Woran erkenne ich Verzerrungen, und woraus resultieren sie?

Zunächst einmal verursachen vor allem Weitwinkelobjektive Rand verzerrungen. Je kürzer die Brennweite, desto stärker die Verzerrung. Extreme Verzerrungen sehen wir vor allem bei FisheyeObjektiven. Sie sind deshalb für klassische Architekturaufnahmen überhaupt nicht zu verwenden. Eine GoPro ist selbstverständlich für verzeichnungs freie Fotos auch nicht unbedingt prädestiniert – vor allem beim Foto grafieren in der extremen Weitwinkelstellung wird dies deutlich. Neben den objektivimmanenten Verzerrungen bewirkt zudem jeder Schwenk der Kamera aus der Waagerechten (also nach oben oder nach unten) nicht nur einen mehr oder weniger gebogenen Horizont, auch die Randverzerrungen nehmen bei dieser Kamerahaltung zum Teil extreme Ausmaße an.

Links: Die GoPro wurde bei der Aufnahme nach unten gekippt, wodurch der im oberen Bildbereich liegende Horizont stark gewölbt ist. Rechts: Die gleiche Aufnahme im RAWFormat und mit der Objektiv korrektur in Lightroom entzerrt. Die Wölbung des Horizonts ist ver schwunden, ohne dass weitere Entzerrungen angewendet werden

mussten. Auch das ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil des RAW Formats. Zwar lässt sich auch bei einer JPEGAufnahme die Objektiv korrektur aktivieren, allerdings sind ihre Auswirkungen nahezu nicht sichtbar. Mit der Freistellungsüberlagerung noch den Horizont begradigt – fertig ist das Bild.