Sonnenuntergang
Tagsüber ist der wolkenfreie Himmel blau. Rot aber färbt er sich bei Sonnenauf- (Morgenrot) und Sonnenuntergang (Abendrot). Warum eigentlich? Je tiefer die Sonne am Himmel steht, desto länger ist der Weg des Lichts durch die Atmosphäre. Das kurzwellige, blaue Licht wird dabei so stark herausgestreut, dass das langwellige, rötliche Licht immer stärker zur Geltung kommt. Tagsüber, bei hohem Sonnenstand, ist der Weg des Lichts dagegen kurz, sodass sich die Blauanteile durchsetzen. Diese Phänomene kennt man als RayleighStreuung,
benannt nach dem Physiker Lord Rayleigh (1842-1919).
Das Schöne am Sonnenuntergang ist, dass man die Entwicklung dieses Himmelsereignisses kontinuierlich verfolgen kann – ein wesentlicher Unterschied zum Sonnenaufgang, dem die Nacht vorausgeht. Von der Goldenen Stunde bis zum Versinken des Sonnenballs unter den Horizont und der sich anschließenden Dämmerung lassen sich die aufnahmetechnischen Maßnahmen beständig verändern und optimieren. Wasseroberflächen nehmen allmählich die Färbung des Himmels an. In den
Tälern sind Häuser bereits erleuchtet, während man auf den Berggipfeln das „Alpenglühen“bewundern kann. Sind JPEGs das Endergebnis, sollte man den Weißabgleich (WB) der Kamera auf Tageslicht stellen. Die WBAutomatik würde den rötlichen Himmel nämlich als Farbstich interpretieren, der kompensiert werden muss. Um die Farben zu intensivieren, hilft eine knappe Belichtung. Kommt die Sonnenscheibe im Foto zu hell, sollte man warten, bis sie näher am Horizont steht oder teilweise von einer Wolke verdeckt wird.