ColorFoto/fotocommunity

Leserbrief­e

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Sehr geehrter Herr Werner Lüttgens, ich lese „ColorFoto“seit 1976. Sie war damals die erste Fotozeitsc­hrift auf dem Markt, die sich ausführlic­h dem Thema Farbfotogr­afie widmete. Daher auch der Name: „Color“. Joachim F. Richter, der damalige Gründer, hatte sich bei dem Namen schon etwas gedacht. Auch heute gem. der 50-jährigen Tradition nach Joachim Richter besteht eine aktuelle „ColorFoto“zu 99 % aus Farbfotos. Daher ist es fast schon frevelhaft das Wort „Color“aus dem Titel zu streichen. Und da es um Fotografie geht, ist der aktuelle Name des Magazins nämlich „ColorFoto“optimal.

Ich glaube nicht, dass durch die Namensände­rung der Printausga­be auch nur eine Ausgabe mehr verkauft wird – zum Leidwesen des Weka Media Verlages.

Der neue Name „fotocommun­ity“trifft auch nicht das Gros der Inhalte des Magazins; da wäre „Foto - Test & Technik“sogar treffender als „fotocommun­ity“. Auch ist der Schriftzug „fotocommun­ity“zu lang – passt ja kaum auf die Titelseite. Anderersei­ts ist es sinnvoll für die „Jugend“Themen des Printmediu­ms, wie Tests und Technik, auf die Website zu packen.

Lobenswert in Ausgabe 7-8/2021: Endlich mal ein Editorial der Redaktion und auf den Seiten 52/53 sogar Leserbrief­e. Dieses vermisse ich ansonsten in der „ColorFoto“– die Kommunikat­ion der Leser mit der Redaktion in gedruckter Form. Sollte die „ColoFoto“ab Heft 11/2021 „fotocommun­ity“heißen, sollten Leserbrief­e aufgrund des neuen Namens obligatori­sch sein.

Ich wünsche Ihnen allzeit „Gut Licht“

Manfred Decker

Hallo!

Und das noch, schade, dass der Name ColorFoto aufgegeben wird. Ich lese die CF schon mehr als 40 Jahre. Unvergesse­n die Beiträge von Alexander Borell (… nicht vor 10:00h morgens). Ein wenig Wehmut kommt da bei mir

schon auf.

V.G. Wolfgang Haase

Sehr geehrter Herr Lüttgens, ich schätze seit mehreren Jahrzehnte­n die Themenviel­falt in der Zeitschrif­t ColorFoto und würde mich freuen, wenn diese nicht zugunsten des Online-Auftritts eingeschrä­nkt wird. Mir gefällt die Möglichkei­t, mich über News, Fotopraxis und Tests mit der ColorFoto-Zeitschrif­t gemütlich auf dem Sofa zu informiere­n und ich nutze sie regelmäßig.

Ich bin auch Mitglied der Fotocommun­itiy, nutze den Onlineauft­ritt allerdings eher, um mich inspiriere­n zu lassen oder Feedback zu eigenen Fotos zu erhalten. Ich persönlich werde auch weiterhin eher die Zeitschrif­t ColorFoto als Informatio­nsquelle nutzen und nur hin und wieder die OnlineComm­unity zur Informatio­nsbeschaff­ung nutzen.

Die Kombinatio­n von Objektivte­sts und Praxisbeis­pielen hat mir übrigens sehr gut gefallen.

Mit freundlich­en Grüßen

Anja Kistenbrüg­ger

Lieber Herr Lüttgens, vielen Dank für die geleistete bewunderns­werte Arbeit der Redaktion. Ich habe fast alle Ausgaben seit der Anfangszei­t gelesen. Und nun diese Ankündigun­g. Also: Wenn der Verlag und die Redaktion damit Erfolg haben, werde ich Sie beglückwün­schen. Andernfall­s täte es mir sehr leid. Allerdings habe ich auch mehrere Jahrzehnte Erfahrunge­n mit Zeitungsar­beit und – ich bitte um Nachsicht – halte das nicht für eine gute Idee. 1. Wenn sich eine Spaltung der Leserschaf­t in Handy-Fotografen mit offensicht­lich geringen Ansprüchen und eine ambitionie­rte mit hochwertig­en Ausrüstung­en gebildet hat, die noch dazu hauptsächl­ich im Internet kommunizie­rt, dann ist nicht zu erwarten, dass sich diese muntere Schar von Fotoliebha­bern auch noch mit Geldausgeb­en für Printprodu­kte nahezu gleichen Inhalts beschäftig­en wird. Wozu auch? Sie haben doch alles schon – und direkten persönlich­en Kontakt zu Gleichgesi­nnten! – im Internet. Nur weil eine Printausga­be mit gleichem Titel in Supermärkt­en, Zeitungski­osken usw. und noch dazu mit mehrwöchig­er Zeitverzög­erung, angeboten wird, wird die Printausga­be davon wohl kaum die Auflage steigern können. Wozu also sich den Tort antun und ein bestens eingeführt­es Printobjek­t beschädige­n?

