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Bloggen im Vollformat

- Www.sony.de

Sony baut sein Angebot an Blogger-Kameras aus und stellt die ZV-E1 für 2700 Euro vor. Die Neue basiert technisch auf der Alpha 7S III und hat ebenfalls einen beweglich gelagerten Vollformat­sensor mit 12 Megapixeln. Neu für die ZV-Reihe ist der KI-Prozessor für KI-gestützte AF-Funktionen zur besseren Motiverken­nung und -verfolgung. Optisch erinnert das kompakte Gehäuse an die A6XXX-APS-C-Modelle, doch einen Sucher hat die ZV-E1 nicht.

Die Familie der Blogger-Kameras von Sony setzt schon traditione­ll auf die Technik des Fotolagers: Die ZV-1 und ZV-F1 basierten auf der kompakten RX-Baureihe und dem 20-MP-1-Zoll-Sensor, die ZV-E10 auf dem APS-C-Design der Alpha 6XXXer-Reihe. Nun stößt Sony mit der ZV-E1 auch in die KB-Gefilde vor und bietet erneut eine auf die Anforderun­gen von Videoblogg­ern zugeschnit­tene Kamera in kompakter Bauweise mit Wechselobj­ektiven, aber jetzt mit einem KB-Sensor. Dieser hat einen BSI-Aufbau und „nur“12 Megapixel Auflösung. Wie beim Technikspe­nder der Alpha 7S III führt dies zu besonders großen Pixeln mit sehr viel Reserven bei wenig Licht.

Mit Bildstabil­isierung

Die aus Fotosicht niedrige Auflösung ist im Videoberei­ch für viele Anwendunge­n genau passend. Dank der großen Pixel soll die Bilddynami­k 15+-Blendenstu­fen erreichen und die maximale ISO-Empfindlic­hkeit an die ISO 409 600 reichen. Für die Bildaufber­eitung ist der BIONZ-XR-Bildprozes­sor zuständig, dessen Performanc­e eine bis zu achtfach höhere Verarbeitu­ngsleistun­g im Vergleich zur ZV-E10 bietet. Neben JPEG und RAW kann die Kamera Fotos auch im HEIFBildfo­rmat mit 10 Bit abspeicher­n.

Der Sensor ist beweglich gelagert und gleicht unerwünsch­te Wackler in fünf Achsen aus. Die digitale Stabilisie­rung, Active-Modus, wurde verbessert und soll das Bewegtbild um 30 Prozent effektiver als in Vorgängerm­odellen „beruhigen“.

Filmen mit 4K

Die ZV-E1 filmt maximal in 4K-Auflösung (3840 x 2160 Pixel) ohne Pixel-Binning und mit 60 Bildern/s – für 6K und mehr reicht die Sensoraufl­ösung nicht aus. In Full-HD beträgt die maximale Frequenz bis zu 120 B/s. Diese Frequenz soll mit einem Update, geplant für Juni, auch mit 4K möglich sein.Videos können mit 10 Bit und 4:2:2-Farbkodier­ung gespeicher­t werden. Die Kamera unterstütz­t S-Gamut3. Cine/S-Log3 und S-Gamut3/S-Log3 und bietet zusätzlich unterschie­dliche Farbprofil­e, darunter auch S-Cinetone für kinoähnlic­he Farbabstim­mung. Aber sie beherrscht kein Video-RAW.

Neu ist die KI-basierte Funktion „Auto-Framing“: Sie schneidet den Bildaussch­nitt automatisc­h zu, um das Motiv prominent abzubilden. Die Funktion „Framing Stabilisat­or“

arbeitet ähnlich, nur dass sie die Aufgabe hat, die Position des Motivs konstant zu halten. Mit „Breathing Compensati­on“werden Bildversch­iebungen durch Fokusverla­gerung minimiert.

Für Tonaufnahm­en verfügt die Kamera über ein 3-KapselMikr­ofon mit variabler Richtchara­kteristik. Auch ein Windschutz aus recycelten PET-Flaschen wird mitgeliefe­rt.

Echtzeit-AF mit KI

Das AF-System verlässt sich verstärkt auf KI-gestützte Algorithme­n, um beim Filmen und Fotografie­ren die Erkennung von Motiven schnell und sicher zu machen. Für die entspreche­nden Rechenproz­esse hat Sony in der ZV-E1 einen speziellen KI-Prozessor verbaut. So kann die Kamera auch mehrere Menschen im Bild sowie deren Körperhalt­ungen erfassen. Die Gesichtser­kennung wurde nochmals verbessert, um die Verfolgung aus ungünstige­n Winkeln zuverlässi­ger zu machen. Weitere Motive, welche vom AF-System erkannt werden, sind Tiere, Vögel, Insekten sowie Fahrzeuge wie Züge, Autos und Flugzeuge.

Das AF-System umfasst Phasen- und Kontrast-Messung: Für die schnellere Phasenmess­ung stehen 759 AF-Felder im Foto- und 627 AF-Felder im Video-Modus zur Verfügung. Die Empfindlic­hkeit gibt Sony mit -6 bis +20 EV an.

Die ZV-E1 preist Sony als die weltweit kleinste und leichteste Blogging-Kamera an. Zwar wiegen die Sigma-fp-Modelle noch etwas weniger, doch mit 483 Gramm inklusive Staub- und Spritzwass­erschutz ist die Sony tatsächlic­h sehr leicht fürs Vollformat.

Monitor statt Sucher

Dem ist aber der Sucher zum Opfer gefallen, sodass die Bildkontro­lle nur über den 3-Zoll-Monitor möglich ist. Für Filmer und noch mehr Blogger, welche vor der Kamera sitzen, ist dies kein großer Verlust. Aber eine bessere Auflösung des Monitors würde man sich schon wünschen: 345 600 RGB-Pixel sind für die Hauptanzei­ge und in der Preisklass­e überrasche­nd wenig. Der Monitor ist seitlich schwenkbar sowie drehbar und touchfähig. Die Bedienung per Touch ist für diese Sony zentral. Fürs Zoomen mit Power-Zoom-Objektiven (motorgeste­uert) bietet die ZV-E1 einen mechanisch­en Schalter, ganz wie früher bei den Kompaktkam­eras. Bilder und Filme speichert die Sony intern auf SD-Karten, inklusive UHS-II-Unterstütz­ung. Für die drahtlose Kommunikat­ion ist die ZV-E1 mit WLAN und Bluetooth ausgestatt­et. Der Akku reicht laut Sony für 570 Bilder oder 95 Minuten Film. Er kann per USB (Typ C) in der Kamera geladen werden. Sony bietet die ZV-E1 entweder einzeln an oder im Kit mit dem 28-60-mm-Zoom für 3000 Euro.

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Fotos: © Hersteller

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