CAMERA quality benchmark
Der camera qb ist das neue Siegel von connect und ColorFoto für die Fotoqualität von Smartphonekameras.
W elche Smartphonekamera macht die besten Bilder? Welche ist bei wenig Licht die beste und welche im Tele? Smartphones mit fünf integrierten Kameras sind längst Realität. Doch garantieren viele Kameras und gigantische Zahlen wie 108 Megapixel oder 100-fach-Zoom tatsächlich eine gute Bildqualität? Manchmal ja, manchmal nein. Manches ist überraschend gut, anderes nur gut gemachtes Marketing ohne solide Basis. Zusammen mit unserer Schwesterzeitschrift connect haben wir deswegen den camera quality benchmark entwickelt. Der camera qb vergleicht die Bildqualität von Smartphonekameras. Beim Test von voll ausgestatteten Smartphones mit vier Kameras werden dazu bis zu 450 000 Messwerte erfasst.
Die Herausforderung
In modernen Smartphones stecken meist mehrere Kameras, die in der Regel völlig unterschiedlich ausgestattet sind. So kann die Hauptkamera 108 Megapixel haben, das Tele aber vielleicht nur 6 Megapixel. Die – fast immer feste – Blende kann 1,5 in der Hauptkamera sein, im Superweitwinkel 2,2 und im Tele 3,5. Die Objektive sind immer Festbrennweiten, sodass alle Zwischenstufen digital berechnet werden. Noch gibt es kein Smartphone mit echtem optischen Zoom. Für optimale Bildqualität sollten Sie von Kamera zu Kamera wechseln und Zwischenstufen meiden. Hat ein Smartphone eine Hauptkamera mit 25-mmOptik (immer KB-Werte) und eine Telekamera mit 70-mm-Objektiv, sind Fotos, die mit „Zoomstufen“zwischen 26 und 69mm gemacht wurden, digital hochgerechnete Bildausschnitte der 25-mm-Optik. Die 30-mm-Einstellung liefert meistens noch ein gutes Ergebnis, aber der Qualitätsunterschied zwischen den Brennweiten 65 und 70mm ist enorm. Einige Hersteller rechnen deswegen mittlerweile auch „von oben“Bildinformationen hinzu und ergänzen in der Bildmitte bei 65 mm die Bilddaten der 25-mm-Optik mit Daten der 70-mmOptik. Unser Test konzentriert sich darum auf die echten Brennweiten der Kameras, nur das Zweifach-„Zoom“basiert gegebenenfalls auf einem Digitalzoom.
Die Sensoren in den Smartphonekameras arbeiten nicht nur mit völlig verschiedenen Auflösungen, auch ihre Flächen sind sehr unterschiedlich. Der Sensor der Hauptkamera kann locker viermal größer sein als die Fläche des Telesensors. Damit unterscheiden sich die Reserven bei wenig Licht von Kamera zu Kamera in ein und demselben Smartphone stark. Manches Smartphone schaltet deswegen auch bei wenig Licht von der Tele- zur Hauptoptik zurück und rechnet den Teleausschnitt aus dem Bild der Hauptoptik hoch.
Um die Bildqualität eines Smartphones zu erfassen, reicht es also nicht, die Hauptoptik zu messen, es gehören alle Kameras auf den Prüfstand, und jede in mehreren Lichtsituationen.
Das Testverfahren
Wir testen immer die Hauptkamera – meist eine Weitwinkeleinheit mit rund 25 mm – und immer ein Zweifachzoom, ausgehend von der Hauptkamera. Es geht also um die klassische Normalbrennweite um 50mm, die die meisten Smartphonehersteller bereits als Tele bezeichnen. Das kann eine eigene Kamera sein, oder es ist ein Digitalzoom auf der Hauptkamera, wenn es keine 50-mm-Einheit gibt. Falls vorhanden, messen wir zudem das Superweitwinkel und das Tele als je eigene Kamera.
Generell prüfen wir jede Kamera bei drei Helligkeiten: 5000, 200 und 5 Lux. So sehen Sie nicht nur, welche Kamera die beste ist, sondern auch welches Smartphone bei wenig Licht punktet oder die beste Telelösung bietet, oder Sie können ganz pragmatisch entscheiden: Bei meinem Smartphone nutze ich alle Kameras bei viel Licht, aber ab der Dämmerung fotografiere ich nur noch mit der Hauptoptik.
Alle Punktewerte sind miteinander vergleichbar. Den schnellsten Überblick liefert der camera qb, weill er alle Daten zusammenfast. Die ausführliche Erläuterung unseres neuen Testverfahrens finden Sie am Ende dieses Beilegers.