Bauen mit Stein
Das älteste bekannte Mauerwerk, mit Kalk gemörtelt, befindet sich laut Online-Lexikon in Südjordanien und datiert auf etwa 6000 v. Chr. (de. wikipedia.org/wiki/Natursteinmauerwerk). Besonders eindrucksvolle Bauwerke – vom Tempel bis zur Pyramide – errichteten die Ägypter vor 5000 Jahren. Gebäuden aus roh behauenen Steinen haftet stets etwas Archaisches an, auch wenn sie vergleichsweise noch so jung sind wie die 1917 erbaute Wallfahrtskirche Santuari de la Immaculada auf Mallorca. Profifotograf Siegfried Layda erreichte die Kapelle auf den verschlungenen Wegen einer schweißtreibenden Wanderung – um dort angekommen festzustellen, dass die Kapelle nur wenige Hundert Meter von einem Parkplatz entfernt liegt. Steine ermöglichen keine beliebigen Bauformen wie das durch Gießen von Beton möglich ist. Das war bereits den alten Römern klar, als sie das Pantheon bauten. Für die riesige, halbkugelförmige Kuppel mit Kassettenstruktur verwendeten sie Gusswerk – sogenannten römischen Beton, bestehend aus zementartigem Mörtel und zerkleinertem Gestein.
Beim Fotografieren von Bauwerken aus Naturstein gehört es zu den Gestaltungszielen, das Material und seine Oberfläche zu betonen – Seitenlicht ist dafür das erste Mittel der Wahl. Backsteinbauten entfalten ihre Wirkung auch durch ihre auffallend rötliche Eigenfarbe. Ein Beispiel ist die Ruine die Klosterkirche in Berlin Mitte. Aus der Froschperspektive wird das Himmelsblau als Komplementärfarbe einbezogen. Die Verzerrung wegen der nach oben gekippten Kamera stört nicht, weil sie die Höhe des Bauwerks betont.