Objektive und Adapter
Wer die Wahl hat, hat die Qual. Ganz besonders gilt das für den Einstieg in ein Kamerasystem. Denn schließlich kauft man nicht nur eine Kamera, sondern die Eintrittskarte in einen Mikrokosmos von Wechselobjektiven und vielfältigem Zubehör. Das größte Objektivangebot hat Sony als Vorreiter bei spiegellosen Systemkameras mit Kleinbildsensor: Mehr als 50 AF-taugliche Objektive stehen allein bei Sony, Zeiss und Sigma für das EBajonett bereit. 24 Z-Objektive will Nikon bis Ende 2021 am Start haben, momentan sind es 14. Eins mehr umfasst das derzeitige Angebot von Canon für das RF-Bajonett. (Stand Ende September).
Umsteigen leicht gemacht
Um markentreuen Anwendern den Umstieg von Spiegelreflexkameras auf spiegellose Systeme zu versüßen, bieten alle Hersteller Bajonettadapter als Zubehör. Beispiel Nikon: Mit dem FTZ-Adapter lassen sich mehr als 100 F-Nikkore an den Z-Systemkameras verwenden, was meist mit keinen oder nur geringen Einbußen bei der AF-Geschwindigkeit verbunden ist. Canon hat gleich drei Bajonettadapter im Programm, um EF-S-/EF-Objektive in das R-System zu integrieren: Neben der EF-EOS-R-Basisversion gibt es zwei Spielarten, davon eine mit Steuerring und eine zweite für Einsteckfilter. Sony hat kürzlich den LA-EA5 als neuesten Vertreter der LA-EA-Adapterreihe präsentiert, die A-Mount-Objektive für das E-Bajonett der A7-/A9-Reihe nutzbar macht.
Standardzooms für den Start
Für den Systemeinsteiger zählt in erster Linie die Frage, ob er vom Start weg sein Wunschobjektiv bekommt. Das erste Objektiv ist meist ein Standardzoom, das vom Weitwinkel (20/24/28 mm) bis zur Normalbrennweite (50mm) oder zum leichten Tele (60/70mm) reicht. Gefragt ist auch ein moderat erweitertes Standardzoom mit 24-105mm, das einen guten Kompromiss aus Flexibilität und Bild qualität verspricht. Fast alle Hersteller haben es, nur Nikon (noch) nicht.
Canon lässt dem Käufer sogar die Wahl zwischen zwei Varianten – dem RF 4/24-105mm L IS USM mit konstanter Anfangsöffnung und dem leichten, preisgünstigen RF 4-7,1/24105mm IS STM. Beide sind mit optischem Bildstabilisator ausgestattet und damit ideal für die Canon EOSRP (ohne Sensor-ShiftBildstabilisator). Die RP kostet im Kit mit dem RF 4-7,1/24-105mm IS STM rund 1460 Euro; günstiger geht es derzeit kaum. Wer bei Sony budgetschonend einsteigen will, kauft die A7III im Kit mit dem FE 3,5-5,6/28-70mm für rund 2150 Euro. Das gleiche kostet die Nikon Z6 mit dem Z 4/24-70mm S inklusive FTZ-Objektivadapter. Eine noch günstigere Alternative ist die Z5 im Kit mit dem Z 4-6,3/24-50mm für 1750 Euro.