Oppo Find X2 Pro

Das Find X2 Pro hat drei sehr überzeugende Argumente für Fotografen. Seine drei Kameras stehen nicht ganz oben, sind aber stets auf Tuchfühlung mit den besten. Als Paket eine vernünftige Alternative für gehobene Fotoansprüche.

Weitwinkel (Hauptkamera) – 1,7/6,59mm (25mm KB), 48-MPSensor, JPEG mit 12 oder 48 MP Die Spezifikationen lassen vermuten, dass OnePus 8 Pro und Find X2 Pro das gleiche Weitwinkelmodul von Sony (IMX689) verwenden. Die Bildqualität der Weitwinkelkameras ist ähnlich, auch wenn das OnePlus doch noch etwas bessere Bilder liefert. Bei viel Licht sollte man auf maximale Aufösung setzen, denn die 48-MP-Bilder sind detailreicher und etwas zurückhaltender abgestimmt. Bei nachlassendem Licht greift die Signalverarbeitung auch bei 48-MP-Aufnahmen stärker ein – Artefakte und Detailverluste sind die Folge. Die Kantenwerte steigen deutlich zu stark an, das gilt für die 48-MP- wie für die 12-MP-Bilder. Das OnePlus 8 Pro ist in diesem Punkt besser angestimmt. Unsere Wertung basiert auf der in Summe höheren Punktezahl der 12-MP-Lösung.

Normalbrennweite – 12MP, 1,7/6,59mm (50mm KB), 48-MPSensor, JPEG mit 12 MP

Auch das Oppo hat keine Kamera mit Zweifachzoom, sondern nutzt einen Bildausschnitt der Hauptkamera für Aufnahmen mit 50mm KB-Brennweite. Auch dieses 12-MP-Bild kann jedoch nicht überzeugen. Die Fotos wirken vergleichsweise detailärmer, aber härter abgestimmt: Hier versucht die Signalverarbeitung, die fehlende Detailbasis durch knackigere Kanten und höhere Kontraste auszugleichen, was das Bild aber eher beschädigt als verbessert. Es lohnt sich nicht.

Telebrennweite – 3/15mm (129 mm KB), 13-MP-Sensor, JPEG mit 12 MP

Mit 129mm KB macht Oppo eine Konkurrenzansage an Huawei, und bei viel Licht schlägt sich das Find X2 Pro sehr gut: Seine Bilder rauschen etwas mehr, doch dafür ist auch die Aufösung etwas höher. In Summe behält das Huawei ganz knapp die Nase vorn, doch das Oppo folgt sehr dicht. Bei Nacht sind beide Modelle keine gute Wahl mehr.

Superweitwinkel – 2,2/3,05mm (14mm KB), 48-MPSensor, JPEG mit 12 oder 48 MP

Auch wenn die technischen Daten der Superweitwinkeleinheit des OnePlus 8 Pro und des Find X2 Pro gleich sind, sehen die Bilder unterschiedlich aus, und das Find X2 Pro verliert in diesem Vergleich. Es sind – den deutlich niedrigeren DeadLeaves-Werten entsprechend – einfach weniger Details zu sehen, und das will man nicht. Wiederum kann bei viel Licht die maximale Auflösung des Sensors gut genutzt werden. Unterm Strich ist die Superweitwinkelkamera gut, wenn auch nicht so gut wie beim Huawei P40 Pro oder beim OnePlus 8 Pro. Unsere Wertung basiert auf der in Summe höheren Punktzahl der 12-MP-Lösung.

JPEG 12 MP, Zweifachzoom, 1,7/6,59 mm, ISO 640, 1/33 s Scharfe, starke Kanten dominieren die mit dem Zweifachzoom digital erstellten Bilder, machen aber das deutliche Nachlassen der Detailzeichnung nicht wett.

JPEG 48 MP, 1,7/6,59 mm, ISO 500, 1/50 s Bei viel Licht bringen 48 MP-JPEGs bessere Feinzeichnung, doch die Bilder wirken leicht verwaschen. Bei wenig Licht ist diese Auflösung unpassend.

JPEG 12 MP, 1,7/6,59 mm, ISO 640, 1/50 s Die 12-MP-Bilder haben eine agressivere Signalverarbeitung mit härteren Kanten und mehr Schärfe. Bei wenig Licht zeigen sie dennoch mehr Zeichnung.

JPEG 48 MP, 1,7/6,59 mm, ISO 100, 1/172 s

JPEG 12 MP, 1,7/6,59 mm, ISO 100, 1/295 s

JPEG 12 MP, Zweifachzoom, 1,7/6,59 mm, ISO 100, 1/129 s

JPEG 12 MP, 3/15 mm, ISO 200, 1/100 s Das Tele liefert bei viel Licht viele Details, aber auch sichtbares Rauschen. Bei nachlassendem Licht baut die TeleBrennweite recht schnell ab.

JPEG 48 MP, 2,2/3,05 mm, ISO 125, 1/100 s Das Superweitwinkel kann auch mit 48 MP aufnehmen. Bei viel Licht bringt es mehr Details – doch der Vorsprung ist nicht groß und nicht überall sichtbar.

Mit 12-MP-Fotos macht das Superweitwinkel ebenfalls detailreiche Aufnahmen. Zugleich kommt es auch mit leichter Dämmerung noch gut zurecht.