Drei Musketiere
Klassische Festbrennweiten mit hoher Lichtstärke ohne Autofokus sind die Spezialität von Voigtländer. Unsere drei aktuellen Testkandidaten sind für den Kleinbildkreis gerechnet und mit dem Leica-M-Bajonett ausgestattet. Alle Tests haben wir an einer Sony-KB-Kamera mit Adapter durchgeführt.
Mit seinem klassischen kantigen Design gewinnt Voigtländer schnell Sympathien. Auf einen Autofokus muss man verzichten, erhält aber häufig äußerst lichtstarke Rechnungen zu einem moderaten Preis. Bei unseren drei Testkandidaten geht es nicht um Rechnungen für den MFT-Bildsensor – hier schnitten zuletzt einige lichtstarke Voigtländer sehr gut ab –, sondern um den deutlich größeren Kleinbildsensor: – Voigtländer Ultron 2/28 mm VM Asph. II für 850 Euro
– Voigtländer Nokton 1/50 mm VM Asph. für 1750 Euro
– Voigtländer APO-Skopar 2,8/90 mm VM für 730 Euro.
Im Fall des lichtstärksten Voigtländer, dem Nokton 1/50 mm, messen wir bei Blende 1 jedoch einen Kontrastverlust am Rand von 86 Prozent gegenüber der Bildmitte. Auch bei Blende 2 sind es am Rand immer noch 75 Prozent Kontrastverlust. Erst unsere dritte Messung bei Blende 5,6 liefert ordentliche Werte für den Bildrand. Die Bildmitte erreicht zwar bereits bei Blende 2 ein sehr gutes Kontrastniveau, und die Auflösung ist zugleich gut. Aber der drastische Randabfall verhindert eine Empfehlung. Das Ultron 2/28 mm liefert bei allen Blenden in der Bildmitte einen sehr hohen Kontrast und eine gute Auflösung. Die Ränder sind bei offener Blende erneut nicht nutzbar, da Auflösung und Kontrast zu niedrig ausfallen. Blende 4 hebt die Werte am Rand deutlich an. Doch bricht der Kontrast am Rand immer noch um fast 50 Prozent gegenüber der Mitte ein. Erneut kann erst unsere dritte Messung bei Blende 5,6 überzeugen.
Deutlich stärker schneidet das APOSkopar 2,8/90 mm ab. Die Auflösung in der Bildmitte bei Blende 2,8 ist ok, der Kontrast gut bis sehr gut und der Randabfall beider Werte sehr maßvoll. Abblenden bringt ein Plus von knapp 100 Linienpaaren und einen dann sehr hohen Kontrast in der Bildmitte. Damit ist dieses Voigtländer empfohlen.