Fujifilm XF10
■ Die schick gekleidete XF10 kombiniert einen APS-C-Sensor mit 24 Megapixeln und dem klassischen Bayer-Pattern-Farbfilter mit einer 2,8/18,5-mm-Optik.
Fujifilms XF10 ist mit einem APS-CSensor mit 24 Megapixeln bestückt. Zum Einsatz kommt aber kein für Fujifilm typischer X-Trans-Sensor, sondern – wie in der X-A-Serie – eine günstigere Version mit Bayer-Pattern-Filter. Eine Stabilisierung ist in der 450 Euro teuren XF10 nicht integriert.
Das Autofokussystem kombiniert die Phasendetektion mit Kontrast-AF über 91 Messpunkte. Es stehen Spot-, Zonenund Flächenautofokus, Wide/TrackingModus sowie Gesichts- und Lächelerkennung bereit. Beim manuellen Scharfstellen helfen Fokus-Peaking, Lupenfunktion und Schärfentiefenvorschau auf dem Monitor. Für die Sportfotografie ist die XF10 nicht die beste Wahl, denn sie fokussiert deutlich langsamer als die X-Systemkameras.
Display und Ausstattung
Die XF10 gibt es in Schwarz und Gold mit braunen Applikationen. Ein angedeuteter Handgriff und ein gummierter Daumenwulst erhöhen die Griffsicherheit. Mit 280 Gramm ist die Kamera ausgesprochen leicht. Die eingebaute 2,8/18,5-mm-Optik (KB-äquiv. 28 mm) kennt man von der X70. Sie zeigt sowohl bei Blende 2,8 als auch zweimal abgeblendet einen sichtbaren Randabfall. Wenig sinnvoll ist der integrierte „Telekonverter“, der die Brennweite rechnerisch auf 35 und 50 mm (bei Standard 28mm) erhöht. Dieses Digitalzoom beschneidet das Bild auf den mittleren Bereich und rechnet den
Ausschnitt anschließend wieder hoch. Verzichten muss man bei der XF10 auf Sucher und Zubehörschuh, ein kleiner Blitz ist eingebaut. Die Kamera kann zwar 4K-Videos aufnehmen, aber nur mit 15B/s. Full-HD-Aufnahmen sind dafür mit 60 B/s möglich, außerdem filmt sie Zeitlupenvideos mit Vierfachtempo und in HD-Auflösung. Für Motivsuche und Bildgestaltung muss der Monitor genügen, denn ohne Blitzschuh ist kein Sucher nachrüstbar. Das Display löst mit 346 666 RGB-Pixeln auf – typisch für diese Preisklasse. Obwohl sich die Helligkeit anpassen lässt, kann es in hellem Sonnenlicht zu Problemen kommen. Die aufnahmerelevanten Informationen wie Histogramm, Gitter, Wasserwaage sowie eine Belichtungs- und Schärfentiefenvorschau kann man einblenden.
Bedienung
Mit drei Einstellrädern an der Oberseite und einem am Objektiv orientiert sich die XF10 optisch an ihren Systemgeschwistern. Blende und Zeit lassen sich über das vordere Einstellrad und den Blendenring wählen. Zur Belichtungskorrektur dient wie gehabt das rechte Rad, wobei eine Skala auf dem Monitor über die aktuelle Einstellung informiert. Mit dem mittig platzierten Joystick kann man flink das aktive Fokusfeld wählen und seine Größe mit dem vorderen Einstellrad bestimmen. Über dem Monitor sitzen zwei Fn-Tasten und zudem vier Fn-Funktionen (Touch), die programmierbar sind. Das Schnellmenü (Q-Taste) kann 16 konfigurierbare Einstellungen umfassen. Auf zusätzliche Funktionsfelder – zum Beispiel AF-Betriebsart, Filmsimulation oder Touch-AF-/Touch-Shot-Modus – greift der Fotograf über den Monitor per Fingertipp zu.
Bildqualität
Mit 2098LP/BH erreicht die XF10 eine respektable Auflösung, die sie bis ISO 3200 nahezu konstant halten kann (2045 LP/BH). Auch die Dead-LeavesWerte liegen mit mehr als 1000 LP/BH auf einem ordentlichen Niveau, sowohl in Bereichen mit hohen als auch mit niedrigen Kontrasten. Dabei überschreiten die Kurven nur bei ISO200 minimal die 1er-Grenze, was für eine moderate Kontrastanhebung steht. Die kräftigen Kantenprofile weisen jedoch in den Hochkontrastbereichen auf eine deutliche Nachschärfung hin, die zu störenden Artefakten führen kann. Die XF10 rauscht recht stark – schon bei ISO 1600 nähern sich die V/NWerte der Marke 2. Insgesamt fallen die Texturverluste in JPEGs schon ab ISO 800 auf, ab ISO 1600 sogar deutlich.
Fazit
Die Fujifilm XF10 ist eine elegant aussehende und günstige Kamera. Die Schlankheitskur fordert ihren Preis: Sie bietet weder Sucher noch Zubehörschuh. Die Bildqualität ist gut, und auch die Bedienung – eine Kombination aus Mechanik und Touchfähigkeit – überzeugt. Allein die trägen AF-Zeiten hinterlassen einen bitteren Nachgeschmack.