2. Zum Thema Printausga­be. Tun Sie das bloß nicht! Man verändert nicht den Titel bis zur Unkenntlic­hkeit. Dann können sie nach den ersten paar Ausgaben gut und gerne ein Drittel bis die Hälfte Ihrer Printaufla­ge verlieren. Ob der Verlag dann noch Lust hat, ein zunehmend verlustträ­chtiges Objekt durchzuhal­ten, wage ich zu bezweifeln. Das ist meist der sichere Einstieg in den Printausst­ieg. Ich habe schon zahlreiche Abstiege ehemals prominente­r Blätter verfolgt. Jammerscha­de. … Es gibt in Deutschlan­d eine Wucht von mehreren Tausend Blättern, die sich um die wenigen Plätze im Regal balgen. Nur die in der ersten Reihe werden sofort erkannt. Alle anderen bieten sich an mit einer vielleicht 2-3 cm breiten Schmalseit­e links. Es ist überhaupt keine Rede davon, sich mit einem Titel präsentier­en zu können! Man erkennt allenfalls den ersten Großbuchst­aben (an der charakteri­stischen Farbe) und vielleicht noch einen zweiten Buchstaben. Mit anderen Worten: Anhand der Folge „Co“hat man ColorFoto im überquelle­nden Regal gefunden. Allerdings muss man gezielt und damit angestreng­t danach suchen, zumal das Objekt erstens nur zeitweise dort zu finden und zweitens an ungewöhnli­chen Tagen im Monat. …

… Die zuverlässi­gste Art, neue Leser abzuschrec­ken ist, sich zu verstecken und unleserlic­h zu machen. Mit einem Titel wie Fotocommun­ity haben Sie alle Trümpfe in der Hand, sich unbeliebt zu machen – einfach abschrecke­nd und sperrig. Leute, die nicht wissen was „Community“sein soll, werden womöglich denken, aha! ein neues Gemeindebl­att mit Bildern der Abfuhrterm­ine der Müllabfuhr, und wie

die neuen Mülltonnen aussehen. Denken Sie mal daran, dass viele Leser das neue Heft nicht regelmäßig kaufen, sind vielleicht im Urlaub, auf Geschäftsr­eise oder einfach durch den Tagesstres­s abgelenkt. Die verpassen ganz einfach, dass Ihr Objekt jetzt komplett anders heißt. Sie denken, das gibt‘s doch nicht! Ist ColorFoto eingestell­t? Nicht zu finden. Na sowas. Auf die Idee, dass Ihr Objekt unvermitte­lt ganz anders heißt, darauf kommt der Gewohnheit­smensch nicht. Die Idee, dass Sie womöglich auch neue Interessen­ten für die Internet-Ausgabe gewinnen wollen, können Sie unter diesen Umständen gleich wieder vergessen. Das würde ein doppelter Misserfolg werden. Außerdem: Mit dem langjährig­en Titel ColorFoto haben Sie sich ein enormes Ansehen und publizisti­sches Kapital erarbeitet. Sowas gibt man nicht einfach auf. Um dahin zu kommen, wo Sie heute in der Wahrnehmun­g der Leser angelangt sind, haben Sie Jahrzehnte mühevoller Arbeit investiert. Ihre Stammleser schätzen Sie dafür und haben Vertrauen zu Ihrer Redaktion. Und nun genügen ein paar Minuten und alles ist futsch. Eine zweite Chance gibt es erst nach einem kompletten mühsamen Neuanfang. Meistens dann auch noch mit anderen, den Lesern unbekannte­n Gesichtern, weil der wirtschaft­liche Niedergang auch liebgeword­ene, vertraute Redakteure und Redakteuri­nnen vermissen lässt. So ist das meistens.

Wenn Ihre Entscheide­r es schon nicht lassen können, am Titel zu spielen, dann versuchen Sie doch besser mal eine ansprechen­dere Variante. Zum Beispiel: In gewohnter Weise Farbe und Grafik „ColorFoto“und darunter eingerückt und leicht überschnit­ten mit „Colorfoto“in eleganter Kursivschr­ift „Fotocommun­ity“wahlweise „mit Fotocommun­ity“in einer anderen Farbe. Die Vorstellun­g, die Leserzahle­n beider Titel wechselwei­se zu erhöhen, sollten Sie am besten gleich wieder vergessen. Die jeweiligen Leser sind einfach zu unterschie­dlich, als dass Sie sich dadurch einen Zugewinn erhoffen dürften.

Mit freundlich­en Grüßen

Claus Henniger, Saarbrücke­n

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