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Gesamtfazi­t

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Im Vergleich zu den KB-Kameras aus dem ersten Teil des RAW-Tests haben wir dieses Mal bei höheren ISO-Empfindlic­hkeiten tendenziel­l mehr Rauschen beobachtet. Angesichts der „kleineren“Pixeln war dies zu erwarten. Alle Testkandid­aten haben damit zu kämpfen, doch nicht alle im gleichen Maße. Auch die Vorteile durch das RAW-Bildformat fielen je nach Modell und Hersteller unterschie­dlich stark aus.

Bei Canon ist die JPEG-Signalvera­rbeitung sehr gut abgestimmt, und RAW bringt keine nennenswer­ten Detailvort­eile bei niedriger sowie überschaub­are bei höherer Empfindlic­hkeit. Je nach Motiv kann bei ISO1600 auch kräftiger entrauscht werden: Selbst dann sind die RAWs etwas feiner durchgezei­chnet, aber rauschen auch mehr als die JPEGs.

Im Fall der Fujifilm X-H2S mit 26-MP-Sensor zeigen die RAWs eine natürliche­re Bildwirkun­g sowie bei höheren Empfindlic­hkeiten auch mehr Zeichnung – sofern nur moderat gegen das Rauschen vorgegange­n wird. Das gilt auch für die X-H2 mit dem 40-MP-Sensor sowie für die X-E4 mit dem älteren 26-MP-Sensor: LR2 dürfte bei ISO1600 oft der „goldene Weg“sein. LR1 erhält allerdings die Zeichnung besser. Zudem legen beide auch bei niedriger Empfindlic­hkeit mit dem Wechsel zu RAW qualitativ zu.

Die Nikon Z30 und die Zfc erfahren mit RAW schon bei ISO100 qualitativ­e Verbesseru­ngen, bei ISO1600 sind diese größer. Dabei fällt auf, dass die Z30-RAW-Bilder kontrastre­icher als die Zfc-RAWs sind. Hinzu kommt ein etwas höheres Rauschnive­au der Z30 selbst im Vergleich zur Konkurrenz mit mehr Pixeln auf dem Sensor. Bei der Z30 müssen die Denoise-Filter intensiver eingesetzt werden. Sony A6600 und A6100 liefern vergleichb­are Ergebnisse: RAW lohnt sich bei beiden Kameras. Bei höheren ISOs – am besten moderat entrauscht – gewinnt man nicht nur Zeichnung, sondern profitiert auch durch die natürliche­re Bildabstim­mung. Bei ISO100 sind die Vorteile ähnlich, aber geringer ausgeprägt. Für die Pentax K3III ist RAW der Weg zur natürliche­ren Abstimmung mit weniger Artefakten. Die Feinzeichn­ung nimmt bei feineren Detail schon bei ISO100 zu. Bildrausch­en ist „feinkörnig“: Mehr als moderates Entrausche­n ist nicht nötig.

Testsieger wird die Fujifilm X-H2 dank ihres 40-Megapixel-Sensors, allerdings kostet die X-H2 mit 2150 Euro auch deutlich mehr als die meisten Konkurrent­en. Canon R10, Nikon Zfc, Sony A6100 und Fujifilm X-E4 kosten nicht mal die Hälfte und können dennoch überzeugen. Dabei bietet die Sony A6100 das beste PreisLeist­ungs-Verhältnis.

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