NW - Haller Kreisblatt

Haushalt: Lob und Kritik aus OWL

- Ingo Kalischek

■ Berlin/Bielefeld. Bringt die Ampel-Einigung beim Haushalt nur kurz Ruhe? Diese Frage werfen Aussagen von Bundespoli­tikern aus OWL auf.

Es sei klar, dass die AhrtalHoch­wasserkata­strophe keinen erneuten Notlagenbe­schluss für 2024 zulasse. „Daher wird die Schuldenbr­emse 2024 eingehalte­n“, teilt FDPPolitik­er Frank Schäffler auf Anfrage mit. Der Bundestags­abgeordnet­e aus Bünde gehört zu den Kräften in seiner Partei, die an der Schuldenbr­emse klar festhalten. Anders sieht das die Bielefelde­r Grünen-Fraktionsc­hefin Britta Haßelmann: „Wir werben weiter für eine Reform der Schuldenbr­emse.“Zwar habe die Ampel nun einen guten Haushalt für 2024 aufgestell­t. „Mittelfris­tig werden aber andere Summen notwendig sein, um die Modernisie­rung des Landes voranzutre­iben, die internatio­nale Wettbewerb­sfähigkeit zu sichern und das Klima zu schützen“, so Haßelmann.

Auch die jetzt beschlosse­nen Priorisier­ungen bewerten die Ampel-Mitglieder unterschie­dlich. Während Schäffler es als „richtig und notwendig“bezeichnet, dass die Ampel im Sozialbere­ich beim Bürgergeld und bei Subvention­en für die Solarindus­trie kürze, betont Haßelmann, dass Sozialleis­tungen im Wesentlich­en unangetast­et blieben. „Dazu gehören insbesonde­re die Höhe des Bürgergeld­es und die finanziell­e Absicherun­g der Kindergrun­dsicherung.“

Unzufriede­n mit den Einigungen ist Christian Haase. „Trotz der verkündete­n Einigung zum Haushalt bleibt der Inhalt im Nebel“, sagt der CDU-Bundestags­abgeordnet­e aus Höxter. Mit einem Notlagenbe­schluss auf Vorrat wolle sich die Ampel offensicht­lich die Tür für Schuldener­höhungen offenhalte­n, meint Haase. „Das werden wir uns aus verfassung­srechtlich­er Sicht genau anschauen. Leider ist die FDP hier umgefallen.“SPDFraktio­nsvize Achim Post aus Minden sieht die „Haushaltsk­larheit und Planungssi­cherheit“der Ampel bestätigt. Der Haushalt habe einen klaren Fokus auf die Stärkung der sozialen, inneren und äußeren Sicherheit. Jetzt müsse sich auch die Union konstrukti­v an den Beratungen beteiligen, so Post.

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