Sonnenaufgang
Das Fotografieren des Sonnenaufgangs erfordert einen beherzten Schritt aus der eigenen Komfortzone heraus. Schon deshalb, weil man sich zu nachtschlafender Zeit auf den Weg machen muss, um die Kamera in Position zu bringen und die Aufnahme vorzubereiten. Die Location sollte man am Tag zuvor bereits ausgiebig erkundet haben, doch existiert das gewünschte Bild zunächst nur im Kopf. Um dieses Bild zu präzisieren, sind am Vortag so viele Fragen wie möglich zu klären. Ob beispielsweise das Wetter mitspielen wird, lässt sich über Online-Portale wie wetteronline.de oder wetter.com herausfinden. Außerdem sollte man den genauen Zeitpunkt des Sonnenaufgangs in Erfahrung bringen – dabei helfen Online-Portale und SmartphoneApps (siehe Kasten). Und schließlich ist es hilfreich, die exakte Position der Sonne bei ihrem Aufgang zu kennen. So lässt sich vielleicht verhindern, dass ein großes Haus oder eine Erhebung in der Landschaft das aufgehende Tagesgestirn verdeckt.
Geht die Sonne endlich auf, dann heißt es: schnell handeln, denn die Lichtsituation verliert meist überraschend schnell ihren Reiz – schneller als man das vom Sonnenuntergang kennt. Eventueller Morgennebel verflüchtigt sich, die Sonnenscheibe bzw. das Licht wird schneller weiß. Das liegt vermutlich daran, dass die Atmosphäre am Morgen reiner, mit weniger Staubpartikeln durchsetzt ist. Bei Stadtmotiven fällt auf, dass morgens weniger künstliche Beleuchtung zu finden ist, die sich für die Bildgestaltung nutzen lässt. Touristisch stark frequentierte Gegenden sind in der Frühe fast menschenleer und ermöglichen Aufnahmen, die abends so nicht möglich sind.