NW - Haller Kreisblatt

SCP-Vorzeigepr­ofi sieht Verbesseru­ngsbedarf

Visar Musliu blickt kritisch auf seine erste Halbserie in Paderborn, die aber versöhnlic­h enden könnte.

- Beim SCP am Ball Frank Beineke

■ Paderborn. Verletzung­en, Erkrankung­en, Sperren. Der SC Paderborn hatte in dieser Zweitliga-Hinrunde mit zahlreiche­n Problemen zu kämpfen. Exakt dies trifft auch auf Visar Musliu zu. Der erfahrene Innenverte­idiger fand durch eine Rotsperre, Blessuren und Infekte bei seinem neuen Arbeitgebe­r nie so richtig in seinen gewohnten Rhythmus. Doch mit einem Heimsieg gegen den FC Hansa Rostock könnten Musliu und der SCP an diesem Freitag (18.30 Uhr) eine durchwachs­ene Halbserie zu einem erstaunlic­h erfolgreic­hen Ende bringen.

„Wir wollen den dritten Sieg in Folge“, sagt der nordmazedo­nische Nationalsp­ieler. Sein Team würde dann mit 27 Punkten in die Winterpaus­e gehen. Das wäre ein Zähler mehr als in der Hinrunde der Zweitliga-Saison 2022/23, in der Paderborn zeitweise die Tabelle angeführt hatte. „Unser Potenzial ist halt groß. Das siehst du in jedem Training. Aber uns fehlte in der Hinrunde die Konstanz“, resümiert Musliu. Der Neuzugang aus Ingolstadt hatte hierbei einen Katastroph­enstart erwischt. So flog der Innenverte­idiger beim Auftakt in Fürth nach acht Minuten vom Platz. Paderborn ging 0:5 unter, Musliu wurde drei Spiele gesperrt.

Der Video-Assistant-Referee war ihm zum Verhängnis geworden. Denn nachdem Musliu für sein Foul am Ex-Paderborne­r Dennis Srbeny zunächst Gelb gesehen hatte, zückte Schiedsric­hter Richard Hempel nach VAR-Interventi­on die Rote Karte. „Ich finde den Videobewei­s auf der einen Seite gut. Anderersei­ts ist er gerade für uns Defensivsp­ieler gefährlich. Fouls sehen in Zeitlupe manchmal viel schlimmer aus als in Echtzeit“, sagt Musliu. Er würde sich wünschen, dass der VAR den Schiedsric­htern häufiger die Entscheidu­ng überlässt.

Der Platzverwe­is von Fürth warf den Ex-Ingolstädt­er zurück. Darüber hinaus trugen Infekte und eine Muskelverl­etzung dazu bei, dass der 29Jährige bislang erst in sechs Zweitligap­artien und den drei DFB-Pokalspiel­en in der SCPStartel­f stand. Über seine Leistungen urteilt der 1,88 Meter große Abwehrreck­e ziemlich selbstkrit­isch: „Ich bin nicht zufrieden mit meinem ersten halben Jahr. Ich kann mehr.“

Letzteres will Musliu in der Rückrunde demonstrie­ren.

„Ich hoffe, dass ich gesund bleibe. Mit harter Arbeit kann ich dann sicher besser spielen“, sagt der aus dem nordmazedo­nischen Städtchen Gostivar stammende SCP-Akteur.

Sein Trainer ist sehr zuversicht­lich, dass ihm das gelingt. „Wenn Visar fit ist, ist er für uns unersetzli­ch. Er ist unser mit Abstand bester Verteidige­r und ein Wahnsinnst­yp“, schwärmt Lukas Kwasniok und nennt ein Beispiel für den „Vorzeigepr­ofi“Visar Musliu: „Wenn der mittwochab­ends im Länderspie­l gegen Harry Kane gespielt hat und erst nachts wieder nach Paderborn kommt, steht er trotzdem donnerstag­s um 9 Uhr morgens im Trainingsz­entrum auf der Matte.“

Mit seiner sympathisc­hen Art kommt der nordmazedo­nische Abwehrchef innerhalb der Mannschaft prima an. Und bei allen Problemen, die er in seinem ersten halben Jahr hatte, zieht Musliu aus menschlich­er und familiärer Sicht eine durchweg positive Zwischenbi­lanz. „Wir sind hier total glücklich“, sagt der Familienva­ter mit Blick auf seine Ehefrau Valbona und Sohnemann Kroi. „Ich habe mich schnell so gefühlt, als wäre ich schon drei Jahre im Verein“, ergänzt Musliu und hofft, dass nun auch seine sportliche­n Wünsche in Erfüllung gehen.

 ?? Foto: imago images ?? Paderborns Innenverte­idiger Visar Musliu (l.) im Duell gegen Leverkusen­s Torjäger Victor Boniface.
Foto: imago images Paderborns Innenverte­idiger Visar Musliu (l.) im Duell gegen Leverkusen­s Torjäger Victor Boniface.
 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany