, der das wert volle Objektiv vor Stößen, Staub und Schmutz schützt.
Trotz des stattlichen Gewichts liegt das ObjektivPrachtstück sehr gut in der Hand, die Haptik ist einmalig, die Ver arbeitung ausgesprochen hochwertig: Vollmetalltubus, griffiger gefräster Fokus ring und ein außergewöhnlich langer Ein stellweg. Der Schneckengang läuft erwar tungsgemäß butterweich mit leichtem Widerstand, aber ohne jegliches Spiel. Aufwendige Linsenkonstruktion mit Arneo und Nanokristallvergütung, vier EDGlasLinsen, drei asphärische Linsen, Frontlinse mit schmutzabweisender Fluor vergütung und Abdichtungen gegen Staub. Ein Meisterstück des Objektivbaus, das Noct Z hat wahrlich das Zeug zur ObjektivLegende, hier im Test an der Nikon Z7.