Drucken oder belichten?
Generell gibt es zwei Varianten der Bildausgabe beim Dienstleister: mit Tinte drucken oder auf Fotopapier belichten.
Belichtung:
Lichtempfindliches Fotopapier wird belichtet und dann ganz klassisch im RA-4-Prozess entwickelt. Die heute verbreiteten Belichtungssysteme sind Belichtungsgeräte mit Laser oder LED-Lichtquellen. Bei der Laserbelichtung wird jeweils ein roter, grüner und blauer Laserstrahl über Spiegel zu einem Strahl gebündelt. Dieser Strahl belichtet das Fotopapier kontinuierlich. Es sind keine Punkte, Raster oder irgendwelche Strukturen mit bloßem Auge zu erkennen.
Für die Belichtung stehen verschiedene Papiere zur Auswahl – diese Entscheidung hat durchaus erheblichen Einfluss auf den Bildeindruck. Die einzelnen Papiere unterscheiden sich im Bildweiß, in der Maximaldichte und in der Oberflächenbeschaffenheit. Dort gibt es im Prinzip drei Varianten: matt, glänzend und „pearl“– diese Varianten heißen dann gern Silk, Seidenraster, Perlmutt o.ä. Das Standardpapier ist unserer Meinung nach für die allermeisten Anwendungen absolut ausreichend. Ultra-HD-Abzüge erreichen im Vergleich dazu noch eine etwas höhere Schärfe in feinen Bilddetails. Für Fotos, die vom Detailreichtum leben, ist diese Variante daher durchaus zu empfehlen.
Druck:
Hier wird Farbe in einem Lösungsmittel (als Tinte) auf einen Träger gespritzt. Bei Tintendruckern befinden sich in den Tintenpatronen im einfachsten Fall die Farben Yellow, Magenta, Cyan und Black, aus denen jeder beliebige Farbton gemischt werden kann. Um noch feiner zu differenzieren, verwenden die Dienstleister in ihren Hochleistungsdruckern weitere Farben – häufig sogenannte Light-Farben mit geringerer Deckkraft, die für die Mischung von Zwischentönen hilfreich sind. Bei anderen Geräten kommen Rot und Blau oder Rot und Grün oder Orange und Grün dazu. Mit verschiedenen Schwarzgrautinten wird die Wiedergabe von neutralen Tönen verbessert. Bei den Drucken ist die Auswahl an Papieren noch größer, hier gibt es auch sehr edle Materialien.
Unterschiede:
Der Farbraum der Laserbelichter ist kleiner und hat auch eine andere Form als der von Tintendruckern. Einige Farben am Rand des Spektrums werden etwas anders dargestellt, auch in der gesamten Wiedergabe unterscheiden sich die Verfahren. Der Tintendruck bildet die Bilddatei wie am Monitor sichtbar scharf ab, jedes Detail ist zu erkennen. Laserbelichtungen sind nicht ganz so gestochen scharf, Kanten sind immer etwas gerundet. Was aussieht wie eine Überstrahlung, empfindet das Auge jedoch als sehr angenehm. Ausgedehntere gleichmäßige Flächen wirken durch diese etwas weichere Wiedergabe schön homogen. Der Tintendruck kann dagegen jede noch so kleine Unregelmäßigkeit sichtbar machen. Welches Verfahren optimal ist, muss von Fall zu Fall entschieden werden.
Die Drucktechnik bietet auch die Möglichkeit, auf andere Materialien als Papier zu drucken. Das hat den großen Vorteil der „Tropentauglichkeit“. Bei hoher Luftfeuchtigkeit ist es nicht ausgeschlossen, dass Papier von den Kanten her Feuchtigkeit aufnimmt und die Ecken irgendwann aufquellen. Direkt bedruckte Träger wie Alu-Dibond oder Forex, eine weiße Hartschaumplatte aus PVC, können dagegen bedenkenlos auch auf der Terrasse oder im Badezimmer aufgehängt werden.