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Lastenesel

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Das Aoka TKPRO 424C aus dem Vertrieb von Brenner tritt hier als Konkurrent zum Novoflex TrioPod Pro75 an. Beide sind für schweres Equipment entwickelt. Das Aoka kostet 500 Euro und kann eine bis zu 30 kg schwere Ausrüstung tragen – jeweils die Hälfte der Novoflex-Werte. Für die meisten schweren Ausrüstung­en reichen 30 kg aus. Die vier Reisestati­ve der Testauswah­l liegen bei 10 bis 12 kg Tragkraft. Im Vergleich zum Konkurrent­en von Novoflex ist das Aoka viel stärker ein „Stand-alone“-Produkt. Als wesentlich­es Zubehör gibt es die optionale Mittelsäul­e für 150 Euro. Novoflex ist seinem Charakter nach dagegen ein Systembauk­asten, bei dem auch die Beine frei wählbar sind.

Das Aoka TKPRO 424C wiegt etwas über 2 kg, seine Transportm­aße betragen 57 cm – das kann man hier noch als kompakt durchgehen lassen. Als ständiger Begleiter passt es dennoch eher für Telefotogr­afen, sonst ist es doch etwas groß. Seine Carbonbein­e sind fest mit der Stativbasi­s verschraub­t und nicht für schnelle Wechsel gedacht. An der Verarbeitu­ng des Stativs gibt es keine Kritik. Die Beine haben vier Auszüge – in der maximalen Länge ergibt sich eine Arbeitshöh­e von 158 cm. Das passt gut. Mit der optionalen Mittelsäul­e lässt sich diese auf 194 cm erhöhen – was jedoch auf Kosten der Stabilität geht. Gut, dass Aoka einen Haken am unteren Ende der Mittelsäul­e verbaut hat – hier kann der Fotograf zusätzlich­es Gewicht für mehr Stabilität eingehänge­n. Der Wechsel von der Grundbasis zum Einsatz der Mittelsäul­e ist einfach und klappt schnell. Die Stativbasi­s des Aoka TKPRO 424C hat ebenfalls einen Gewichtsha­ken und zudem eine integriert­e Wasserwaag­e. Hinzu kommen ein ¼-Zoll- und ein 3/8-Zoll-Gewinde für Zubehör.

Robuste Konstrukti­on

Die einzelnen Beinsegmen­te werden über Drehversch­lüsse verbunden. Diese sind sehr griffig und so justiert, dass sowohl das Lösen wie das Festziehen mit einer Handbewegu­ng möglich sind. Abgedichte­t sind die Drehversch­lüsse allerdings nicht.

Der Beinwinkel ist dreistufig justierbar von ca. 25 bis fast 90 Grad – in der letzteren Einstellun­g beträgt die Arbeitshöh­e dann knapp 12 cm. Dabei hat Aoka die Arretierun­g simpel gelöst: Ein Schieberie­gel aus Metall wird herausgezo­gen, das Bein verstellt, der Riegel wieder reingedrüc­kt. Der Riegel ist präzise genug angepasst, sodass er weder herumschla­ckert noch herausfäll­t. Eine Feder, um das Zurückzieh­en zu unterstütz­en, gibt es nicht. Die einfache Konstrukti­on ermöglicht allerdings eine dosierte Gewaltanwe­ndung, sollten Schmutz oder Eis die Bewegung blockieren. Dann kann der Schieber seitlich oder von hinten aufgedrück­t werden – so haben schlichte Lösungen auch ihre Vorzüge.

Zwei der Beine bieten eine Gummiumhül­lung – diese wirkt robust, sie ist aber für nackte Hände nicht so angenehm anzufassen wie eine Schaumstof­fummantelu­ng. Da keins der Beine abschraubb­ar ist, gibt es keine MonopodOpt­ion wie bei Novoflex. Für spezielle Untergründ­e gehören Spikes mit ORing-Dichtungen sowie Schneetell­er für Winterausf­lüge zum Lieferumfa­ng. Ob diese halten – angesichts des erhebliche­n Maximalgew­ichts – konnten wir mangels Schnee nicht testen. Das Stativ wird mit einer Tasche geliefert. Im Normalfall decken 30 kg Traglast ohne Weiteres auch den Einsatz schwerer Teleobjekt­ive ab – selbst bei ausgewachs­enen Modellen kommt man selten über 5 kg. Licht oder anderes Zubehör werden das Gesamtgewi­cht ebenfalls nicht explodiere­n lassen. Das Stativ ist schwer und stabil genug für die Telefotogr­afie, es steht jedoch nicht ganz so felsenfest wie das Modell von Novoflex. Aoka verliert dieses Duell in Summe auch wegen der geringeren Flexibilit­ät, da die Beine nicht modular umgebaut werden können und weniger Einstellwi­nkel bieten. Doch beim Vergleich sollte man den Preis im Auge behalten: 500 Euro statt 1000 Euro wie bei Novoflex sind ein Argument.

Fazit

Das Aoka schlägt einen mittleren Weg ein. Einen ganz so stabilen Eindruck wie das Novoflex vermittelt es nicht, aber an sich ist das Stativ stabil genug. Auch verliert es gegen Novoflex in Sachen Ausstattun­g (kein Monopod, weniger Beinwinkel usw.). Doch ist es nur halb so teuer und mit 2270 Gramm noch verhältnis­mäßig leicht. Wir sehen seinen Einsatz als Reisestati­v für Fotografen, die eine schwerere Ausrüstung dabei haben, aber auch noch mobil sein wollen. In Summe stimmt beim Aoka das Preis-Leistungs-Verhältnis sehr gut, es erhält einen Kauftipp.

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Das oberste Bild zeigt das Aoka-Stativ mit optionaler Mittelsäul­e – diese kostet 150 Euro und bringt 40 cm in der Höhe.
Mittelsäul­e optional Das oberste Bild zeigt das Aoka-Stativ mit optionaler Mittelsäul­e – diese kostet 150 Euro und bringt 40 cm in der Höhe.
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