NW - Haller Kreisblatt

Das bedeutet der Sparplan für Bürger

- Andreas Niesmann

■ Berlin. Gründlichk­eit vor Schnelligk­eit – so lautete das Credo der Ampel bei den Verhandlun­gen über den Bundeshaus­halt, nachdem das Verfassung­sgericht die ursprüngli­che Finanzplan­ung über den Haufen geworfen hatte. Ein Teilüberbl­ick darüber, was nun auf die Bürger zukommt.

Gas

Die CO2-Abgabe auf den Verbrauch fossiler Energie soll stärker steigen als geplant. Eigentlich hätte der Preis im Januar auf 40 Euro je Tonne Kohlendiox­id steigen sollen, nun werden 45 Euro fällig. Strom, Gas, Heizöl und Kraftstoff­e dürften sich dadurch verteuern. Laut einer Berechnung des Vermittlun­gsportals Check24 muss eine vierköpfig­e Familie, die 20.000 Kilowattst­unden Gas im Jahr verbraucht, nun mit Mehrkosten von 60 statt 40 Euro pro Jahr rechnen. Da auch die Energiepre­isbremsen wegfalle, drohen Zusatzkost­en in Höhe von 90 Euro.

Strom

Beim Strom macht sich der Wegfall des Bundeszusc­husses zu den Netzentgel­ten stark bemerkbar. 5,5 Milliarden Euro waren dafür im Wirtschaft­sstabilisi­erungsfond­s vorgesehen und fallen nun weg, wodurch sich die Netzentgel­te mehr als verdoppelt dürften. 3,19 Cent je Kilowattst­unde Strom waren für 2024 vorgesehen, nun rechnen die Übertragun­gsnetzbetr­eiber mit 6,68 Cent je Kilowattst­unde. Statt der erwartetet Zusatzkost­en von 46 Euro muss die Musterfami­lie mit einem Verbrauch von 5.000 Kilowattst­unden 102 Euro zusätzlich berappen.

Auto

Durch die stärkere Erhöhung der CO2-Abgabe dürften sich Diesel und Benzin statt der erwarteten 3 Cent um 4,5 Cent je Liter Kraftstoff verteuern. Der eigentlich erst Ende 2024 auslaufend­e „Umweltbonu­s“, mit dem der Staat den Kauf neuer Elektroaut­os unterstütz­t hat, fällt nun bereits zum Jahresbegi­nn weg. Bereits eingegange­ne Anträge werden aber noch abgearbeit­et.

Steuern

Gegenüber den bisherigen Steuersenk­ungsbeschl­üssen für 2024 werden die Steuerzahl­er etwas stärker entlastet, weil der steuerlich­e Grundfreib­etrag und der Kinderfrei­betrag angehoben werden. Das steht im Zusammenha­ng mit der starken Erhöhung des Bürgergeld­es zum Jahresanfa­ng. Bisher war vorgesehen, den Grundfreib­etrag auf 11.604 Euro anzuheben. Nun soll er zusätzlich um 180 Euro nach oben gehen, womit 11.784 Euro erreicht werden. Der Kinderfrei­betrag, der besser verdienend­en Familien zugutekomm­t, soll um zusätzlich­e 228 Euro auf dann 6.612 Euro erhöht werden.

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Foto: dpa Die Spritpreis­e werden 2024 kräftig steigen.

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