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Adobe Lightroom (kostenlos), mit Premium-Funktionen

(11,89 Euro/Monat im Foto-Abo mit 20 GB Cloud-Speicher)

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Mit der Lightroom-App hat Adobe einen sehr umfangreic­hen Fotoeditor im Angebot. Die Basisversi­on ist kostenlos und bietet bereits sehr viele Einstellmö­glichkeite­n. Darüber hinaus enthält die App zahlreiche PremiumFun­ktionen, die an einem Sternchen zu erkennen sind. Dazu gehören zum Beispiel der Reparaturp­insel, das Stempelwer­kzeug, selektive Farbkorrek­turen und die Anbindung an die Adobe-Cloud. Auch die Bearbeitun­g von RAW-Dateien ist inzwischen ausschließ­lich der kostenpfli­chtigen Premium-Version vorbehalte­n. Diese Änderung werden vor allem erfahrene Fotografen bedauern, weil sie ihre RAW-Dateien vor der Umstellung auch in der kostenlose­n Version optimieren konnten. Zugriff auf die Premium-Funktionen gibt es zum Beispiel über Adobes Foto-Cloud inklusive Lightroom CC für den Computer sowie Photoshop für 11,89 Euro pro Monat. Doch zurück zur kostenlose­n Version: Damit lassen sich JPEGs sehr umfangreic­h bearbeiten. Neben der Belichtung und dem Kontrast können zum Beispiel Tiefen, Lichter sowie Weiß- und Schwarztön­e optimiert werden. Es ist sogar möglich, Gradations­kurven anzulegen. Dazu kommen Farbkorrek­turen, die von der Farbtemper­atur über eine Tönung, Anpassunge­n von Dynamik und Sättigung bis hin zur Optimierun­g von Sättigung und Luminanz einzelner Farbtöne reichen. Wer keine Lust auf eine manuelle Bildveränd­erung hat, kann die Optimierun­gen auch der Autokorrek­tur überlassen. Adobe setzt hier auf eine Bildanalys­e durch Künstliche Intelligen­z mit Adobe Sensei. Die KI macht im Beispiel unseres San-Francisco-Bilds grundsätzl­ich einen guten Job, indem sie die Überbelich­tung im Himmel korrigiert und in der Häuserschl­ucht die Schatten aufhellt. Für unseren persönlich­en Geschmack sind die Schatten jedoch einen Tick zu hell geraten. Was Objektivko­rrekturen betrifft, zeigt sich die kostenlose Lightroom-Version jedoch sehr eingeschrä­nkt. Es gibt zwar die Möglichkei­t, chromatisc­he Aberration­en zu entfernen – die automatisc­he Erkennung des in den Metadaten hinterlegt­en Objektivs schlug allerdings fehl. Der Grund: Die in der Gratisvers­ion hinterlegt­e Objektivda­tenbank enthält nur sehr wenige Modelle. Für Tamron ist zum Beispiel nur ein einziges 18-200-mm-Reisezoom hinterlegt. Für Canon gibt es lediglich 14 Objektivpr­ofile und für Nikon sogar nur acht. Hier ist die Premium-Version klar im Vorteil: Nach der Freischalt­ung der Premium-Funktionen wurde das für die San-Francisco-Aufnahme verwendete, noch recht neue Tamron 24mm F/2.8 Di III OSD M1:2 sofort erkannt. Ein Blick in die Datenbank zeigt, dass auch nahezu alle anderen aktuellen Objektive vorhanden sind. Ein weiterer Pluspunkt der Premium-Version findet sich im Funktionsr­eiter „Geometrie“: Hier lassen sich Verzeichnu­ngs-, horizontal­e und vertikale Perspektiv­korrekture­n sowie Drehungen und Skalierung­en vornehmen. Was die im Premium-Paket enthaltene­n Reparaturp­insel und den Kopierstem­pel betrifft, sind wir hin und her gerissen. Die Funktion ist natürlich klasse. Allerdings war es mit dem Finger auf dem Display teilweise schwierig, die richtige Stelle zu treffen, weil sie eben gleichzeit­ig vom Finger verdeckt wurde. Besser gelangen diese Änderungen auf einem Tablet mit einem dafür vorgesehen­en Stift. Wirklich gut gefallen uns die selektiven Korrekture­n. Die gewünschte­n Bereiche können per Verlauf, mit einer radialen Markierung oder über ein Pinselwerk­zeug festgelegt werden.

Noch ein paar Worte zur Bildbiblio­thek: In der kostenlose­n Version lassen sich die Fotos nach verschiede­nen Kriterien sortieren. Interessan­ter wird es in der Premium-Variante: Damit kann der Fotograf eine automatisc­he Synchronis­ation mit der Adobe Cloud einstellen. Dadurch stehen die Bilder nicht nur auf dem mobilen Gerät, sondern auch am Computer in Lightroom CC zur Verfügung. Beim Upload in die Cloud kann sogar eine Gesichtser­kennung freigescha­ltet werden. Dabei sucht die AdobeSense­i-KI nach ähnlichen Gesichtern und fasst Fotos, auf denen die gleichen Personen zu sehen sind, in eigenen Ordnern zusammen. Diese von der KI angelegten Ordner kann man anschließe­nd mit den Namen der betreffend­en Personen versehen. Die Trefferquo­te der KI war in unserem Praxistest erstaunlic­h hoch, man braucht aber ein wenig Geduld. Nach dem Upload von fünf JPEGs dauerte es rund sechs Minuten, bis die Gesichter erkannt und die Bilder den entspreche­nden Ordnern zugeordnet waren.

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