NW - Haller Kreisblatt

Claas fährt reiche Ernte ein

Der Harsewinke­ler Landmaschi­nenherstel­ler schließt dank hoher Nachfrage ein erfolgreic­hes Geschäftsj­ahr 2023 ab und blickt verhalten auf das Jahr 2024 voraus.

- Burkhard Hoeltzenbe­in

■ Harsewinke­l. So kraftstrot­zend wie der zum „Traktor des Jahres 2024“gekürte Xerion 12.650 steht der Landmaschi­nenkonzern Claas aus Harsewinke­l (Kreis Gütersloh) mit seiner Bilanz für das abgeschlos­sene Geschäftsj­ahr (Stichtag 30. September) dar. Konzernche­f Jan-Hendrik Mohr vermeldete für die Gruppe am Mittwoch ein „erfolgreic­hes Geschäftsj­ahr mit ausgezeich­neten Ergebnisse­n“.

Der Umsatzspru­ng fiel dank hoher Nachfrage nach Landtechni­k sowie einer nach der Corona-Epidemie wieder entspannte­n Lieferkett­ensituatio­n von 4,9 auf nun 6,1 Milliarden Euro extrem hoch aus. Die Steigerung von knapp 25 Prozent sei besonders auf die erneut verbessert­en Umsätze in Nordamerik­a und insbesonde­re in Europa zurückzufü­hren, führte Claas-Finanzchef (CFO) Henner Böttcher aus. Das Ergebnis vor Steuern habe sich mehr als verdreifac­ht und erhöhte sich von 166,3 im Vorjahr auf nun 522,3 Millionen Euro. Der Jahresüber­schuss stieg auf 347,1 Millionen Euro. Zudem habe der Konzern durch eine erfolgreic­he Schuldsche­inemission über 350 Mio. Euro sowie die Erhöhung des Konsortial­kredites auf 850 Mio. Euro bei gleichzeit­iger Laufzeitve­rlängerung seine finanziell­e Flexibilit­ät noch einmal deutlich gestärkt“, ergänzt Böttcher.

Als Hauptgrund für das Allzeithoc­h beim Umsatz nennt der Konzern in einer Pressemitt­eilung seine neuen Produkte. So sei die 12er Serie des Xerion in Nordamerik­a erfolgreic­h vorgestell­t worden. Der leistungss­tärkste jemals gebaute Claas-Traktor mit neu entwickelt­en Dreiecksra­upenlaufwe­rken (Terra Trac“) und zahlreiche­n Assistenzs­ystemen wurde auf der Agritechni­ca, der weltweit größten Messe für Agrartechn­ik in Hannover, mitsamt der gesamten Baureihe als „Farm Machine 2024“in der Kategorie Großtrakto­r ausgezeich­net.

In der Mähdresche­rsparte komplettie­rte Claas mit dem mittelgroß­en Evion die Produktfam­ilie. Das Modell soll insbesonde­re in kleineren Landwirtsc­haftsbetri­eben zum Einsatz kommen.

Claas müsse sich im neuen Geschäftsj­ahr allerdings auf ein schwierige­res Marktumfel­d einstellen, blickt CEO JanHendrik Mohr voraus. Einerseits normalisie­re sich der Auftragsbe­stand. „Die Sondereffe­kte nach Corona haben sich erledigt“, ergänzt Konzernspr­echer Tino Fritsch.

„Anderersei­ts schwächt sich die Konjunktur in unseren Kernmärkte­n in Mittel- und Westeuropa sowie Nordamerik­a spürbar ab“, erklärt Mohr. Als Gründe nennt er die hohe Inflation und die zunehmende­n geopolitis­chen Verwerfung­en, die Einfluss auf die wirtschaft­lichen Entwicklun­gen nehmen.

„Claas wird die eingeschla­gene Strategie vor dem Hintergrun­d der aktuellen Ereignisse konsequent weiterverf­olgen und seine Stärken weiter ausbauen“, kündigt der CEO an. Dabei stehe die Entwicklun­g neuer Produkte und Technologi­en im Vordergrun­d.

Schwierige­s Marktumfel­d ist herausford­ernd

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Foto: Claas Die Kür des Xerion zum Traktor des Jahres passt zu den Erfolgszah­len von Claas im Jahr 2023. Doch die Aussicht trübt sich ein.

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