Bild des Monats
Meinen langen Wunsch, einmal einen Polarfuchs in freier Wildnis zu fotogra fieren, konnte ich mir in Norwegen erfüllen. Nach meiner zweitägigen Anreise über rund 2600 Kilometer aus Süddeutschland war ich endlich in ei nem Feriencamp in Norwegen ange kommen. Ein Informationsabend mit ei nem Guide sollte mir helfen, mich in der norwegischen Weite zurechtzufinden. Ich bekam eine kurze Erläuterung zum Ablauf für den ersten Wandertag durch den Dovrefjell-Nationalpark. Die Infor mationen für diese Wanderung ermög lichten mir einen anspruchsvollen Ausflug mit konditionellen Herausforderungen. Die klare Ansage vom Guide: Bei nicht ausreichender Kondition wird die Tour jederzeit abgebrochen.
Der Dovrefjell-Nationalpark ist autofrei und nur zu Fuß, per Fahrrad oder mit einem Bus auf einer einzigen Straße in die zentrale Gebirgswelt erreichbar. Der Boden in diesem Gebiet besteht aus einem großen Teppich voller Flechten, die weich wie ein Schwamm sind. Es ist anstrengend, darauf zu laufen. Mei ne neun Kilogramm schwere Fotoaus rüstung mit 400-mm-Teleobjektiv, Kamera und Stativ steigerte die An strengung nochmals deutlich. Meine ersten Gedanken waren: Wo und wie soll man in diesen unbewohnten Weiten – so weit das Auge – reicht nur Füchse finden? Nach mehrstündiger Wande rung war es dann endlich so weit: Der Guide hat mir gesagt, ich solle mich ducken und dann auf allen Vieren dem Fuchsbau nähern. Nach längerem ruhi gen Innehalten konnte ich die ersten Füchse beobachten. Ein überwältigen der Moment, der alle Anstrengungen vergessen ließ! Nach Sonnenuntergang und 38 Kilometer Fußmarsch haben wir die Wanderung dann erschöpft, aber glücklich beendet.
Redaktionsbüro Sabine Schneider