Huawei P40 Pro
Mit dem P40 Pro festigt Huawei seine Position als Kameraspezialist: Alle drei eingebauten Kameras – Weitwinkel, Superweitwinkel und Tele – gehören zu den besten im Test oder gewinnen den Test sogar. Zu unserer Überraschung gewinnt auch die digitale Zweifachlösung in ihrer Kategorie gegen optische Lösungen. Huawei nutzt wie Google häufig eine Bildserie, um daraus das fertige Bild zu berechnen, kombiniert aber auch die Daten mehrerer Kameras.
Weitwinkel (Hauptkamera) – 1,9/6,71-mm-Optik (23 mm KB), 50-MP-Sensor, JPEG mit 12 oder 50 MP Die Hauptkamera nutzt einen 50-MPSensor, dessen Bilder standardmäßig auf 12 MP heruntergerechnet werden. Bei gutem Licht können die 50-MPJPEGs überzeugen. Sie kommen nicht mit jeder Struktur gleich gut klar, bieten aber bei günstigen Lichtverhältnissen einen Auflösungsvorteil von bis zu 1000 Linienpaaren bei harten Strukturen. Bei nachlassendem Licht profitieren die 12-MP-JPEGs vom PixelBinning, und liefern nun die bessere Detailzeichnung, Beim Pixel-Binning schaltet Huawei vier Pixel zusammen, was die Auflösung entsprechend reduziert, aber auch die
Empfindlichkeit erhöht. Bei Nachtaufnahmen sollte man die Auflösung auf jeden Fall reduzieren. Die 50-MPJPEGs sind von der Signalverarbeitung etwas weniger nachgeschärft, sodass die Bilder natürlicher wirken. Unsere Wertung basiert auf der in Summe höheren Punktzahl der 12-MP-Lösung.
Normalbrennweite – 1,9/6,71mmOptik (Digitalzoom 46 mm KB), 50-MP-Sensor, JPEG mit 12 MP Wie bei allen Smartphones ohne echtes Zweifachzoom übernimmt auch im P40 Pro die Weitwinkelkamera die Rolle des Normalobjektivs – und macht das besser als die Konkurrenten. Das P40 Pro rechnet die Mitte der Weitwinkelaufnahme zu einer überzeugenden Zweifachzoomaufnahme hoch. Die Auflösungswerte erreichen bei viel Licht ungefähr das Niveau des Weitwinkelbilds in der 12-MP-Einstellung, die DeadLeaves-Werte fallen nur moderat niedriger aus.
Telebrennweite – 12 MP, 3,4/14,46 mm (125 mm KB), 12-MP-Sensor, JPEG mit 12 MP
Im Pro-Modus parallel zu RAW fotografiert das P40 Pro mit 125 mm KB-Brennweite, im Foto-Modus mit 135 mm. Das P40 Pro nutzt im Fotomodus also den Sensor nicht
ganz bis zum Rand für die Aufnahme, sondern macht einen kleinen Crop und gewinnt damit Spielraum für eine elektronische Bildstabilisierung. Diese stellt zusammen mit der optischen Stabilisierung das Bild effizienter ruhig. Bei viel Licht ist die Teleeinheit super, aber die lichtschwächere Optik und der kleinere Sensor sind keine guten Voraussetzungen für Aufnahmen im Dunkeln.
Superweitwinkel – 1,8/4,4 mm (18 mm KB), 40-MP-Sensor, JPEG mit 10 MP
Auch wenn der Sensor eine Auflösung von 40 MP hat, liefert die Superweitwinkelkamera des P40 Pro ausschließlich 10-MP-Bilder. Dieses Modul ist im Moment wohl die beste Superweitwinkelkamera überhaupt. Sie liefert viele Details bei gutem Licht mit hohen DeadLeaves-Werten und kann das Leistungsniveau auch recht lange aufrecht erhalten. Bei Nachtaufnahmen darf man aber keine Wunder erwarten – hier werden fehlende Strukturen oft durch Signalverarbeitung nachempfunden. Leider ist die JPEGAbstimmung etwas zu aggressiv.