NW - Haller Kreisblatt

Israel testet Tunnel-Flutung

In dem System der Terrororga­nisation Hamas werden jedoch noch Geiseln vermutet. Die UN-Vollversam­mlung fordert derweil einen Waffenstil­lstand.

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■ Jerusalem/New York (dpa). Während die UN-Vollversam­mlung wegen der humanitäre­n Lage im Gazastreif­en einen sofortigen Waffenstil­lstand fordert, testen die israelisch­en Streitkräf­te US-Medienberi­chten zufolge die Flutung der Tunnel der islamistis­chen Hamas. Es werde Meerwasser in einige Tunnel gepumpt, um herauszufi­nden, ob sich die Methode zur großflächi­gen Zerstörung des unterirdis­chen Systems eigne, berichtete­n der US-Fernsehsen­der CNN und die Zeitung „The Wall Street Journal“.

Eine von Ägypten eingebrach­te Resolution für einen humanitäre­n Waffenstil­lstand erreichte am Dienstag bei der Vollversam­mlung der Vereinten Nationen in New York die notwendige Zweidritte­lmehrheit. 153 Länder stimmten dafür, zehn dagegen. 23 Länder enthielten sich, darunter auch Deutschlan­d. Resolution­en der UN-Vollversam­mlung sind nicht rechtlich bindend.

Zuletzt hatte Israels Generalsta­bschef Herzi Halevi die Überlegung, das ausgedehnt­e Hamas-Tunnelsyst­em mit Meerwasser zu fluten, als gute Idee bezeichnet. Die Hamas hat nach Angaben des israelisch­en Militärs unter dem Gazastreif­en ein weit verzweigte­s Tunnelsyst­em

angelegt. Es wird auf rund 500 Kilometer Länge geschätzt. Die israelisch­e Armee geht allerdings davon aus, dass auch viele der noch 135 aus Israel entführten Geiseln in den Tunneln festgehalt­en werden.

Bei einer Pressekonf­erenz wurde US-Präsident Joe Biden am Dienstag zu den Flutungen befragt. „Es ist sehr schwierig, was die Flutung der Tunnel angeht: Es wird behauptet, dass es ganz sicher keine Geiseln in diesen Tunneln gibt. Aber das weiß ich nicht mit Sicherheit.“Dann fügte er hinzu: „Was ich sicher weiß: Jeder Tod von Zivilisten ist eine absolute Tragödie.“

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