Ricoh GR III
■ Die Ricoh GR III besticht durch eine kompakte Bauweise, das geringe Gewicht und eine gute Bildqualität. Mit einem Preis von etwa 800 Euro ist sie aber vergleichsweise teuer.
Gegenüber dem Vorgängermodell GRII steigert die GRIII die Auf lösung von 16 auf 24 Megapixel – und ist damit auf dem gleichen technischen Stand wie die Konkurrenz von Fujifilm oder Sony. Zudem ist der CMOSSen sor ohne Tiefpassfilter jetzt beweglich gelagert. Das ermöglicht die kamera interne Bildstabilisierung entlang von drei Achsen oder die Simulation des fehlenden Tiefpassfilters beziehungs weise eine MoiréKorrektur. Die GR III nimmt FullHDVideos (1920 x 1080 Pixel) mit 60 B/s auf.
Neue Optik und Autofokus
Die integrierte Optik ist überarbeitet und an den neuen Sensor angepasst. Blende und Brennweite – 2,8/18,3 mm (28 mm KB) – sind aber unverändert. Neu ist der Makromodus mit einem Fokussierbereich von 6 bis 12cm. Der Standardfokussierbereich beginnt bei 10cm. Im Test zeigte die Optik eine über das Bildfeld recht konstante Leis tung auf überzeugendem Niveau. Die GR III fokussiert mit einem Hybrid system, das Kontrast und Phasenmes sung kombiniert. Die Zahl der AFFelder ist unbekannt, aber sie decken in Höhe und Breite der Sensorfläche zu 75 bis 80 Prozent ab. Es stehen automatische und selektive AFFeldWahl, Punkt fokussierung, TrackingAF, kontinuier licher AF und Gesichtserkennung zur Verfügung. Die manuelle Scharfstellung ist mit Sucherlupe möglich. Das AF System arbeitet weder besonders schnell noch leise. Als praktisch erweist sich die Auswahl von Fokuspunkten per Touch – sie klappt schnell und un kompliziert.
Gehäuse und Display
Das mattschwarze Gehäuse aus einer Aluminium Magnesium Legierung wirkt robust, ein Spritzwasser schutz fehlt aber. Mit 257 Gramm ist die GR III zudem ausgesprochen leicht. Verzichten muss man jedoch auf einen internen Blitz. Ein Schwachpunkt ist der Akku – eine Ladung reicht für etwa 200 Auf nahmen. RAWs und JPEGs speichert die Kamera auf SDKarten, als Reserve dient ein interner Speicher mit einer Kapazität von rund 2 GB.
Der LCDMonitor mit einer Diagonale von 3 Zoll arbeitet mit einer Auflösung von 345 666 Bildpunkten. Das Display ist fest eingebaut und touchfähig. An sonnigen Tagen ist seine Helligkeit aber nicht immer ausreichend. Da der Monitor zugleich der Sucher ist, ist das Motiv nicht immer gut zu erkennen, und man muss improvisieren.
Gut gelöst ist die Integration der Touch funktion in die Kamerabedienung. Sie reagiert auf Eingaben schnell, und die gewünschten Einstellungen trifft man meist sicher, obwohl die Icons klein sind. Hinzu kommen mechanische Be dienelemente: ein zentrales Wahlrad oben, Einstellräder rechts vorn und hinten, ein Wippt astenRändelr ad mit zentraler OKTaste sowie konfigurier bare FnTasten. Auch die Taste für die Aktivierung des Foto/VideoAufnah memodus lässt sich umprogrammie ren. Mit diesem Set hat man die wich tigen Einstellungen wie Blende, Zeit, Empfindlichkeit und Autofokus im Griff. Allerdings sind die mechani schen Rädchen und Tasten recht klein – wer große Hände hat, könnte Proble me bekommen.
Bildqualität
In puncto Bildqualität macht sich der neue Sensor mit deutlich gesteigerten Auflösungen von bis zu 2075 (ISO 100) und 2014 LP/BH (ISO 3200) bemerkbar und lässt erst ab ISO 6400 mit 1794 LP/ BH nach. Die Dead Leaves, ein Maß für die Feinzeichnung, zeigen den ersten stärkeren Rückgang bei ISO 1600. Dies gilt für hoch und niedrigkontrastige Felder. Zudem fällt der hohe Wert bei ISO 200 für hochkontrastige Felder auf. Ricoh verstärkt die Kanten relativ breitbandig und lässt etwas mehr Rau schen im Bild als mancher Konkurrent, was der Feinzeichnung und dem na türlichen Bildeindruck zugutekommt. Der VNWert für ISO1600 beträgt so beispielsweise bereits 2,4, das ist zwar sichtbar, aber besser als eine überzoge ne Entrauschung.
Fazit
Als ImmerdabeiKamera hat die GR III viele Stärken: Sie ist handlich und leicht, ihr Bedienkonzept ist übersicht lich, und sie fotografiert mit guter Bildqualität. In Dunkelheit verhilft die kameraseitige Bildstabilisierung zu un verwackelten Aufnahmen. Schwächen sind das langsame AFSystem, ein kleiner Akku und der hohe Preis.